Eichstätt. – Der Besuch im Kloster, im Rathaus, im Spiegelsaal der Residenz, im Holzersaal der Universität oder Rehbraten vom Jurareh mit Blick auf die Stadt – US Generalkonsul Timothy Liston ist am Dienstag zu einem besonderen Besuch nach Eichstätt gekommen – und ist nun im Goldenen Buch von Stadt und Landkreis eingetragen.
Besuche von Generalkonsuln gab es schon öfter in Eichstätt – zuletzt etwa war Corinne Pereira da Silva, französische Generalkonsulin in München zu Gast, um an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) zu Gast, um 20 Jahre deutsch-französischer Studiengang sowie parallel 60 Jahre Élysée-Vertrag zu feiern. Und 2015 war bereits der damalige US-Generalkonsul in München Bill E. Moeller ebenfalls an der KU der an der KU zu Gast war. So viel Zeit für einen Besuch ohne konkreten Anlass – das hat dann doch Seltenheitswert. Ganz ohne Anlass aber war der Besuch dann doch nicht: Der Eichstätter Journalist vom Bayerischen Rundfunk hatte Liston bei einem Gespräch in München viel Positives über seine Heimstatadt erzählt, und Liston nahm die Einladung an – und umgeben von seinen Personenschützern einen ganzen Tag in der Altmühlstadt verbrachte.
Die erste Station führte ihn dabei morgens ins Kloster St. Walburg und damit auch zu seiner Landsfrau. Äbtissin Hildegard Dubnick stammt selbst aus den Vereinigten Staaten und erläuterte ihm nicht nur die historischen Wurzeln des Klosters in der Diözesanheiligen Walburga, sondern auch dessen Tochtergründungen in den USA. Beim Besuch des Jura-Museums ging es noch viel weiter in die Weiten der Erd-Geschichte zurück – als Gastgeschenk gab es später auch einen Abguss des Archäopteryx als Wahrzeichen Eichstätts und der Region.
Um moderne transatlantische Beziehungen und die Wiederannäherung nach einer Entfremdung in den letzten Jahren insbesondere unter Ex-Präsident Trump ging es im gespräch mit Journalistikstudenten an der Universität und einem Empfang bei KU-Präsidentin Gabriele Gien. Der Abend klang mit Rehbraten im Schönblick und einem Besuch im Oaktown Office aus, wo die neue Stadtwerke-Leiterin Silvia Dollinger die Pläne für ein Eichstätter Nahwärmenetz erläuterte und wo es im Gespräch mit den Wirtschaftsjunioren auch um Wirtschaftsthemen ging.
Solche Besuche sind auch Teil seiner diplomatischen Mission, aber einen kompletten Tag in einer Kleinstadt, das hat dann wohl doch Seltenheitswert. Aber Liston versprach, wiederzukommen. Verweigt hat er sich schon: Am frühen Nachmittag hatte Liston sich bei einem Besuch im Landratsamt und nach einem Gespräch mit Landrat Alexander Anetsberger auch in das Goldene Buch der Stadt sowie des Landkreises Eichstätt eingetragen.
Parallel zum Élysée-Vertrag: 20 Jahre deutsch-französischer Studiengang KU