Eichstätt. – So kann man schon als Baby zum Umweltschutz beitragen: Wer mit Mehrweg-Windeln wickelt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung, denn Einwegwindeln belasten die Umwelt. Seit bald einem Jahr, nämlich seit dem 1. Juni 2021, fördert der Landkreis Eichstätt die Verwendung von Mehrwegwindeln mit 120 Euro pro Kind. Dies gilt sowohl für Babys als auch für Personen mit medizinischer Notwendigkeit. Um den Zuschuss zu erhalten, muss das Kind mit dem Antragsteller in häuslicher Gemeinschaft leben und im Landkreis Eichstätt gemeldet sein. Das Kind darf zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht älter als 24 Monate sein. Im Falle der Inanspruchnahme eines Windeldienstes oder Miet-Windeln muss die Laufzeit der Verträge mindestens ein Jahr betragen.
8,4 Millionen Windeln in Deutschland täglich
Bis ein Kind trocken ist, werden im Durchschnitt etwa 5.000 Windeln benötigt. Das macht allein in Deutschland täglich 8,4 Millionen Windeln – eine große Menge an Abfall entsteht. Stoffwindeln sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Haut und Geldbeutel. Die Anschaffungskosten für Mehrwegwindeln seien nach Auskunft der Experten im Eichstätter Jugendamt am Anfang etwas hoch, jedoch seien sie über die gesamte Wickelzeit gesehen im Vergleich zu Einwegwindeln um 30 bis 50 Prozent günstiger. Ein weiterer Vorteil sei, dass man diese Windeln auch noch für ein zweites oder drittes Kind benutzen kann.
Gute Erfahrungen
Sehr gute Erfahrungen mit Mehrwegwindeln hat beispielsweise Familie Schneeberger gemacht, die vier Jungs im Alter von acht Jahren bis neun Monaten hat. Aufmerksam geworden auf die Stoffwindelförderung durch den Landkreis sind sie durch einen Tipp ihrer Kinderärztin, die bei der ersten ärztlichen Untersuchung des Babys gesehen hat, dass die Familie Stoffwindeln nutzt. „Die Beantragung der Förderung verlief dann kinderleicht. Windeln kaufen, Antrag ausfüllen und mit Rechnungsnachweis einreichen. Nach wenigen Tagen schon war der Förderzuschuss auf unser Konto überwiesen“, so Eva Schneeberger.
Die babyhautfreundlichen und nachhaltigen Stoffwindeln und die richtig schicken Designs, die es mittlerweile gibt, hätten sie sehr angesprochen. Mit ihrer sechsköpfigen Familie wasche sie eh täglich. „Die Stoffwindeln sind für uns schnell eine Selbstverständlichkeit geworden und in der Handhabung total unkompliziert“, unterstreicht die vierfache Mutter. Insgesamt also eine positive Bilanz nach einem Jahr im Landkreis Eichstätt. Die Förderung soll weitergehen.
Familien, die Mehrwegwindeln schon nutzen oder in Zukunft nutzen möchten, können sich für nähere Informationen an Karin Enhuber vom Amt für Familie und Jugend im Landratsamt unter der Telefonnummer 08421-70147 oder per Mail karin.enhuber@lra-ei.bayern.de wenden. pp
