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Das war knapp: Enge Entscheidung für Schutterpark Nassenfels

Nach jahrelangen Diskussionen haben sich die Bürger im Rahmen des Bürgerentscheids heute für den Neubau des Sport- und Gemeindezentrums entschieden

Nassenfels. – Seit rund zwei Jahren gibt es Streit und Diskussionen, jetzt haben die Bürger in Nassenfels entschieden: Der umstrittene Schutterpark wird gebaut. Das Ergebnis des Bürgerentscheids am heutigen Sonntag ist allerdings denkbar knapp ausgefallen: 53,3 Prozent stimmten für das Sport- und Freizeitzentrum im Südosten der Gemeinde, 46,7 Prozent dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 73 Prozent. Bürgermeister Thomas Hollinger freut sich über das Ergebnis, wünscht sich aber auch, dass die gespaltene Dorfgemeinschaft nun wieder zueinander finde. Gegner-Vertreter Herbert Zanker indes wünscht sich nun erst einmal „realistische Zahlen“.

Der Schutterpark kommt: Mit knapper Mehrheit haben sich die Nassenfelser Bürger für die Errichtung des neuen Sport- und Gemeindezentreums entschieden – am neuen Standort (Foto rechts). Fotos: Gabler/Hager; Grafiken: Gemeinde Nassenfels

Von Hans-Peter Gabler und Stephan Zengerle

Seit vielen Jahren ist der Schutterpark ein Streitpunkt in der Marktgemeinde. Die Befürworter wollen ein Sportzentrum mit Außenanlage und Gemeinschaftshaus errichten, weil das bisherige Sportgelände des FC Nassenfels sanierungsbedürftig ist. Die Gegner dagegen kritisieren Eingriffe in die Natur und den im Schuttertal vorhandenen und auch unter dem geplanten Areal vermuteten sowie zum Teil durch Probebohrungen nachgewiesenen Moorboden sowie die gestiegenen Kosten. So soll der Schutterpark statt ursprünglich 1,2 Millionen jetzt rund zwei Millionen Euro kosten.

Wenig Betrieb, aber viel auszuzählen gab es heute in der Nassenfelser Turnhalle: Nur 63 Bürger gaben ihre Stimmen persönlich ab. Der Großteil der knapp 1.300 Stimmen kam per Briefwahl. Foto: Gabler

„Nicht so eindeutig, wie der eine oder andere sich das erhofft hat“

Bemerkenswert ist, dass nur 63 der knapp 1.249 Stimmen persönlich an der Wahlurne abgegeben wurden – eine große Mehrheit der Stimmen also per Briefwahl abgegeben wurde. War das nur aus Bequemlichkeit oder doch ein Zeichen der angesichts der Entscheidung bisweilen aufgeladenen Stimmung  in der Marktgemeinde? In jedem Fall sei das Votum recht knapp ausgefallen, sagt Herbert Zanker als Vertreter der Gegner des Projekts, der aber im Interview mit Ei-Live.de gleichzeitig auch das Ergebnis anerkannte. „Man darf jetzt gespannt sein, wie sich die Kosten des Projekts entwickeln und wann erstmalig realistische Zahlen in der Öffentlichkeit genannt werden“, bleibt Zanker skeptisch. Man sei natürlich enttäuscht, aber: „Ich denke, bei einem Ergebnis von 53 zu 47 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 75 Prozent ist das Ergebnis nicht so eindeutig, wie vielleicht der eine oder andere sich das erhofft hat.“

„Nun haben die Bürger entschieden, und es freut mich, dass die Mehrheit der Bürger die Sachlage ähnlich bewertet, wie wir es im Marktrat getan haben“, sagt dagegen Bürgermeister Thomas Hollinger, der sich für das Projekt eingesetzt hatte. Das Votum habe nicht nur die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Schutterparks zum Ausdruck gebracht, sondern damit sei auch das ehrenamtliche Engagement in Nassenfels gewürdigt worden. Denn das soll nun in dem Gemeindezentrum ein neues Zuhause nicht nur für den FC Nassenfels, sondern verschiedene Vereine und das gesamte Dorfleben bekommen.

„Die Fronten innerhalb und außerhalb des Ortes wieder etwas beruhigen“

Man wolle nun an die Umsetzung gehen, so Hollinger. Er hoffe, dass dieses Bürgervotum nun bei allen Anerkennung finde, zumal es von außerhalb wie auch von innerhalb des Ortes Versuche gegeben habe, zu spalten. Die Entscheidung gelte es nun, zu akzeptieren. Aber man werde von Seiten der Marktgemeinde weiter offen bleiben für Anregungen und konstruktiv damit umgehen, kündigt Hollinger an. Er hoffe, dass sich „die entstandenen Fronten innerhalb und außerhalb des Ortes wieder etwas beruhigen.“ Die Entscheidung ist also gefallen, aber rund um die Details könnte es in Zeiten steigender Baukosten durchaus weitere Diskussionen geben.

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