Gotha. – Nach vier Wertungsrennen bei der Kleinen Friedensfahrt in Gotha schlüpfte Sophia Schrödel (U17) vom SV Marienstein ins grüne Trikot der besten Sprinterin und erreichte im Gesamtklassement den 5. Rang. Im Trikot der Nationalmannschaft konnte sie beim Ländervergleich in Thüringen erneut überzeugen und darf nun zur Jugendolympiade (EYOF) in Maribor im Juli nach Slowenien.
„Ich freu mich am meisten, dass wir heute als Mannschaft so super zusammengearbeitet haben. Es macht richtig Spaß, mit diesem Team zu fahren. Am meisten freue ich mich jedoch über die Nominierung für die Olympiade, was mein großer Traum für dieses Jahr war.“ Beim zweiten Einsatz im Nationaltrikot überzeugte Schrödel im Team Deutschland (U 17) wieder mit persönlichen Bestleistungen, aber auch mit taktischer Disziplin und Verantwortung für „Bergziege“ Lauro Nollau (RSV Chemnitz) und Klassementfahrerin Magdalena Leis (RSC Linden), die dreifache Deutsche Meisterin.
Bei der 23. TMP-Tour in Gotha, die als „Kleine Friedensfahrt“ bezeichnet wird waren die Nationalmannschaften aus Deutschland, Italien, Polen, Österreich und Luxemburg, Teams aus Belgien, aus polnischen Landesverbänden und deutsche Teams aus den verschiedenen Landesverbänden am Start. Die 72 Teilnehmerinnen der Klasse U 17 absolvierten vier Etappen an drei Tagen. Nach ihrem guten Einstand beim Ländervergleich in Italien bekam Schrödel von Bundestrainer Josef Schüller wieder wichtige Rollen im Team Deutschland zugeteilt.
Beim Prolog, ein kurzes Kriterium in der Innenstadt von Gotha, mit sehr schwierigen Straßenverhältnissen fuhr Schrödel eher zurückhaltend und kam im Hauptfeld auf den 23. Platz. Für das Gesamtergebnis nicht entscheidend, nur für die Startreihenfolge der zweiten Etappe. Diese ein Bergzeitfahren über 7,5 Kilometer am Vormittag sollte schon eine Vorentscheidung werden, denn hinter Linda Sanarini (Italien) und Anna Gaborska (Polnisches Nationalteam) erreichte Schrödel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit 36,27km/h den 3. Platz.
Am Nachmittag fand das erste Rundstreckenrennen (5 Runden, 38 km) auf gleicher Strecke statt. Schrödel sollte hier Unterstützungsarbeit für die deutsche Bergspezialistin Nollau leisten, die dann auch vor Matilde Rossignoli (Italien) siegte. Mit ihrem Sprint im Hauptfeld und Platz 4 sicherte sich Schrödel wichtige Punkte für das grüne Trikot der besten Sprinterin.
Am Sonntag dann das abschließende, sehr bergige Rundstreckenrenen „Rund um Teutleben“ (4 Runden, 44 km). Über drei Runden im kompakten Peloton konnte das Aushängeschild des SV Marienstein mehrere Sprintwertungen für sich entscheiden. In der letzten Runde attackierte dann Teamkollegin Magdalena Leis und fuhr einen Vorsprung von 1:32 Minuten heraus. Schrödel hatte die Aufgabe, die Nachführarbeit der anderen Teams zu unterbinden, damit ihre Teamkollegin in das gelbe Trikot der Gesamtsiegerin schlüpfen konnte. Im Sprint des Hauptfeldes sicherte sich Sophia dann den 2. Platz vor Ilaria Rothe (LV Baden-Würtenberg) und Chantal Pegolo vom Team Italien.
Sichtlich zufrieden war Bundestrainer Schüller mit der taktischen Meisterleistung seines Teams – „über viele Jahre so nicht mehr erlebt“ – und dem tollen Erfolg bei der hochkarätig besetzten Rundfahrt. Direkt nach dem letzten Rennen nominierte er Schrödel für die Jugendolympiade (EYOF) in Slowenien im Juli in Maribor. Aber bereits (?)morgen/heute(?) am Donnerstag steht die bayrische Meisterschaft „Einzel Straße“ in Passau und am Sonntag das Bundessichtungsrennen in Karbach bei Würzburg an. Hier gilt es Platz 1 in der Rangliste zu verteidigen. Mit 150 Punkten liegt sie hier vor Julia Servay (RSC Biberach, 129 Punkte).
Gesamtklassement nach 3 Etappen:
- Magdalena Leis (Team Deutschland)
- Laura Nollau (Team Deutschland)
- Matilde Rossignoli (Team Italien)
- Linda Sanarin (Team Italien)
- Sophia Schrödel (Team Deutschland) und Grünes Trikot der besten Sprinterin.