Die kleine Negativserie in Sachen Elfmetern geht zwar weiter, aber der Saisonstart ist mehr als geglückt: Der VfB Eichstätt bleibt mit einem knappen, aber verdienten 3:2-Sieg im heutigen Dienstagsspiel gegen den FC Memmingen im 100. Regionalligaspiel der Vereinsgeschichte in der noch jungen Saison ungeschlagen und reiht sich mit sieben Punkten nach drei Spieltagen in der Spitzengruppe der Regionalliga Bayern ein.
Einen so guten Saisonstart hätten wohl viele angesichts des Umbruchs in der Mannschaft nicht erwartet. Doch schon nach drei Spieltagen scheint klar: Die Kaderplaner und Trainer Markus Mattes haben es wieder geschafft, nicht nur eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzustellen, sondern auch eine, die erneut Überraschungspotenzial hat. Spielerisch läuft zwar wie auch in den Vorjahren nicht alles so rund wie bei einigen weit höher dotierten Teams, aber die neu formierte Mannschaft tritt bereits jetzt gewohnt kompakt auf, bereitet den Gegnern phasenweise mit hohem Pressing große Probleme und findet auch immer wieder Lösungen, den Gegner über lange Bälle und schnörkellos vorgetragene Angriffe, vor Probleme zu stellen.
Dritter verschossener Strafstoß in Folge
So auch den FC Memmingen, der im 100. Regionaligaspiel des VfB Eichstätt gleich zu Beginn in die Defensive gedrängt wurde. Der verdiente Führungstreffer der Gastgeber aber resultierte aus einem kapitalen Abwehrfehler der Gäste, als Julian Kügel Jakob Gräser an der Mittellinie den Ball abluchste und Mitspieler Christian Heinloth bediente, der den Ball vom rechten Strafraumeck wuchtig und herrlich zum 1:0 versenkte (29.). Und auch der Rest der ersten Halbzeit gehörte der Mattes-Truppe, die in der 41. Minute folgerichtig auf 2:0 erhöhte. Diesmal war es der quirlige Neuzugang Dominik N’gatie, der bereits zuletzt gegen Illertissen einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte und diesmal mit etwas Glück nach einem Fehler von Nicolai Brugger, der einen langen Pass nicht klären konnte, an den Ball kam und trocken aus zehn Metern traf (41.).
Gleich nach der Pause dann fast schon das 3:0. Doch während der VfB in den letzten Jahren mit Fabian Eberle einen absolut sicheren Elfmeterschützen hatte, ist die Quote in dieser Saison bisher haarsträubend. Zwar hat man in drei Spielen bereits vier Strafstöße zugesprochen bekommen, aber davon auch die letzten drei vergeben. Diesmal war es erneut Kapitän Philipp Federl, der im ersten Spiel vom Punkt getroffen, aber am Samstag gegen Illertissen bereits am Keeper gescheitert war – so auch diesmal: Ausgerechnet sein Ex-Mannschaftskollege Mustafa Özhitay, der bis vor zwei Jahren noch selbst ein Jahr beim VfB unter Vertrag gestanden hatte und Federl daher auch bestens kennt, lenkte den hart geschossenen Elfmeter seines Ex-Mannschaftskollegen an die Latte. Aber auch im Nachschuss zielte Federl drüber (48.).
Statt der Vorentscheidung wurde es so noch einmal spannend. Den direkt nach dem Abstoß vom Memminger Tor entwickelte sich ein schneller Konter, den Martin Dausch zum 2:1 ins linke Toreck abschloss (49.). Doch der VfB ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und stellte durch Julian Kügel den alten Abstand wieder her (58.). Aber auch in der Folgezeit musste der VfB hart arbeiten, denn Memmingen gab nicht auf und kam durch den eingewechselten Emirhan Baysal, der sich nach einem langen Pass von David Remminger gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, erneut zum Anschlusstreffer (66.).
Härtetest beim FC Bayern München II
Erneut Kügel hätte wenig später dann die Weichen wieder klar auf Sieg stellen können, schob den Ball aber aus 15 Metern knapp rechts am Tor vorbei. Und so wurde es noch einmal knapp, als Fabio Pirner für ein hartes Einsteigen in der gegnerischen Spielhälfte von Bundesligaschiedsrichter Florian Badstübner die Rote Karte Karte gezeigt bekam und vom Feld musste. FCM-Coach Esad Kahric probierte nun noch einmal alles und brachte neue Offensivkräfte. Der VfB verteidigte verbissen und brachte die Führung vor einer erneut dürftigen Kulisse von rund 420 Zuschauern über die Zeit. Ob man aber wirklich dauerhaft zu den Spitzenteams der Liga gehören kann, wird sich am Freitag zeigen. Dann wartet mit dem Gastspiel beim verlustpunktfreien Drittligaabsteiger FC Bayern München II ein echter Härtetest und Gradmesser (19.00 Uhr).
VfB Eichstätt: Junghan, Akmestanli, Halbmeyer – Fiedler (88.), Heinloth – Stoßberger (72.), Graßl – Schröder (94.), N´gatie – Jasmann (92.), Federl, Waffler, Pirner, Lamprecht, Kügel – Neumayer (90.)
FC Memmingen: Ozhitay, Gräser – Baysal (52.), Brugger – Maier (17.), Dausch – Wilke (80.), Gebhart, Leyla – Wohnlich (80.), Picknik, Remiger, Scholz, Kilic, Galinec – Maxhuni (80.)
Tore: 1:0 Heinloth (29.), 2:0 N´gatie (40.), 2:1 Dausch (49.), 3:1 Kügel (58.), 3:2 Baysal (87.)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 417