SportTopthema

0:0 trotz Überzahl: VfB Eichstätt hält spielstarke Kleeblätter im Zaum

VfB Eichstätt bleibt nach Unentschieden gegen SpVgg Greuther Führt bis auf Niederlage in Bayreuth 2022 ungeschlagen

Eichstätt. – Kein fußballerischer Leckerbissen war das Abendspiel des VfB Eichstätt heute gegen die SpVgg Greuther Fürth II. Der abgtiegsgefährdeten Zweitvertretung des Bundesligisten war von Beginn an anzumerken, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollte. Selbst in Unterzahl nach einer Roten Karte machten die „kleinen Kleeblätter“ über weite Strecken das Spiel und präsentierten sich – wie oft bei Nachwuchsteams von Proficlubs – spielstark. Letztlich bissen sie sich aber immer wieder an der vielbeinigen Abwehr des VfB die Zähne aus. So stand am Ende ein 0:0, das so recht keinem schmeckte, mit dem der VfB Eichstätt aber als Tabellenneunter weit besser leben kann als die Fürther.

Intensiv war nicht nur dieser Zweikampf zwischen Johannes Kraus und dem Fürther Juho Ojanen, sondern auch das gesamte Spiel zwischen dem VfB Eichstätt und der SpVgg Greuther Fürth II. Fotos: Traub

Von Beginn an übernahmen die in schwarz agierenden Gäste das Kommando, während der VfB mit Fünferkette wie gewohnt aus einer stabilen Abwehr agierte. Chancen blieben so über die gesamte Partie Mangelware. Eine Lamprecht-Flanke von der rechten Seite senkte sich gefährlich, aber letztlich auf das Tor (16.). Das blieb aber vorerst eine der wenigen Torannäherungen für die Gastgeber gegen aktive Gäste, die durch einen abgefälschten Freistoß von Fabian Baumgärtel, der knapp am Pfosten vorbeiging, erstmals richtig gefährlich wurden (22.). In der 26. Minute prüfte der aufgerückte Miftaraj aus rund 15 Metern und halblinker Position erstmals VfB-Keeper Felix Junghan, der aber keine Mühe hatte. Wenig später herrschte nach einer Ecke der Gäste Verwirrung im VfB-Strafraum, was aber aber folgenlos blieb (28.).

Starker Pululu prüft Junghan

In der 31. Minute dann fast das 0:1: Der heute enorm starke Fürther Stürmer Afimico Pululu, der vor allem in der ersten Halbzeit sehr präsent war, setzte sich in zentraler Position gegen drei Grün-weiße durch, zog halblinks in den Strafraum und zielte mit seinem Flachschuss nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Wenig später prüfte erneut Pululu nach einer schönen Drehung mit einem scharfen Schuss aus 20 Metern Junghan, der aber parieren konnte. Nach dieser Drangphase der Gäste verflachte das Spiel ein wenig, und so ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel war es wieder Pululu, der die VfB-Abwehr erneut vor Probleme stellte: In Robben-Manier zog der bullige Stürmer nach mehreren gefälligen Doppelpässen von der rechten Seite ab und verfehlte das lange Eck nur ganz knapp – da wäre Junghan wohl chancenlos gewesen. Der VfB Eichstätt tat sich gegen hoch pressende Fürther im Spiel nach vorne weiter schwer und beschränkte sich weitgehend daruf, auf Fehler der Gegner zu warten. VfB-Trainer Markus Mattes hatte bereits in der ersten Halbzeit Christian Heinloth für Julian Kügel und Fabian Neumayer für den verletzten Dominik N’gatie (38) bringen müssen, und so fehlten auch die Konterstürmer. Fürth blieb am Drücker und hatte durch einen kurz ausgeführten Freistoß aus spitzem Winkel nach Foul an Pululu die nächste nicht ganz ungefährliche Situation (59.).

Schlüsselszene: Hart aber vertretbar war die Rote Karte gegen den besten Fürther, Afimico Pululu, der nach einem Ellbogeneinsatz gegen Johannes Fiedler vom Platz musste.

Rote Karte für den besten Fürther

Das Spiel wurde nun zudem hitziger – mit einem unschönen Höhepunkt nach einer Stunde: Als Pululu sich nach einem Fürther Befreiungsschlag mit Hilfe des Ellbogens durchsetzen wollte und dabei Jonas Fiedler unglücklich, aber hart im Gesicht traf, zückte Scheidsrichter Elias Tiedeken die Rote Karte – eine harte, aber vertretbare Entscheidung, die dem VfB natürlich in die Karten spielte. Schließlich war damit auch der gefährlichste Gästespieler nicht mehr auf dem Feld. Doch wer gedacht hatte, das Spiel würde nun zugunsten des VfB kippen, sah sich getäuscht. Die Fürther blieben auch in Unterzahl das spielbestimmende Team. Der VfB konnte sich aber nun öfter befreien und selbst aktiv werden – so wie in der 67. Minute: Nach einem langen Ball konnte die Gästeabwehr gegen Neumayer noch klären, doch der Ball gelangte zu Heinloth, der aus zentraler Position im Strafraum schnell abzog – letztlich aber keine Gefahr für den schnell reagierenden Leon Schaffran im Tor der Spielvereinigung.

Fürth mühte sich weiter, wurde ohne Pululu aber jetzt nur per Standard gefährlich: In der 74. Minute gelangte ein abgewehrter Eckball bei Fabian Baumgärtel, der ihn volley an Freund und Feind, aber auch links am Tor vorbei ins Aus schlug. „Wie kann der da so frei sein?“, hörte man VfB-Trainer Markus Mattes lautstark über den Platz rufen, als Mustafa Fatiras nach einer Flanke von der rechten Seite plötzlich völlig frei vor dem VfB-Tor auftauchte, den Ball aber nicht mehr ganz erreichte und unter Kontrolle brachte. Und in der 82. stand erneut Baumgärtel völlig frei zum Schuss, aber traf den Ball wieder nicht richtig.

Nur eine VfB-Niederlage in 2022

„Jungs, kommt, belohnt euch!“, so der Ruf von der Fürther Bank – doch das Gästeteam tat sich nicht mehr den Gefallen. Ein letzter Kopfball vom eingewechselten Mert-Yusuf Torlak und noch einmal ein halbwegs gefährlicher Eckball des VfB, bei dem heute offensiv nicht viel ging, und dann war das 0:0 nach sechs Minuten Nachspielzeit aktenkundig – ein Unentschieden, mit dem der VfB zwar nicht so sehr spielerisch, aber immerhin mit der Punktausbeute zufrieden sein kann. Schließlich hat man in diesem Kalenderjahr bis auf die Niederlage beim Spitzenreiter in Bayreuth noch kein Spiel verloren. Auf der anderen Seite stehen drei Siege – und nun auch das dritte Unentschieden.

Das Spiel in Kürze:

VfB Eichstätt: Junghan – Oehler, Akmestanli, Waffler, Trslic (81. Schröder), Lamprecht – Fiedler (65. Kraus), Federl, Graßl – Kügel (23. Heinloth), N’gatie (38. Neumayer)

SpVgg Greuther Fürth II: Schaffran – Miftaraj, Kratzer (Ojanen), Ahrendt, Baumgärtel, Moratz – Lockermann, Hofmann, Adlung, Weiß (68. Torlak) – Pululu

Schiedsrichter: Elias Tiedeken, Fabian Härle, Philipp Ettenreich

Tore:

Gelbe Karten: VfB: Kügel, Heinloth; SpVgg: Weiß, Lockermann

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Pululu nach Foulspiel (61.)

Zuschauer: 330

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"