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„Spenderflächenkataster“: Naturpark schützt artenreiche Wiesen

Naturpark Altmühltal erfasst wertvolle Wiesen für Biodiversität und baut Kataster auf

Eichstätt. – Blühende Wiesen mit weißen Margeriten, Flockenblumen und leuchtend blauem Salbei – jetzt im Mai und Juni kann man wieder die für den Naturpark Altmühltal typischen Blumenwiesen finden. Jedoch ist ihr Bestand in den letzten Jahren massiv zurückgegangen – ein immenser Verlust für die Artenvielfalt, denn artenreiche Wiesengesellschaften wie die sogenannten Flachland-Mähwiesen sind sehr wertvolle Lebensräume für die Pflanzen- und Tierwelt und insbesondere auch für die Insektenvielfalt. Ihren Erhalt hat sich der Naturpark Altmühltal (Südliche Frankenalb) e.V. seit langem auf die Fahnen geschrieben – und daher ein eigenes Kataster für solche artenreichen Wiesen angelegt: sogenannte „Spenderflächen“.

Die Farbe Weiß dominiert hier zwar gerade in Zeiten der Margeritenblüte, auf solchen Blumenwiesen aber geht es das ganze Jahr über farbenfroh und vor allem artenreich zu. Sie werden deswegen im Naturpark Altmühltal nun besonders erfasst und geschützt. Foto: Frank Molder

So wurden in den letzten beiden Jahren in vier Landkreisen des Naturparks die vorhandenen Wiesen erhoben und auf ihre Qualität und Artenausstattung überprüft. In diesem Frühjahr schließen sich die östlichen Naturparkflächen in den Landkreisen Kelheim und Neumarkt an. Gefördert wird die Untersuchung vom Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Unteren und Höheren Naturschutzbehörden, die für die beteiligten Landkreise Eichstätt, Weißenburg-Gunzenhausen, Neuburg-Schrobenhausen, Roth, Kelheim und Neumarkt zuständig sind, unterstützen die Maßnahme.

„Uns ist es wichtig, die für das Altmühltal typischen artenreichen Wiesen langfristig zu erhalten“, so Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal e. V. Die geeigneten und kartierten Flächen können dann künftig als sogenannte „Spenderflächen“ dienen, das heißt man kann beispielsweise das gemähte Gras mit den in ihm enthaltenen Samen zur Begrünung nahegelegener Flächen verwenden. Auf diese Weise können artenreiche Wiesen mit naturraumtreuem Saatgut neu entstehen oder renaturiert werden.

Herkunftsgesichertes Saatgut vom Saatguthersteller wie zum Beispiel Regiosaatgut ist aufgrund der hohen Nachfrage und der anspruchsvollen Produktion oft nur schwer oder nicht immer in der gewünschten Artenzusammensetzung zu bekommen. Zudem ist im Naturraum gewonnenes Saatgut insbesondere für naturschutzfachliche Begrünungen besser geeignet. Das sogenannte Spenderflächenkataster, das heißt die Zusammenschau von geeigneten und beernteten Spenderflächen sowie entsprechend neuangelegten oder aufgewerteten Flächen, soll künftig bayernweit bei den Unteren Naturschutzbehörden, den Landschaftspflegeverbänden oder den Naturparken geführt und verwaltet werden.

Für die Bearbeitung konnte das renommierte Fachbüro Baader Konzept aus Gunzenhausen gewonnen werden. Die Bestandsaufnahme wird noch im Mai und Juni erfolgen, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen. Für Rückfragen kann man sich gerne an verein@naturpark-altmuehltal.org wenden.

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Quelle
Naturpark Altmühltal
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