1:4: VfB Eichstätt düpiert Sandro Wagner

Unterhaching. – Ein echter Paukenschlag zum Punktspielauftakt für den VfB Eichstätt in diesem Jahr: Der Regionalligist aus dem Altmühltal gewinnt zumindest in dieser Höhe überraschend mit 1:4 (1:1) bei der Spielvereinigung Unterhaching. Der selbsternannte Aufstiegsfavorit aus Haching hat damit schon 23 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Bayreuth und selbst nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem VfB Eichstätt, der damit bereits kurz davor steht, frühzeitig den Klassenerhalt klar zu machen.

Dabei hatte die Partie ganz nach dem Geschmack des Hachinger Trainers Sandro Wagner begonnen: Sein Team übernahm von Beginn an die Kontrolle und ging nach ersten Chancen durch Leonhard Grob und Florian Schmid auch durch einen Kopfball von Manuel Stiefler mit 1:0 in Führung (19.). Doch wer gedacht hatte, Haching würde das Spiel nun kontrollieren oder die Eichstätter gar an die Wand spielen, sah sich getäuscht – im Gegenteil: Die Gastgeber legten den Eichstätter Ausgleich quasi selbst auf. Der Torhüter der SpVgg unterlief einen hohen Rückpass, und der quirlige Dominik N’gatie war zur Stelle und hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Distanz im leeren Tor unterzubringen (26.). Beinahe hätten die Gäste sofort nachgelegt, aber ein Kopfball von Pirner verpasste knapp das Tor. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der aber hüben wie drüben nicht von Erfolg gekrönt war: 1:1 zur Pause.

Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte, in der die Eichstätter sofort hellwach waren: Erst zielte Pirner nach einem Abpraller nur knapp am Pfosten vorbei (51.), dann schlug Julian Kügel für die Grün-Weißen zu: Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite bediente Stoßberger im Strafraum Kügel mit „ü“, der die Kugel ohne „ü“ per Flugkopfball versenkte (53.). Das Spiel blieb auch im zweiten Durchgang hitzig und durch Standardsituationen geprägt. Erneut Pirner war nach einer unübersichtlichen Situation zur Stelle und verpasste nur knapp. Unterhaching tat sich gegen die kompakt stehende VfB-Abwehr – Trainer Markus Mattes hatte nicht umsonst in der Vorbereitung die Fünferkette trainieren lassen, schwer und versuchte weiter, mit hohen Bällen zum Ziel zu kommen – allerdings weiter vergeblich. So blieb auch Toptorjäger Patrick Hobsch, der im Hinspiel noch beide Tore beim Hachinger 2:1-Sieg in Eichstätt erzielt hatte, weitgehend wirkungslos.

Und so war es Fabian Neumayer vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Der bullige Stürmer wurde in der 86. Minute eingewechselt, und traf nach einer abgewehrten Akmestanli-Flanke mit seinem ersten Ballkontakt per Flachschuss zur Vorentscheidung (87.). Damit beweist Neumayer, der bisher beim VfB noch nicht viel Speilzeit bekommen hat, erneut Jokerqualitäten. Aber damit noch nicht genug für einen enttäuschten Sandro Wagner, der sich die Saison beim Drittligaabsteiger sicher anders vorgestellt hatte: Julian Kügel düpierte mit einem scharfen Schuss beinahe an der Außenlinie, der unhaltbar ins Tor verlängert wurde, in der Nachspielzeit erneut die völlig bediente Hachinger Abwehr. So stand es am Ende trotz guten Beginns für Haching und zahlreicher Ausfälle auf Eichstätter Seite auch aufgrund einer starken Abwehrleistung der clever agierenden Gäste am Ende 1:4 – der um eine Woche verspätete, aber dafür perfekte Start in die Rückserie.