Bezahlbarer Wohnraum und generationenübergreifendes Wohnen – zwei zentrale gesellschaftliche Brennpunkte, die nun in einem neuen Projekt des St.-Gundekar-Werks zusammenkommen sollen. 41 neue Wohnungen der kirchlichen Einrichtung stehen kurz vor der Fertigstellung. Im Herbst sollen die ersten Mieter in das vom Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg geförderte Projekt einziehen. Das St.-Gundekar-Werk hatte 2015 das Grundstück im Rahmen eines Konzeptauswahlverfahrens von der Stadt Nürnberg erworben. Das Projekt wurde in einem nichtoffenen Realisierungswettbewerb im Rahmen des Modellvorhabens des experimentellen Wohnungsbaus „effizient bauen, leistbar wohnen – mehr bezahlbare Wohnungen für Bayern“ vom damaligen Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr ausgelobt. Der Siegerentwurf von Köppen Rumetsch Architekten in Nürnberg wurde 2017 gekürt und realisiert.
Das Wohnungsbauprojekt entstand auf einer ehemaligen Brachfläche im Nürnberger Vorort Katzwang und wird vom Freistaat Bayern gefördert. Baubeginn war im März 2020. Bis Spätherbst 2021 sollen die drei Wohngebäude inklusive Außenanlagen fertiggestellt sein.
Wohnungen für alle Lebensphasen mit „grüner Mitte“
Die Wohnanlage soll Menschen in allen Lebensphasen ansprechen: Singles, Paare und Familien gleichermaßen. Deshalb entstanden Wohnungen verschiedener Größe von zwei bis fünf Zimmern, darunter auch zwei rollstuhlgerechte Einheiten. Zudem soll die Wohnanlage zu einem Ort der Begegnung werden, wie Ministerialrätin Karin Sandeck als Vertreterin der bayerischen Bauministerin Kerstin Schreyer bei der Grundsteinlegung im Herbst 2020 betont hatte. Eine „grüne Mitte“ mit Gemeinschaftsraum wird nicht nur den Bewohnern sondern der gesamten Nachbarschaft zur Verfügung stehen.
Die Nachfrage nach gefördertem Wohnraum mit zielgruppenadäquaten Mieten überwiegt das Angebot um ein Vielfaches. Deshalb war auch Ziel des Modellvorhabens, bauliche Konzepte zu entwickeln, die die Frage nach der Bezahlbarkeit des Wohnens nicht mit einer Minderung des Wohnwerts beantworten. So entsprechen die in einer modernen Holzrahmenbauweise gebauten Häuser durchwegs hohen Qualitätsstandards. Dazu zählen unter anderem: Fußbodenheizung, Handtuchheizkörper, Holzterrassen/Loggien, Holz-Alu-Fenster mit Fensterfalzlüftern, Sichtholzdecken und -wände.
Durch den Einsatz von Holz als Baustoff und die energieeffiziente Ausstattung der Gebäude und Wohnungen weise das Projekt zudem einen hohen Grad an Nachhaltigkeit auf, heißt es vom St.-Gundekar-Werk. So wird zur Beheizung der Wohnungen auf Geothermie zurückgegriffen. Die Versorgung der Wärmepumpe wird über 49 Erdsonden sichergestellt, die die Erdwärme als Energiequelle nutzen.
13 Pilotprojekten mit mehr als 1.000 bezahlbaren Mietwohnungen
Das Modellvorhaben „Effizient Bauen, leistbar Wohnen – mehr bezahlbare Wohnungen für Bayern“ ist ein Modellprojekt des Experimentellen Wohnungsbaus im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Es besteht aus bayernweit 13 Pilotprojekten mit mehr als 1.000 bezahlbaren Mietwohnungen in hoher Qualität.
Die St. Gundekar-Werk Eichstätt Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH wurde 1954 gegründet. Mehrheitsgesellschafter ist die Diözese Eichstätt. Der Hauptsitz befindet sich in Schwabach, weitere Büros gibt es in Eichstätt und Ingolstadt. Das Unternehmen besitzt über 5000 unternehmenseigene Mieteinheiten und verwaltet etwa 100 Eigentümergemeinschaften mit rund 2.000 Einheiten sowie weiteren Immobilienbesitz für Dritte. Neubauten und Neuakquisitionen werden den Bestand in den nächsten Jahren weiter steigern. Gemessen am unternehmenseigenen Mietwohnungsbestand ist sie das zweitgrößte der sieben bayerischen diözesanen Wohnungs- und Siedlungswerke. Die St. Gundekar-Werk Eichstätt GmbH bietet unter dem Motto „Wir bieten Lebensräume – Raum zum Wohnen und Leben“ Wohnraum für Familien, Paare und Singles aber auch für Senioren und Studenten.