Eichstätt/Aachen/Düsseldorf. – Auch im zweiten Winter hintereinander war die Sternsingeraktion zu Beginn des Jahres 2022 von der weltweiten Coronapandemie massiv eingeschränkt. Mittlerweile liegt das Endergebnis der mit der Sternsingeraktion verbundenen Spendensammlung vor. Demnach erzielten die Mädchen und Buben im Bistum Eichstätt in der vergangenen Saison Gesamteinnahmen von gut 687.000 Euro. Damit wird zwar noch lange nicht das Niveau von 2020 erreicht, als vor der Corona-Pandemie noch fast 1,2 Millionen Euro gesammelt wurden – immerhin aber ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Denn gegenüber dem noch stärker von Corona geprägten Vorjahr ist eine Steigerung sichtbar. Damals hatte die Sammlung nur 573.000 Euro erreicht. 263 Gemeinden und Gruppen beteiligten sich im Bistum Eichstätt – acht mehr als im Vorjahr. Normalerweise laufen die Sternsinger durch die Straßen der Pfarreien und besuchen die Menschen in ihren Häusern. Aufgrund der Corona-Pandemie entschieden die Pfarreien in diesem Jahr jedoch selbst, auf welche Weise sie an der Aktion Dreikönigssingen teilnahmen. So gab es Sternsingerpäckchen zum Abholen in den Kirchen als „Segen to go“, die Verteilung von Segensbriefchen oder „Sternsinger-Drive-ins“ an belebten Orten. In einigen Pfarreien konnten die Kinder jedoch unterwegs sein, wenn die Kinder einer Gruppe beispielsweise aus Geschwistern oder engen Freunden bestanden, die dann mit großem Abstand vor den Türen der Häuser Station machten.
1,27 Milliarden Euro gesammelt
Auch bundesweit berichten die Verantwortlichen der Sternsingeraktion von ähnlichen Erfahrungen: Die Sternsinger haben trotz der Einschränkungen im zweiten Corona-Winter dennoch ein beeindruckendes Sammelergebnis erzielt: 38,6 Millionen Euro (exakt: 38.564.215,71 Euro) kamen bei der 64. Aktion Dreikönigssingen zusammen. In vielen der 8.423 Gemeinden und Gruppen nutzten die Mädchen und Jungen zum Jahresbeginn 2022 alternative Aktionsformen, um kontaktlos den Segen zu den Menschen zu bringen und Spenden für Gleichaltrige in aller Welt zu sammeln. Seit dem Start der Aktion 1959 sind damit insgesamt bereist rund 1,27 Milliarden Euro zusammen. Mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit seit Beginn der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder unterstützt werden.
Die Träger der Aktion Dreikönigssingen, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), zeigen sich dankbar für diesen Einsatz der vielen kleinen und großen Könige: „Der Segen der Sternsinger hat trotz schwieriger Bedingungen erneut die Menschen erreicht. Die Sternsingerinnen und Sternsinger haben gemeinsam mit ihren Begleitenden wieder Großes geschafft. Dafür gebührt ihnen Lob, Respekt und ein herzliches Dankeschön“, so Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks. „Es ist beeindruckend, dass die jungen Menschen in den Gemeinden bereits im zweiten Jahr in Folge die Herausforderung angenommen haben, ihre Aktion auf ungewöhnlichen Wegen zu organisieren“, so Domvikar Stefan Ottersbach, BDKJ-Bundespräses. „Für ihren Einsatz und für das tolle Ergebnis gilt den Sternsingerinnen und Sternsingern sowie allen Begleiterinnen und Begleitern unser großer Dank.“
Hoffnung auf Haustürbesuche bei der kommenden Aktion
Die Verantwortlichen im Kindermissionswerk und beim BDKJ hoffen, dass sich die Sternsinger bei ihrer kommenden Aktion zum Jahreswechsel 2022/2023 wieder überall auf den Weg zu den Menschen machen können. „Der Gesang an den Haustüren, das Anschreiben des Segens, das Sammeln der Spenden – das Sternsingen ist eine so wunderbare Aktion, die von den persönlichen Begegnungen lebt“, macht Bingener deutlich. Domvikar Ottersbach schließt sich an: „Bei aller Kreativität und bei allem Reiz der alternativen Formen: Wenn die Kinder mit Kronen und Stern vor den Haustüren stehen, dann ist das für viele Menschen ein wichtiger Moment. Dann wird deutlich, was es heißt, gesegnet zu sein.“
„Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“, lautet das Motto der nächsten, 65. Aktion Dreikönigssingen. Dabei rücken die Sternsinger den Schutz von Kindern vor Gewalt in den Mittelpunkt und machen auf Mädchen und Jungen aufmerksam, die unter physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt leiden. In diesen Tagen werden die Materialien zur Vorbereitung der Aktion in den Gemeinden verschickt, in denen auch das Spendenergebnis 2022 veröffentlicht wird. Bundesweit eröffnet wird die Aktion am 30. Dezember in Frankfurt am Main (Bistum Limburg), die diözesane Aussendung für das Bistum Eichstätt erfolgt ebenfalls am 30. Dezember in Herrieden.