LebenPanoramaPolitikTopthemaWirtschaft

„Endlich eingeweiht“: Berufsschule feiert ihren neuen „Campus“

Insgesamt 51 Millionen investiert – Tag der offenen Tür am Sonntag

Eichstätt. – Es ist eine der größten Investitionen in der Geschichte des Landkreises Eichstätt, aber eine sehr lohnende – da waren sich alle Beteiligten heute beim Festakt zur offiziellen Einweihung des dritten und finalen Bauabschnitts der Eichstätter Berufsschule einig: 51 Millionen wurden in den letzten Jahren in Modernisierung und Ausbau der Staatlichen Berufsschule Eichstätt gesteckt. Für mehr Platz und bessere Lernbedingungen, für gut ausgebildete Arbeitskräfte und Wirtschaftswachstum – und auch ein wenig gegen den Fachkräftemangel und für Demokratie. Schließlich geht es nicht nur um die Gegenwart der rund 1.300 Schüler, sondern auch um die Zukunft der nächsten Generationen. Am Sonntag kann man sich bei einem Tag der offenen Tür in der gesamten Berufsschule umsehen.

Volles Haus: Mit einem großen Festakt uns zahlreichen Ehrengästen hat die Eichstätter Berufsschule heute ihre neuen Gebäude eingeweiht. Fotos: Zengerle

„Unzumutbar“ seien die Bedingungen vor Beginn der Baumaßnahmen gewesen, erinnern sich Nikolaus Lackermair (bis 2011) und sein Nachfolger Alfons Frey (bis 2015) als ehemalige Leiter der Staatlichen Berufsschule Eichstätt. Und so ging man ab 2009 an die Modernisierung und den Ausbau der damals räumlich sehr beengten Schule, die zudem Fachoberschulklassen erhalten sollte und damit ohnehin zusätzlichen Platzbedarf hatte. Die Berufsschule wurde massiv umgebaut und in drei Bauabschnitten am Burgberg gebündelt. Nachdem Bauabschnitt I, ein erster Erweiterungsbau, im Januar 2013 sowie Bauabschnitt II, nämlich die Sanierung bestehender Gebäude, im Mai 2015 fertiggestellt worden waren, beschlossen Kreisausschuss und Kreistag am 23. Juli 2013 schließlich den Bauabschnitt III der Berufsschule als letzte große Etappe für den „Campus Berufsschule am Burgberg“, wie Landrat Alexander Anetsberger heute im Rahmen der Feierlichkeiten zu dessen Fertigstellung rekapitulierte.

51 Millionen sind insgesamt in die Modernisierung und Erweiterung der Berufsschule geflossen – 34 Millionen vom Landkreis, 17 Millionen als Förderung durch den Regierungspräsident Konrad Schober, der ohnehin gute Erinnerungen an Eichstätt habe, wie er sagte. Schließlich habe er hier vor vielen Jahren seine Karriere mit der Ausbildung bei bei der Bereitschaftspolizei begonnen. Schockiert sei er nur davon, dass Landrat Anetsberger Schalke-Fan sei, wie er scherzhaft bemerkte. Das hatten zuvor die beiden Moderatoren der Veranstaltung verraten: Die beiden Schüler Francesca Rottler und Patrick Grümbel führten erfrischend durch die Veranstaltung, die zudem von Sandro Knoll auf der „Steirischen“ begleitet wurde. Der 20-Jährige bewies in der weitläufigen Aula mit Liedern wie „I sing a Liad für di“ nicht nur sein Entertainer-Talent, sondern hat auch inzwischen seinen Abschluss an der Berufsschule gemacht.

