Voller Sonntag: Ostermarkt, Herzogsteg-Einweihung und Tag der offenen Tür im IBB-Hotel

Eichstätt. – Schnee zum Ostermarkt? Das wäre dann wohl auch etwas ganz Neues. Aber immerhin findet der Eichstätter Ostermarkt in der Innenstadt an diesem Sonntag wieder statt – und vielleicht hat der Wettergott ja doch noch ein Einsehen. Schließlich war das Ostermarktwetter in den Jahren vor der Pandemiepause meistens sehr gut. Aber auch falls es nicht so ganz schön sein sollte, gibt es allerhand zu tun, zu sehen und zu erleben für Jung und Alt im bunten Markttreiben von 10 bis 18 Uhr in der Innenstadt. Zum Beispiel wird mittags der Herzogsteg endlich auch offiziell eingeweiht, das IBB-Hotel in der Spitalstadt feiert Tag der offenen Tür, zwischen 13 und 17 Uhr ist verkaufsoffener Sonntag, und auch für die Kinder gibt es viel Programm.

Die Innenstadt ist aufgehübscht, und nach alter fränkischer Tradition sind mehrere Eichstätter Stadtbrunnen österlich geschmückt – der Gartenbauverein Landershofen, der Kinderschutzbund Eichstätt, das Kinderdorf Marienstein, und die CSU Eichstätt haben dafür viel Zeit und Mühe investiert. Außerdem haben sich beim veranstaltenden Gewerbeverein ProEichstätt viele „Fieranten“ angekündigt: An rund 75 Ständen gibt es Osterschmuck und allerhand bunte Waren und Leckereien, und Kunsthandwerker zeigen ihre Fertigkeiten.

Strohhasen, ausgefallen geschmiedete Osterdeko aus Eisen, Betonfiguren, kunstvoll bemalte Eier, Fotokarten, Schmuck und Gestecke, Pflanzen, Korbflechtereien und viele handgemachte Dinge sind nur ein Teil der Angebote. Außerdem gibt es Räucherwaren, Käsespezialitäten, Fisch, Schinken, Brot, Säfte, Deftiges und Süßes zum Probieren und Genießen. Einigen Handwerkern kann man bei ihrer Tätigkeit zusehen und sich dabei auch Tipps holen. Für die musikalische Unterhaltung wird der Eichstätter Fanfarenzug sorgen, der am frühen Nachmittag aufspielt, und eine Flötengruppe des Musiknetzes Eichstätt.

Springende Osterhasen von „Kanin-Hop“ und viel zu entdecken

Auch für Kinder gibt es viel zu sehen – vor allem bei einem Ritt auf einem Kamel durch das bunte Markttreiben oder bei einer Fahrt auf dem Kinderkarusell am Marktplatz. Am Domplatz gibt es für die jungen Besucher ein eigenes Rahmenprogramm. Am Stand des „Spielraums Wald und Wiese“ kann gebastelt werden, und der Kinderschutzbund hat auch allerhand für die Kleinsten vorbereitet. Eine besondere Attraktion ist auch der Häschen-Parcour des „Kanin-Hop“-Vereins Gaimersheim – für die ganz besonders sportlichen Osterhasen, die hoffentlich elegante Sprünge zeigen werden.

Auch das „Osterhäschen“ ist wieder in der Innenstadt unterwegs und hat Naschereien für die Marktbesucher dabei. Von 13 bis 17 Uhr ist zudem verkaufsoffener Sonntag in den Geschäften, in denen man besondere Schnäppchen und Angebote findet. Der Tierschutzverein ist wieder mit einer Tombola vertreten. Der Verein Bahnhof lebt und das Energiebündel Kreis Eichstätt stellen Ihre Arbeit an Informationsständen vor, ein Eichstätter Autohaus präsentiert die neuen Modelle seiner Fahrzeuge und eine Pappenheimer Firma zeigt verschiedenste Möbel für den Garten.

Herzogsteg-Einweihung und Tag der offenen Tür beim IBB-Hotel

Bereits um 12 Uhr lädt die Stadt Eichstätt zudem zur offiziellen Herzogsteg-Einweihung ein. Geplant ist neben Ansprachen und dem traditionellen Band-Durchschneiden auch die Verleihung der Preise des Kreativwettbewerbs für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Gestaltung der Altmühlaue. Darüber hinaus wird das BayernLab einen Videobeitrag zeigen, der gemeinsam mit der Stadt Eichstätt über die Herzogsteg-Baustelle entstanden ist. Außerdem feiert ebenfalls direkt neben dem Herzogsteg das IBB-Hotel ab 11 Uhr seinen Tag der offenen Tür und stellt sich nach der Corona-Phase erstmals offiziell vor.

