„Kleine Bayern“ zu groß: VfB verliert Auftaktmatch mit 0:4

Eichstätt. – Die erhoffte Überraschung zum Auftakt ist ausgeblieben – die „kleinen Bayern“ waren heute dann doch eine Nummer zu groß: Der VfB Eichstätt verliert das Auftaktspiel gegen die junge und traditionell technisch-spielstarke zweite Mannschaft des FC Bayern München letztlich klar mit 0:4.

Bei sommerlicher Hitze tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab, wobei sich Bayern München wie erwartet mehr Spielanteile erarbeitete. Chancen aber blieben gegen stabil stehende Gastgeber zunächst Mangelware – bis zur 14. Minute, als Neuzugang Hyunju Lee sofort zuschlug: Nach einer Maßflanke von Lucas Copado Schrobenhauser stand das 18-jährige Talent aus Südkorea völlig frei und köpfte zur Führung ein. Nach einem weiteren Kopfball nach Freistoßflanke verpasste David Herold das VfB-Tor nur knapp.

Nach 34 Minuten sorgte dann VfB-Rückkehrer Fabian Eberle, auf dem nach seinem Ausflug in die Kreisliga, wo er beim SV Wettelheim aus familiären Gründen ein wenig kürzer treten wollte und dennoch mit dem Team souverän in die Bezirksliga aufgestiegen ist, viele Hoffnungen ruhen, erstmals für Gefahr: In der 34. Minute ließ der Dauertoptorjäger des VfB in der Regionalliga seinen Torriecher aufblitzen, als er von Sebastian Graßl freigespielt wurde, zielte aber mit seinem satten Schuss knapp über das Tor. Nun ging es Schlag auf Schlag: Nach einer Ecke köpfte Justin Janitzek gefährlich, aber VfB-Schlussmann Felix Junghan konnte parieren. Dann war es erneut Eberle, dem nach einem Fehlpass von Bayern-Torwart Mayer der Ball vor die Füße fiel, der aber drüber zielte. So ging es mit einem durchaus glücklichen, wenn auch aufgrund der Spielanteile verdienten 0:1 in die Pause.

Und wieder war es Lee, der den Unterschied machte – diesmal aber schon fast unfreiwillig: Das Offensivtalent, das zunächst vom südkoreanischen Erstligisten FC Pohang Steelers nur ausgeliehen ist, profitierte dabei von einem Gastgeschenk der Mattes-Elf: Diesmal war es VfB-Torhüter Junghan, der den Ball direkt dem verdutzten Lee in die Beine spielte. Der ließ sich nicht zweimal bitten und schob trocken aus 16 Metern zum 0:2 ein (56.). Nach einer guten Stunde hätte Pirner dann wieder beinahe Bayern-Keeper Mayer überlistet. Mit einem frechen Schuss aus gut und gerne 60 Metern zielte er über den FC-Schlussmann hinweg, aber auch knapp am Pfosten vorbei.

Copado mit Schlusspunkt

VfB-Trainer Markus Mattes probierte noch einmal alles, brachte Tobias Stoßberger für Fabio Pirner und Julian Kügel für Johannes Fiedler (65.) und setzte damit noch einmal auf mehr Offensive. So ging es nun auf beiden Seiten schnell: Nach einer Ecke offenbarte die VfB-Abwehr erneut Probleme im Luftkampf: David Herolds Kopfball konnte Florian Lamprecht gerade noch auf der Linie klären (76.). Wenig später reklamierte der VfB nach einem Schuss vergeblich einen Handelfmeter und kurz darauf scheiterte Eberle doppelt an Mayer. Im Gegenzug aber bediente Copado mustergültig den mitgelaufenen Emilian Metu, der zum 3:0 einschob (79.). Wenig später hätte Copado selbst alles klar machen können, verzog aber freistehend.

In der Nachspielzeit kam es für die Gastgeber dann noch dicker, und Copado holte sich nach zwei Assists doch noch seinen ersten eigenen Saisontreffer: Nach einem Foul von Moratz an ihm zeigte Schiedsrichter Manuel Steigerwald auf den Punkt. Der Gefoulte schnappte sich selbst die Kugel und verwandelte sicher flach links zum 0:4-Endstand (92.).

Der VfB hatte durch den heute glücklosen Fabian Eberle, der dennoch zeigte, dass mit ihm wieder zu rechnen ist, zwar seine Gelegenheiten, die Bayern zu ärgern, die aber ihr Auftaktmatch in Eichstätt letztlich verdient und deutlich mit 0:4 gewinnen. Für den VfB ist das kein Beinbruch – schließlich musste man damit rechnen, dass die drei Punkte gegen den Liga-Krösus hoch hängen würden. Dennoch wird man sich beim VfB noch steigern müssen, um am nächsten Wochenende gegen die nächste Zweitvertretung, nämlich die der SpVgg Greuther Fürth II, möglichst den ersten Heimsieg einzufahren.