Bittere Revanche mit Eigentor: VfB Eichstätt unterliegt Eltersdorf 0:3

Eichstätt. – Das war irgendwie nicht das Spiel des VfB Eichstätt. In einer insgesamt zunächst recht ausgeglichenen Partie waren es gegen sonst so effiziente Eichstätter diesmal die Gäste aus Eltersdorf, die aus wenigen Chancen die Tore machten und den VfB aus einer kompakten Defensive heraus immer wieder zu Ballverlusten zwangen und schließlich auskonterten – also genau das Spiel, das die Eichstätter sonst selbst bestens beherrscht. Am Ende stand es auch aufgrund der vielen Konterchancen für die Gäste nicht unverdient 0:3 für aufopferungsvoll kämpfende Gäste – die für den VfB bittere Revanche für das 3:0 in Eltersdorf im Hinspiel.

Stark ersatzgeschwächt ging der VfB Eichstätt in die Partie gegen den Aufsteiger, der sich nach schwierigem Saisonstart mit guten Ergebnissen zwischenzeitlich ins Mittelfeld der Tabelle hochgearbeitet hatte. In diesem Kalenderjahr ist man aber durch insgesamt sieben, zum Teil zudem deutliche Niederlagen wieder in die Abstiegsregion abgerutscht – im Gegensatz zum VfB Eichstätt, der in der Rückrundentabelle bisher im oberen Drittel zu finden war. VfB-Trainer Markus Mattes aber hatte nicht ohne Grund vor den Gästen gewarnt – zumal sein Team aufgrund zahlreicher Verletzungen auch nicht annähernd in Bestbesetzung antreten konnte.

Neumayer verpasst per Kopf

Die erste dicke Chance aber hatte der VfB, als Christian Heinloth nach einem Klärungsversuch rechts im Strafraum Heinloth an den Ball kam. Seinen kurzen Heber setzte Neumayer per Kopf aber knapp über den Torwinkel (7.). Der Treffer aber fiel auf der anderen Seite: Einen hohen Ball der Eltersdorfer in den Strafraum konnte die VfB-Abwehr klären, agierte aber danach viel zu zögerlich, als Kevin Bähr den Ball wieder zu SC-Stürmer Tobias Herzner köpfte. Der behauptete den Ball, ehe ihn sich der nachgerückte Bähr wieder selbst schnappte und Junghan aus kurzer Distanz zum 1:0 tunnelte (11).

Nach 16 Minuten wieder eine dicke Chance für den VfB, als nach Verlängerung von Neumayer der enteilte Florian Lamprecht im direkten Laufduell an der Strafraumgrenze zu Fall kam und das Eichstätter Lager einen Freistoß oder mehr sehen wollte. Schiedsrichter Huber aber ließ nicht nur in dieser Szene weiterlaufen. Mitte der ersten Halbzeit wurden die Eichstätter aktiver und übernahmen das Kommando gegen Eltersdorfer, die sich mit der Führung im Rücken nun weiter zurückzogen. In der 33. Minute fiel dann auch fast der Ausgleich: Als der in der ersten Halbzeit quirlige Heinloth, der aufgrund der Verletzungsmisere wieder in die Startelf gerückt war, sich rechts durchsetzte, kam der Ball zu Neumayer. Der bediente rechts im Strafraum hoch Federl, doch der Kopfball des Dreifachtorschützen aus dem Hinspiel ging knapp über das Tor.

Missverständnis führt zum Eigentor

Auf der anderen Seite verpasste SC-Stürmer Tobias Herzner die Riesenchance, als er sich zunächst schön in den Strafraum durchdribbelte, dann gegen zwei Gegenspieler durchtankte, aber mit einem letztlich viel zu unplatzierten Schuss Junghan prüfte. Aus einem Angriff des VfB fiel dann auch noch das 0:2. Einen unplatzierten langen Ball von Waffler schlugen die Gäste sofort zurück nach vorne, und im Laufduell mit seinem Gegenspieler ließ sich VfB-Verteidiger Teoman Akmestanli aus dem Tritt bringen. Es kam zum Missverständnis mit dem herausstürmenden Junghan und der Ball trudelte von der Schulter des sonst in dieser Saison meist starken Defensivmannes ins eigene Tor (44.). Beinahe hätte der VfB durch einen schönen Schuss von Florian Lamprecht von der Strafraumgrenze sofort zurückgeschlagen, aber Gäste-Torwart Tugay Akbakla war zur Stelle und lenkte den Ball über die Latte (46.).

So stand eine am Ende in dieser Höhe etwas glückliche 0:2-Führung für die Gäste – die aber auch nach der Pause dran blieben: Nach einer schönen Flanke in den Strafraum verstoppte sich ein SC-Angreifer den Ball zunächst, prüfte dann aber Junghan mit einem schönen, aber zu unplatzierten Drehschuss. Der VfB probierte nun noch einmal alles und lief wütend und mit hohen Bällen operierend immer wieder an – klare Ideen aber fehlten.

VfB lässt sich auskontern

„Männer, wir brauchen noch einen richtig guten Angriff“, hatte dagegen Gästetrainer Bernd Eigner nach gut 70 Minuten über den Platz gerufen. Und tatsächlich hatte sein SC gegen eine nun viel zu offene Eichstätter Hintermannschaft immer mehr solch guter Kontergelegenheiten, vergab sie aber zunächst leichtfertig. So etwa in der 76. Minute durch einen schönen Konter über den schnellen Konrad, der sich aber zu weit nach rechts abdrängen ließ, und sein Heber landete schließlich auf dem Tornetz. In der 78. Minute tauchten sogar zwei Eltersdorfer alleine vor Junghan auf, vertendelten aber den Ball.

Und auch in der 85. Minute verpassten die Gäste erneut bei einem Konter die Vorentscheidung, als Renner nach einem Querpass freistehend zu lange zögerte und sein Schuss von rechts noch geblockt wurde. Und auch Wartenfelser verpasste wenig später nach einem weiteren Konter freistehend mit einem Heber deutlich das VfB-Tor. Die Gastgeber mühten sich weiter, hatten bis auf einen strammen Schuss ans Außennetz allerdings kaum mehr Klares zu bieten. Und so passte es irgendwie ins Bild, dass in der Nachspielzeit auch noch das 0:3 fiel, als sich der quirlige Außenstürmer der Gäste erneut über links durchsetzte und mit seinem Querpass den einlaufenden Göbhardt bediente, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte.

So war es quasi die perfekte Revanche für das 0:3 des VfB im Hinspiel zum Saisonauftakt in Eltersdorf für die Gäste. Für Markus Mattes und sein Team war es dagegen ein eher gebrauchter Tag, was angesichts der Verletzungsmisere aber auch kein Wunder ist. Dennoch kann man mit 44 Punkten auf dem Konto und einer bisher starken Bilanz in 2022 relativ gelassen in die Saison gehen – sollte dann aber wieder kompakter und klarer auftreten als im Duell heute gegen Eltersdorf.