Mehrere hundert Ideenvorschläge im Rahmen der Bürgerbeteiligung Altmühlaue

Die Prämierung der besten Beiträge aus dem Kinderwettbewerb ist quasi das erste offizielle Ergebnis nach dem Abschluss der Bürgerbeteiligung: Neben den rund 90 Beiträgen der jungen Bürger im Kreativwettbewerb, für die nun die Preise vergeben werden, würden die Ideen aus den 538 Ideenvorschläge sowie weitere Vorschläge aus den Chats der Onlineveranstaltungen, aus Gesprächen und den Fachgesprächen mit Verbänden, Vereinen, Wirtschaftsvertretern und anderen Anregungen derzeit ausgewertet, so Sophie Schmidt, die die Bürgerbeteiligung für die Stadt koordiniert. Das Interesse sei seit dem Start im Januar über sämtliche rund ein Dutzend Beteiligungsangebote für die Bürger und Fachgespräche beeindruckend gewesen, wie Oberbürgermeister Josef Grienberger sagt. „Wir sind dankbar und einfach nur überwältigt“, bilanzieren Grienberger und Schmidt. Die Beteiligung sei überall kreativ und konstruktiv gewesen. Die Leute seien sehr interessiert, und es habe sich gezeigt, dass die Bürger „Lust darauf haben, ihre Stadt mitzugestalten.“

Die Ideen würden derzeit noch abschließend ausgewertet, auf Realisierbarkeit abgeklopft und dann am 28. April im Stadtrat vorgestellt und diskutiert. Alles werde natürlich nicht umsetzbar sein, manches widerspreche sich auch, heißt es. Die ausgefallensten Ideen wie eine Seilrutsche über die Altmühl etwa sei wohl schon als Gefahrenquelle kaum umsetzbar. Realistischer erscheint da schon ein Kletterturm in Form der Willibaldsburg, eine kleine Bühne in Ammonitenform oder andere, ähnliche Attraktionen, die manche Bürger vorgeschlagen haben. Auch eine Dinosaurierfigur haben sich mehrere Ideengeber gewünscht.

Ein Wasserspielplatz sei ebenfalls nicht so ganz leicht, umzusetzen, vor allem, wenn dabei ein eigener kleiner Wasserlauf gemeint sei. Dafür sei die Fließgeschwindigkeit der Altmühl zu niedrig und der Pflegeaufwand, um den Wasserlauf sauber zu halten, wohl zu hoch, so Stadtbaumeister Jens Schütte, der sich dazu sowie zu einem besseren Zugang zum Wasser bereits mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt habe. Realistischer erscheinen da vielleicht schon eine kleine Bucht mit flachem Wasser und Steinen am Ufer.

Gesetzt sind wohl die generationenübergreifenden Spiel- und Fitnessgeräte, die vielleicht auch als kleinere Inseln auf die rund 8000 Quadratmeter große Fläche verteilt werden könnten. Auf jeden Fall solle man das Areal auch nicht zu voll packen, sondern auch naturbelassene und bepflanzte Flächen vorsehen, wünschten sich ebenfalls viele Bürger. Auch ein Boule- oder Boccia-Spielplatz sei mehrfach genannt worden und wäre eine Möglichkeit, so Schmidt. Der Bootsverleih mit dem Schwanenboot sei natürlich ebenfalls vielen Bürgern ein Anliegen – und als einziger Bootsverleih an einem Fluss in Bayern auch so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal für Eichstätt, wie Tourismuschef Lars Bender betont, der auch die gastronomischen Konzepte betreut.

Hier gebe es rund eine Handvoll gute Bewerbungen. Im Gespräch ist nicht nur ein bayerischer Biergarten und ein Comeback der Haifischbar, die es bis 2018 hier gegeben hatte, aber auch eine Art Café. Und auch eine Bewirtung vom IBB-Hotel nebenan ist offenbar nicht vom Tisch. Ein Vorschlag aus der Bürgerbeteiligung sieht auch eine Bewirtung in einem ausrangierten Zugwagon vor. Vorstellbar ist von der Beachbar bis zu Foodtrucks vieles – aber es müsse eben auch realistisch und vor allem wirtschaftlich sein, wenn einmal nicht gerade ein sonniges Osterwochenende anstehe, so Gastronom und SPD-Stadtrat Fred Pfaller, der zuvor die Haifischbar betrieben hatte und sich gemeinsam mit einem Partner erneut beworben habe, wie er gegenüber dem Eichstätter Journal bestätigt. An diesem Wochenende ist es werst einmal nur der Ostermarkt – und das Wetter vielleicht nicht ganz so prächtig wie in der Vergangenheit. Aber erstmals Ostermarkt mit Schnee – das hätte ja vielleicht auch etwas. sze