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„Der Knall brachte Klarheit“: Bischof Hanke zum Synodalen Weg

Lage beim Synodalen Weg „schwierig und nicht schön zu reden“

Eichstätt. – Die Lage beim Synodalen Weg sei schwierig und nicht schön zu reden, hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wenige Tage nach der letzten Synodalversammlung zugegeben. In einem Interview mit der Eichstätter Kirchenzeitung spricht er über die Atmosphäre und seine Beweggründe, warum er den Grundlagentext zur Sexualmoral abgelehnt hat.

Eine schwierige Lage sieht der Eichstätter Bischof Gregior Maria Hanke beim Synodalen Weg. Foto: pde

Zwischenzeitlich unterbrochen

Der synodale Weg und die damit verbundenen möglichen Reformen in der Kirche sind umstritten. Grafik: DBK

Auf der vierten Synodalversammlung des Synodalen Weges ist bereits am ersten Tag der Grundtext des Forums IV zur Sexualmoral („Leben in gelingenden Beziehungen – Grundlinien einer erneuerten Sexualethik“) knapp an der notwendigen Zweidrittelmehrheit der Bischöfe gescheitert. Auch Bischof Gregor Maria Hanke entschied sich gegen den Text. „Im Synodalforum beziehungsweise dann auch in der Versammlung wurde mehrfach vom Neuanfang, von Bruch und Abschied gesprochen. Genau das war mein Problem. Ich sehe hierin keine Entwicklung, sondern einen Bruch vor allem im christlichen Menschenbild.“ Das Durchfallen des Grundlagentextes führte zu großen Enttäuschungen in der Versammlung, die zwischenzeitlich unterbrochen wurde.

Bischof Hanke sieht trotz seiner Ablehnung des Grundlagentextes die Notwendigkeit, auf die aktuellen Fragen des Menschseins Antworten zu finden: „Diese Antworten müssen wir im weltkirchlichen Rahmen finden. Wir wollten von der ethischen Verkündigung aus diesen Weg gehen und keineswegs diskriminieren. Allerdings hat sich die Diskussion um das Papier und um die Positionierung doch so zugespitzt, dass uns entgegengehalten wurde: ,Wenn ihr dem Papier nicht zustimmen könnt, dann diskriminiert ihr eigentlich de facto.‘ Das mag der subjektiven Empfindung entsprechen.“ Hanke hält diese Kritik im Kontext der Weltkirche allerdings für schwierig.

„Bedrohliche Schieflage“

Dennoch war das Ergebnis der Abstimmung für viele undenkbar, brachte den Synodalen Weg schlagartig in „bedrohliche Schieflage“, wie es heißt. Auch Bischof Hanke schätzt die aktuelle Lage als kritisch ein: „Andererseits hat dieser Knall auch eine gewisse Klarheit gebracht. Ich glaube, der Prozess hat offengelegt, dass bei uns Synodalität noch ein sehr vager Begriff ist. Wir tun uns sehr schwer, aufeinander zu hören, andere Meinungen zu respektieren. Das Hören ist ein ganz wichtiger Aspekt. Und wir tun uns schwer oder haben uns vielleicht bisher schwergetan, uns auch öffentlich klar zu positionieren. Das betrifft vielleicht mehr die Bischöfe. Ich denke, wenn wir das Hirtenamt ausüben und ausüben wollen, dann gehört das auch dazu.“ Aus diesem Grund habe er auch sein Votum öffentlich gemacht.

Das gesamte Interview mit Bischof Gregor Maria Hanke über die aktuelle Situation auf dem Synodalen Weg erscheint in der aktuellen Ausgabe der Eichstätter Kirchenzeitung und ist bereits abrufbar unter www.bistum-eichstaett.de – oder EINFACH HIER KLICKEN!

Diözesanrat diskutiert über „Synodalität“

Quelle
pde
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