„Turnen ohne Schmerzen gibt es nicht“, so hat Lukas Dauser uns vor vier Jahren erzählt, als wir ihn für das Eichstätter Journal beim Training im Stützpunkt beim Training in Unterhaching besucht haben. In der Tat: Es waren keine so leichten Jahre für den inzwischen 28-jährigen seither: Schwere Verletzungen und Rückschläge und zuletzt ein Trainerwechsel aus Berlin nach Halle, um neue Impulse zu bekommen.
All das und die Schmerzen haben sich aber gelohnt: Die Silbermedaille am Barren bei den Olympischen Spielen in Tokio ist der absolute Höhepunkt seine ohnehin schon so erfolgreichen Karriere Karriere. Gejubelt wurde dabei auch in Eichstätt. Denn Dauser hat familiäre Wurzeln hier, war in der Vergangenheit immer wieder im Altmühltal zu Gast, um die Oma und die Familie zu besuchen, die natürlich immer fest die Daumen für den sympathischen Ausnahmeathleten gedrückt haben. Bereits bei Olympia in Rio wurde in Eichstätt stark mitgefiebert. Damals reichte es aber noch nicht zu Edelmetall.
Diesmal aber war alles anders: Nach einer bravourösen und fehlerfreien Übung und sicherem Abgang jubelte der mehrfache Deutsche Meister, der unter anderem auch bereits EM-Silber und -Bronze gewonnen hatte. Doch Olympia ist noch einmal eine andere Liga. Nach seiner Übung begann das bange Warten auf die Wertung: Dann der Jubel und die geballten Fäuste und ausgelassener Jubel: Es war der zweite Platz mit 15,700 Punkten hinter dem fast unschlagbaren Chinesen Jingyuan Zou (16,233 Punkte), aber vor dem ebenfalls starken Türken Ferhat Arican (15,633) Mit der deutschen Flagge in der Hand kletterte Dauser auf den Barren und stellte sich auf die Holme. All die harte Arbeit hatte sich plötzlich mehr als gelohnt.