Entwarnung für die Innenstadt: Die Post bleibt in der Innenstadt. Dafür kämpfen auch einige besorgte Eichstätter – wie etwa Li Portenlänger, die in den vergangenen Tagen bereits über 300 Unterschriften gesammelt hatte, von denen sie 274 bereits an Oberbürgermeister Josef Grienberger übergeben hatte. Die sind nun vielleicht nicht mehr nötig: Die Post soll zwar aus dem traditionellen Postamt am Domplatz ausziehen, aber dennoch in der Innenstadt in Kooperation mit einem Verbundpartner erhalten bleiben.
Sie schreibt selbst gern Briefe – gerne auch kalligrafisch mit Tinte und Füller und künstlerisch gestaltet. Kein Wunder, schließlich ist Li Portenlänger selbst Künstlerin und Leiterin der Eichstätter Litographiewerkstatt – und damit Bewahrerin jener Druckkunst, die einst auch zur Vervielfältigung von Druckwerken und Schriften verwendet wurde. So war Portenlänger „schockiert und traurig“, als sie davon hörte, dass die Eichstätter Postfiliale am Domplatz im März schließen würde. Vor allem aber auch, weil Paketstationen und Briefkästen eben nicht Menschen ersetzen könnten, findet sie. Es werde alles unpersönlicher und das Menschliche gehe heute durch Automaten immer mehr verloren.
Auch für die Eichstätter Innenstadt seien solche Frequenzbringer wie die Post, wo jeden Tag Hunderte Menschen Briefe und Pakete aufgeben, wichtig, sagen andere. Und so hat sich etwa auch die Firma Saerve beteiligt und ebenfalls Unterschriftenlisten ausgelegt. Wer schon einmal da ist, geht eben auch einmal Kaffee trinken oder verbindet es mit einem Einkauf.
Und so gibt es auch Erleichterung darüber, dass die Post dann zumindest in Sachen Postdienstleistungen rund um Briefe und Pakete in der Innenstadt erhalten bleibe – das in Zukunft wie auch vielerorts in Deutschland in Kooperation mit einem Verbundpartner wie in Eichstätt voraussichtlich mit einem Einzelhändler. Die Postbank, die bisher noch im Postgebäude am Domplatz vor Ort war, wird allerdings verschwinden – so wie viele Bankfilialen allenthalben. Und auch für die Schließfächer muss noch eine Lösung gefunden werden.
Was anschließend im Postgebäude geschieht, steht allerdings noch in den Sternen. Hier hat die Stadt Eichstätt als Eigentümer aber auch noch etwas Zeit. Denn der Vertrag mit der Post als Mieter läuft noch bis Ende nächsten Jahres. Aber immerhin: Die klassischen Postdienstleistungen bleiben – ein Lichtblick also nicht nur für Briefeschreiberin Li Portenlänger, sondern auch für die Eichstätter Innenstadt.