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Wende kommt zu spät: VfB unterliegt SpVgg Bayern Hof mit 2:3

Rühl: „Schlechteste Saisonleistung“ – Abrutschen auf Rang drei droht

Eichstätt. – Die erhoffte Wende kam zu spät: Der VfB Eichstätt hat nicht sein Heimspiel gestern gegen die SpVgg Bayern Hof mit 2:3 (0:1) verloren – und damit auch wichtige Punkte im Kampf um den Wiederaufstieg in die Regionalliga Bayern. Vor 290 Zuschauern fand das Team Dominic Rühl nicht zu ihrem Spiel und hätte auch höher verlieren können. Am Ende aber wurde es noch einmal knapp.

Nicht zufrieden waren gestern Dominik Wolfsteiner und sein Team. Gegen die SpVgg Bayern Hof zeigten die Eichstätter Aufstiegsaspiranten eine der schwächeren Saisonleistungen. Fotos: Traub

Es war – nicht nur wegen der immer wieder einsetzenden Graupelschauer – ein kühler, ein nerviger Nachmittag für den VfB Eichstätt. Die Heimniederlage ist auch ein herber Rückschlag für den VfB Eichstätt im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga Bayern – denn die beiden schärfsten Konkurrenten, die SpVgg Hankofen-Hailing (4:2 gegen die DJK Ammerthal) und der SC Eltersdorf (0:3 beim Würzburger FV) gewannen ihre Spiele und könnten den VfB damit auf den dritten Rang verweisen.

Das Ergebnis täuscht dabei zudem ein wenig über den Spielverlauf hinweg. Denn die Gäste führten bis zur 87. Minute schon mit 3:0 und hätten durchaus weitere Treffer erzielen können beziehungsweise müssen. In den Schlussminuten verkürzten Lucas Schraufstetter (87.) und Nik Leipold (90.+1) dann doch noch auf 2:3, zum Punktgewinn reichte es jedoch nicht mehr.

Von der „schlechtesten Saisonleistung“ sprsach VfB-Trainer Dominic Rühl, der mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden war.

VfB-Trainer Dominic Rühl war so richtig angefressen, sprach er doch von der schlechtesten Saisonleistung seiner Mannschaft. „Nach den vielen ,Englischen Wochen‘ sind viele der Jungs so richtig überspielt, und das gab heute den Ausschlag“, so sein Fazit. Es fehlte an der Frische, die Pässen landeten beim Gegner, die Flanken waren zu ungenau – und, und, und. Es mangelte an vielen Stellen im Heimspiel gestern Nachmittag. Nur am Fehlen von Fabian Eberle, der privat verhindert war, lag es sicherlich nicht. Sein „Ersatz“ Timo Weglehner spielte erfrischend beherzt auf und hatte Pech, als er nach einer guten Kombination nach 20 Minuten beim Abchluss zu wenig Druck hinter das Leder bekam und Torhüter David Guyon abwehren konnte. Dennoch waren er und die VfB-Offensive gestern lange Zeit zu harmlos, um gut stehende Gäste aus Hof wirklich zu gefährden.

Führt geht in Führung und übernimmt Kommando

Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste schon mit 1:0. Ihr erster Angriff nach 14 Minuten saß perfekt. Ballgewinn im Mittelfeld, wo sich der umsichtige Abwehrstratege Alexander Seidel den Ball schnappte, durch das Eichstätter Mittelfeld spazierte, ein Doppelpass an der Strafraumgrenze und schon konnte er unbedrängt von links per herrlichem Querpass Kamil Popowicz im Zentrum bedienen, der aus sechs Metern zum 0:1 einschob (14.). In der Folgezeit wurden die Gäste besser und bestachen mit ihren schnellen Offensivspielern. Der VfB versuchte zum Ausgleich zu kommen, aber es blieb meist bei wenig durchdachten Versuchen. Nur einmal half den Gästen das Glück, als Leo Eberle mit einem fulminanten Freistoß aus etwa 35 Metern nur die Latte traf. Allerdings sah der Hofer Torhüter David Guyon dabei auch nicht gut aus, denn der Ball ging durch seine hochgerissenen Fäuste hindurch und dann an die Latte (39.). Kurz vor der Halbzeit fiel dann allerdings fast das 0:2 für die Gäste, als Maximilian Weiß im Eichstätter Stafraum freie Schussbahn hatte, aber aus zehn Metern das Leder knapp rechts am Tor vorbei zielte.