„Optische wie inhaltliche Bereicherung für den Schulstandort Eichstätt“

„Endlich“ dürfe man jetzt auch gemeinsam die Einweihung der Gebäude feiern, die im vergangenen Jahr bereits weitgehend fertiggestellt waren, so Anetsberger. „Es hat sich gelohnt, den langen Atem zu haben, seit 2009 hier zu planen, zu bauen und Bauabschnitt für Bauabschnitt zu verwirklichen.“ Der Campus passe gut an den Burgberg, so der Landrat, der damit auch seinen Vorgänger Anton Knapp und die Planer um Architekt Alexander Faber lobte. Das hätten manche auch anders gesehen, so Anetsberger mit Blick auf vereinzelten Widerstand gegen das Projekt. Die Entscheidung sei aber absolut richtig gewesen und die neue Berufsschule nun „optisch wie auch inhaltlich eine große Bereicherung für den Schulstandort Eichstätt“. Das sieht auch der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger so. Er wohne zudem direkt gegenüber am Hang im Ortsteil Wintershof und finde die Verbindung aus Historie und Moderne am Burghang gelungen und einen großen Gewinn für seine Stadt.

Domkapitular Josef Blomenhofer bei der Weihe der neuen Gebäude. Fotos: Zengerle

Der Umbau mit den modern eingerichteten neuen Werkstätten und die vielen Innovativen Konzepte der Berufsschule ermöglichten auch eine hohe Qualität der Ausbildung an der Berufsschule, so Schober. „Das ist unser Anspruch in Bayern“. Die Schüler müssten auch spüren, dass hier etwas getan werde, dass es innovative Konzepte nicht nur wie in der dualen Ausbildung zum „Technischen Kaufmann“ als hier entwickeltes Pilotprojekt gebe, sondern etwa auch im Bereich Inklusion und Integration. Das sei auch ein Stück weit Demokratieschutz, so Schober – wenn diejenigen, die drohten, gesellschaftlich abgehängt zu werden, auch unterstützt und mitgenommen würden.

„Kein Meister vom Himmel gefallen“

Wie so etwas aussehen kann, zeigten erneut die Schüler selbst, indem sie im Rahmen eines weiteren bayernweiten Projekts einen eigenen „Wertewegweiser“ entwickelt und in Form von Filmen, aber auch als praktischen Wegweiser aus Holz und als Wertekoffer umgesetzt hatten. Übung und Fleiß und der Beruf in Verbindung mit den richtigen Werten solle dem Leben auch Sinn und Erfüllung geben, so Domkapitular Josef Blomenhofer, der den Gebäudekomplex anschließend segnete. Es sei schließlich nicht nur sprichwörtlich „kein Meister vom Himmel gefallen“.

Hanglage: Die Berufsschule schmiegt sich an den Burgberg oberhalb von Eichstätt.

Viele Zahnräder hätten ineinander gegriffen, damit all das trotz der nicht einfachen Bauzeit am Ende so gut geworden sei, freute sich auch Schulleiter Wendelin Ferstl, der am Ende des Festaktes auch den Schülern und seinem ganzen Team für ihren großen Zusammenhalt und ihr „Herzblut“ dankte. Eine Gruppe von Lehrern indes hatten ein natürlich in Anlehnung an den STS-Klassiker „Fürstenfeld“ humorvoll gemeintes Stück mit dem Titel „I wü nemma baun“ einstudiert.

Das immerhin dürfe man nicht ganz wörtlich nehmen, so OB Grienberger. Man solle und müsse weiter in die Berufsschule investieren. Denn die sei auch ein wichtiger Faktor in unserer wirtschaftlich prosperierenden Region, wie er als aktueller Vorsitzender der Initiative Regionalmanagement (IRMA) sagen könne, so Grienberger. Die Region 10 leide schließlich an Fachkräftemangel, den man wohl nicht aus ihr heraus alleine decken könne, so auch Landrat Anetsberger an. Es werde aber auch hier viel getan, um die berufliche Ausbildung wieder attraktiver zu machen. Die Berufsschule sei hier ein wichtiger Faktor – nun in schicken neuen Gebäuden.

Tag der offenen Tür am Sonntag:

Am kommenden Sonntag, 10. Juli, kann man die Berufsschule von 13 bis 17 Uhr ausführlich besichtigen. Hier das Programm und der Lageplan:

Hier finden Sie PROGRAMM UND LAGEPLAN – einfach HIER KLICKEN! Hier finden Sie das PLAKAT als PDF – einfach HIER KLICKEN!
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"