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„Viele Herausforderungen erfolgreich gemeistert“ 

47. Vertreterversammlung der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte erneut online

An Videokonferenzen haben sich die meisten Menschen nach langen Monaten des Homeoffice und Homeschooling inzwischen gewöhnt. Schwieriger wird das schon, wo noch weit mehr Menschen zusammenkommen und auch noch gemeinsam diskutieren und abstimmen und Entscheidungen treffen sollen. Aber auch das geht, wie nicht nur viele Hauptversammlungen börsennotierter Unternehmen zeigen – sondern auch die Vertreterversammlung der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG. Auch hier kamen die Anteilseigner der Genossenschaftsbank inzwischen zum zweiten Mal digital zusammen. Über 200 Vertreter repräsentierten mit ihrem Stimmrecht die insgesamt mehr als 86.000 Mitglieder.

Nicht mehr neu, sondern inzwischen schon zu einer Dauerbelastung für das klassische Bankgeschäft geworden sind die Rahmenbedingungen, wie die anhaltenden Niedrigzinsen, zu denen zuletzt auch noch die Corona-Pandemie und die gesamtwirtschaftliche Lage gekommen sind und das Kreditinstitut weiter „vor viele Herausforderungen“ stellten, so das Fazit des Instituts. Trotz schwierigem Marktumfeld und der derzeitigen Situation der Regionalbanken habe man das Geschäftsjahr 2020 durch den vollen Einsatz der Mitarbeiter wieder „sehr erfolgreich gemeistert“, so das Fazit.

Zufrieden mit der Entwicklung trotz vieler Herausforderungen: Vorstandsvorsitzender Richard Riedmaier bei der Vertreterversammlung, die zum zweiten Mal online stattfand. Foto: VR Bayern Mitte

Dabei gehe es nicht nur um die nackten Zahlen, sondern auch um qualitative und weniger leicht messbare, aber sehr wichtige Aspekte wie die Beratungsqualität. Hier habe man gerade in Pandemiezeiten viel positives Feedback von Kunden, aber auch externe Preise erhalten – insbesondere die erneute Prämierung in Deutschlands größtem Bankentest mit dem Prädikat „Geprüfter Verbraucherschutz“. Mit einer Gesamtnote von 1,61 habe man in der Region die beste Beratung geboten sowie bundesweit, bei über 3.000 Testgesprächen in 200 Städten, das drittbeste Ergebnis erzielt, sagt der Vorstandsvorsitzende Richard Riedmaier. „Dieser bundesweite Bankentest der unabhängigen Gesellschaft für Qualitätsprüfung war nochmals deutlich anspruchsvoller, da es galt, die hohen Qualitätsstandards auch in der Online-Welt beziehungsweise für online-affine Kunden zu erfüllen.“

Digitale Transformation beschleunigt

Dazu beigetragen haben könnte auch die Anfang September 2020 gestartete „DigitalFILIALE+“, durch die sich auch ganz neue Wege in der Beratung eröffnet hätten. Die Kunden haben auch in der digitalen Filiale einen fest zugeordneten Ansprechpartner, erleben dabei aber Beratung auf virtuellem Weg. Das Ganze sei sehr angenommen worden und sei in kürzester Zeit mit bald 10.000 Kunden eine der größeren Filialen geworden.

Ihre betriebswirtschaftlichen Ziele habe das Institut trotz der Herausforderungen im Wesentlichen eingehalten. Das Betriebsergebnis war zwar leicht unter dem Vorjahreswert erwartet worden, die Bilanzsumme ist aber um 6,6 Prozent – beziehungsweise um 286 Millionen Euro – kräftig gestiegen und hatte zum Jahreswechsel eine Gesamtsumme von 4,6 Milliarden Euro erreicht. Das betreute Kundenvolumen stieg um 8,9 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro – also nur knapp unter der Zehn-Milliarden-Grenze.