Für den angeschlagenen Johannes Mayer kam in der zweiten Hälfte Elias Herger ins Spiel. In der Offensive aber fehlte weiter das Überraschungsmoment, und Hof vereidigte umsichtig und mit allen Tricks – bei der kleinsten Berührung wurde lamentiert. Dass die Gäste aber auch sehr gut Fußball spielen können, unterstrichen sie dennoch in der zweiten Halbzeit. Ein Tänzchen von Yannick Frey, kurzer Haken und nach 52 Minuten stand es 0:2. Beim VfB gingen die Köpfe nach unten und die Grünweißen hatten unerwartete Probleme mit dem phasenweise agressiven Pressing der Gäste. In der 68. Minute schien das Spiel dann nach einem „Sonntagsschuss“ bereits entschieden: Nach einer kurz ausgeführten Ecke wurde Maximilian Weiß auf halbrechts bedient, der sich ein Herz fasste und völlig freistehend aus 20 Metern per strammem Linksschuss, der unhaltbar im linken Toreck einschlug, das 0:3 erzielte.

Nichts lief beim VfB zusammen und Hof vergab weitere glasklare Möglichkeiten für weitere Tore – etwa in der 76. Minute, als erneut Weiß im Strafraum aus zwälf Metern freistehend den Ball über das VfB-Gehäuse setzte. Oder in der 81. Minute, als der eingewechselte Jeanpaul Uzuamaka Ajala-Alexis nach einem schönen Angriff über die linke Seite bedient wurde, den Ball aber nicht voll traf, sodass VfB-Torhüter Nikolai Sauernheimer keine Mühe hatte. Er verhinderte in dieser Phase Schlimmeres.

Hoffnung erst in der Schlussphase

Als sich die Zuschauer schon auf die klare Niederlage eingestellt hatten, wurde es dann allerdings doch noch einmal spannend. Nachdem Schiedsrichter Thomas Gscheidl den reklamierenden Hüseyin Durkan mit Gelb-Rot vom Platz stellte (85.), entwickelte sich eine unerwartet hektische Schlussphase: Als Gästekeeper Guyon einen weiten Ball über die Abwehrkette unterschätzte, stieg Lucas Schraufstetter hoch und köpfte das Leder als Bogenlampe zum 1:3 ein – der bereits 13. Saisontreffer für den Mittelfeldmotor und Toptorjäger der Eichstätter (87.). Plötzlich war noch einmal Tempo im Spiel. Der Unparteiische zeigte vier Minuten Nachspielzeit an und der VfB probierte noch einmal alles.

Als in der 91. Spielminute auch noch das 2:3 fiel, kam noch einmal Hoffnung auf: Nach einem Freistoß von Jonas Fries war Nik Leipold zur Stelle und lenkte den Ball mit der Fußspitze zum Anschlusstreffer in die Maschen. Zu mehr aber sollte an diesem „angedrehten“ Tag nicht mehr reichen. Die Enttäuschung spiegelt sich in den Gesichtern der Spieler wider. Kein Wunder: Der vormalige Tabellenführer droht nun auf Platz drei abzurutschen. Denn die  SpVgg Hankofen-Hailing führt die Tabelle aktuell mit 61 Punkten an, und auch der SC Eltersdorf (57 Punkte) droht die Grünweißen, die derzeit 58 Punkte auf dem Konto haben bei zwei noch ausstehenden Spielen zu überholen.

VfB: Sauernheimer – Mayer (46. E. Herger), Zimmermann, L. Eberle, Lamprecht – Fries, Wolfsteiner (73. Grau), Schraufstetter – Schittler, Weglehner (83. Nitaj), Leipold

Quelle
VfB Eichstätt
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