Eichstätt. – „Na also, geht doch!“ – das werden sich viele Eichstätter Fans heute nach dem Spiel gedacht haben. Ein stark verbesserter VfB Eichstätt hat das wichtige Spiel heute gegen den starken Aufsteiger aus Vilzing verdient mit 3:0 (1:0) gewonnen. Zum Ende der „Heimspielwochen“ mit fünf Partien auf eigenem Rasen am Stück hat es nach dem späten 2:1-Sieg im Pokal gegen den TSV Rain am Dienstag heute auch endlich mit dem ersten Sieg in der Liga seit rund einem Monat geklappt.
Von Beginn an zeigte der VfB nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen auf eigenem Platz heute eine Reaktion und präsentierte sich kämpferisch wie auch spielerisch stark verbessert. Die Mattes-Elf stand gegen den stark gestarteten Aufsteiger gut, hatte im Mittelfeld wesentlich mehr Zugriff als zuletzt und ließ den Vilzingern in einem intensiv geführten Spiel mit vielen Unterbrechungen auf beiden Seiten wenig Räume. Klare Torchancen blieben daher in Durchgang eins erst einmal Mangelware.
Der VfB erarbeitete sich allerdings leichte Vorteile und kam durch einen Drehschuss nach einer Ecke durch Tobias Stoßberger, der aber letztlich deutlich über das Tor ging, zu einer ersten Möglichkeit (14.). Beinahe hätten die Gäste aus Vilzing dann aus dem Nichts eiskalt zugeschlagen, als Sebastian Niedermayer einen langen Ball auf der linken Seite herrlich an Gegenspieler Johannes Golla vorbei mitnahm, aber aus spitzem Winkel an VfB-Rückhalt Felix Junghan scheiterte (22.). Sonst aber ließ die heute nicht als Dreier-, sondern als Viererkette agierende Defensive des VfB wenig zu.
Hart erkämpfte Pausenführung
Vorne dagegen konnte man sich wie schon im Pokalspiel am Dienstag auf die wiedergewonnene Kaltschnäuzigkeit nach Standards verlassen: Nach einem Freistoß von der rechten Seite war es Philipp Federl, der am höchsten stieg und den Ball per platzierter Bogenlampe unhaltbar neben den Pfosten ins lange Eck bugsierte (30.). Wenig später jubelte Julian Kügel schon, als er eine Flanke per Kopf über die Linie drückte – allerdings direkt gefolgt vom Abseitspfiff durch Schiedsrichter Manuel Steigerwald (34.). Kurz vor der Pause hätte es dann aber bereits 2:0 stehen müssen, als Kügel nach einem Missverständnis in der Gästeabwehr frei von links in den Strafraum eindrang und schön auf den ebenfalls ungedeckten Sebastian Graßl in der Mitte querlegte, der den Ball aber aus zehn Metern links am Pfosten vorbei setzte – und danach die Hände über dem Kopf zusammenschlug (42.). Die Nachlässigkeit wäre durch die DJK beinahe bestraft worden, als der links freigespielte Lukas Schröder gleich vier Mann aussteigen ließ, sich den Ball auf links legte, dann aber doch knapp über den linken Winkel platzierte (43.). So blieb es zur Pause in einem hart umkämpften Spiel bei der knappen 1:0-Führung für die Hausherren.
Nach der Pause war es erneut der heute deutlich agilere Julian Kügel, der einmal per scharfem Schuss nur das Außennetz traf (46.) und danach einen Kopfball freistehend neben das Tor setzte (60.). Dafür war es Tobias Stoßberger, der nach einer Balleroberung durch den ebenfalls verbesserten Federl schön freigespielt wurde, den Ball zwischen zwei Vilzingern hindurch in den Strafraum mitnahm und zum verdienten 2:0 traf (66.).
Vilzing brachte weiter wenig zustande, in der 81. Minute aber hätte es „klingeln“ können: Tobias Hoch nahm einen langen Ball zunächst schön mit, brachte die Kugel aber dann freistehend nicht an Junghan vorbei. Eine Minute später war es erneut Graßl, der die Vorentscheidung verpasste: Erst traf der Mittelfeldspieler nach kurzer Ablage von Florian Lamprecht von Grundlinie aus kurzer Distanz die Latte, dann schoss er im Nachschuss den Ball Gästetorwart Maximilian Putz in die Arme (82.).
Eberle erst fast selbst, dann mit der Vorlage
Das Tor fiel trotzdem: Der in der 79. Minute für Dominik Wolfsteiner eingewechselte Fabian Eberle hätte es beinahe selbst gemacht, als er schön von Kügel freigespielt abschloss. Doch Putz brachte seine Finger noch an den Ball, der an den Pfosten sprang und dann auf der Linie gerade noch geklärt werden konnte (85.) Dann aber war es erneut Eberle, der einen langen Ball am linken Strafraumeck erst festmachte, dann nach innen zog und den Ball herrlich für den einlaufenden Johannes Fiedler durchsteckte, der den Ball ins lange Eck platzierte: das verdiente 3:0 in der 86. Minute. Dabei blieb es auch.
Noch ein Pfostenschuss des erst kurz vor Ende der Wechselfrist aus Eichstätt nach Vilzing gewechselten Fabio Pirner (88.), und dann stand der verdiente Heimsieg für heute kämpferisch überzeugende und endlich auch wieder in der Offensive variablere und quirligere Eichstätter fest. Durch den 3:0-Erfolg hat sich das Team auch wieder Luft im Abstiegskampf verschafft, vorerst die direkten Abstiegsplätze wieder verlassen und steht aktuell auf dem ersten Relegationsplatz 16. An diese Leistung gilt es am kommenden Freitag bei der SV Viktoria Aschaffenburg anzuknüpfen, die nach einem Sieg beim FC Pipinsried gestern Abend aktuell auf Platz fünf steht.
Das Spiel in Kürze:
VfB Eichstätt: Junghan – Lamprecht, Trslic, Moratz, Golla – Fiedler, Graßl, Wolfsteiner (79. Eberle), Federl, Stoßberger (90. Erten) – Kügel.
DJK Vilzing: Putz – Hoch, M. Kufner, Wolf (70. Brunner), C. Kufner – Niedermayer, Pirner (89. Schwander), Müller, Schröder, Wendl (3. Stowasser) – Jünger
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald
Tore: 1:0 Federl (31.), 2:0 Stoßberger (66.), 3:0 Fiedler (86.).
Gelbe Karten: VfB: Kügel, Fiedler, Wolfsteiner, Graßl, Federl. DJK: Kufner, Schröder, Wolf.
Besondere Vorkommnisse: –
Zuschauer: 310