Zehn-Millarden-Euro-Marke geknackt

Die aber ist inzwischen bereits gefallen: Im ersten Quartal 2021 haben man diese Schwelle beim betreuten Kundenvolumen bereits überschritten, freut sich Riedmaier, der daher auch optimistisch in die Zukunft blickt: Die Bank habe „beste Vorraussetzungen, um ihren qualitativen Wachstumskurs fortzusetzen.“ Zum betreuten Kundenvolumen gehören alle Einlagen und Kredite, die die Genossenschaftsbank selbst oder über ihre Verbundpartner betreut. Letztere sind beispielsweise Bausparverträge, Wertpapier- und Versicherungsbestände oder auch vermittelte Kredite mit sehr langen Zinsfestschreibungen.

Als besonderer Wachstumstreiber erwies sich das Kreditgeschäft. Mit entsprechenden Finanzierungen unterstützt die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte insbesondere mittelständische Kunden bei ihren Investitionsvorhaben sowie Privatkunden bei der Verwirklichung ihrer Wohnträume. „Wir sind mit dieser Entwicklung vor dem Hintergrund der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr zufrieden“, bilanziert Riedmaier.

Kundenvertrauen, Qualität und Innovationsbereitschaft nennt Riedmaier als den Dreiklang, der auch in Zukunft für den Geschäftserfolg verantwortlich sei. Nur durch ein langjährig gewachsenes Vertrauen und die Zuversicht der Mitglieder und Kunden in ihre Bank habe dieser Erfolg erreicht werden können, so Riedmaier auch gegenüber den online anwesenden Mitgliedern der Vertreterversammlung, die nun auch eine Erfolgsbeteiligung erhalten.

Zwischen einem und sechs Prozent Rendite bei Ausschüttung

Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat wieder eine ordentliche Dotierung des Eigenkapitals sowie die Zahlung einer unveränderten Dividende von einem Prozent vor. Zusätzlich zu dieser Basisdividende werden Bonuspunkte, die von der Zusammenarbeit des Mitglieds mit der Bank abhängig sind, in Höhe von umgerechnet 652.253 EUR ausgeschüttet. Die Gesamtausschüttung an die Mitglieder steigt somit gegenüber dem Vorjahr leicht an. Bemerkenswert ist, dass knapp 40.000 Mitglieder, das sind 44 Prozent der rund 90.000 Mitglieder, durch diese Bonuspunkte die Höchstrendite von sechs Prozent bekommen.

Vogler neuer Aufsichtsratsvorsitzender

Mit der Vertreterversammlung endete auch eine dreijährige Mandatsperiode des Aufsichts- und Überwachungsgremiums. Bei den Neuwahlen wurde Albert Vogler zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Er ist bereits seit 1995 Aufsichtsratsmitglied und war von 1996 bis 2020 Erster Bürgermeister der Gemeinde Schweitenkirchen. „Durch seine langjährigen Erfahrungen bringt Herr Vogler die notwendige Kompetenz und Erfahrung mit – ein großer Gewinn für unsere Bank“, so Richard Riedmaier. Im Rahmen der Onlineversammlung ehrte auch Jürgen Gros, Vorsitzender und Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern e.V., die Aufsichtsratsmitglieder Ernst Petz sowie Manfred Kracklauer für ihr langjähriges Engagement. Ernst Petz erhielt nach 30-jähriger Tätigkeit in dem Gremium die goldene Ehrennadel des Raiffeisenverbandes, Kracklauer nach 27-jährigem Wirken die silberne Ehrennadel. el

Drittgrößte Genossenschaftsbank in Bayern

Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte ist aktuell die drittgrößte der bayerischen Genossenschaftsbanken. Das Kundenvolumen für den Geschäftsbereich Eichstätt beträgt nach eigenen Angaben rund 2,3 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme ist hier demnach um 6,8 Prozent oder 297 Millionen auf eine Gesamtsumme von 4,65 Milliarden Euro gestiegen. Das Institut unterhält insgesamt 47 Filialen und 13 SB-Stellen und betreut etwa 174.100 Kunden. Insgesamt beschäftigt die Bank 781 Mitarbeiter, davon 56 Auszubildende. Im Raum Eichstätt sind es 106 Beschäftigte. el

 

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