LebenTippWirtschaft

Stoffladen mal drei

Der Shop rund ums Nähen ist nun in die Spitalstadt umgezogen

„Du bist aber groß geworden“, sagen Großeltern oder Verwandte gern, wenn sie zum Beispiel ihren dreijährigen Enkel sehen – ein Satz, den man auch auf den Eichstätter Stoffladen anwenden könnte. Denn auch der ist gerade drei Jahre alt und plötzlich richtig groß geworden – und hat jetzt sogar einen zweiten „Vornamen“.

Drei Jahre und dreimal so viel Platz: Cornelia Jenuwein (links) und Julia Ernstberger in ihrem neuen Stoffladen in der Eichstätter Spitalstadt. Fotos: Zengerle

„Der Stoffladen – Dein Kreativhaus“, heißt es jetzt auf dem neu gestalteten Logo. Und auch sonst ist vieles anders und kreativer geworden im „Stoffladen 2.0“, der Anfang November vom bisherigen Standort in der Pfahlstraße in die Spitalstadt umgezogen ist. Das Geschäft ist nach der Gründung im November 2018 nun nicht nur drei Jahre alt geworden, sondern auch dreimal so groß – und hat daher auch das Sortiment gewaltig erweitert. Rund 4000 verschiedene Artikel gibt es nun auf den rund 150 Quadratmetern zur Auswahl – auch hier also in etwa mal drei.

„Wir haben jetzt einfach so viel mehr Platz und Möglichkeiten“, freuen sich die Inhaberinnen Cornelia Jenuwein und Julia Ernstberger. Der zusätzliche Raum wird etwa genutzt für eine Kinderspielecke. Aber auch eine gemütliche Sitzgruppe gibt es nun – „unsere Männerecke quasi“, scherzt Ernstberger, die anfangs mitgearbeitet hatte, das Geschäft inzwischen aber gemeinsam mit Gründerin Jenuwein führt. Auch Mütter mit Kinderwagen hätten nun kein Problem mehr, und Parkplätze gibt es direkt vor der Tür.

Die „Männerecke“, wie die Inhaberinnen die neue Sitzgruppe scherzhaft nennen, ist natürlich für alle da.

Die beiden freuen sich nicht nur über die schönen neuen Räumlichkeiten mit der großen hellen Fensterfront, sondern vor allem über den Zuspruch ihrer Kunden. Denn die haben ihnen auch in Coronazeiten die Treue gehalten, haben Gutscheine gekauft oder per „Click&Collect“ bestellt und dann die Ware abgeholt. Das geht natürlich immer noch, darum herum aber ist inzwischen ein ganzer Onlineshop entstanden, in dem man sich die passende Ware vorbestellen oder gleich auch bequem nach Hause liefern lassen kann. „Ohne unsere treuen Kunden gäbe es uns vielleicht nicht mehr“, sagen sie. Stattdessen kommen inzwischen Kunden aus der ganzen Region vorbei – auch aus Ingolstadt oder Neuburg, wo gerade erst ein ähnlicher Laden schließen habe müssen.

Nicht so im Stoffladen in Eichstätt – hier gibt es nun die dreifache Auswahl. „Nachhaltigkeit und Bio“ seien auch in Sachen Stoffen ganz besonders „in“, erklärt Cornelia Jenuwein. Aber auch Cord oder Musselinstoffe seien etwa gefragt. Auch das Nähen selbst sei wieder voll im Trend. Vor allem viele Frauen hätten das Nähen in Coronazeiten wieder entdeckt – und seien auch weiter dabeigeblieben. Darunter auch junge Frauen, was Jenuwein sehr freut, die selbst begeisterte Näherin ist.

Viel mehr Auswahl und Platz für Ideen zum Selbermachen gibt es im „Kreativhaus“.

Ihr Wissen will sie nun auch in Workshops und Kursen weitergeben – zum Beispiel in einem geplanten Nähworkshop für Kinder möglichst noch vor Weihnachten. Denn auch dafür ist nun endlich genügend Platz im „Kreativhaus“, in dem es neben jeder Menge Stoffen in allen Farben und Texturen, Nähbedarf und Kurzwaren nun auch Häkelwolle und Zubehör, Wohnaccessoires und natürlich Bücher mit Nähtipps und speziellen Schnitten gibt. Und wem das eine oder andere zu schwer zum Selbernähen ist, der kann hier auch individuell nähen oder zum Beispiel Kissen bedrucken oder besticken lassen. Am liebsten aber ist Julia Ernstberger und Cornelia Jenuwein, wenn man eben doch selbst Hand anlegt. Der Trend zum Selbermachen geht auch nach Corona weiter – da sind die beiden recht optimistisch. Auch deswegen hören sie bei ihrem Dreijährigen in Sachen Geschäften jetzt vielleicht auch immer wieder: „Der ist aber groß geworden!“ sze

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