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Fossiliensammlerparadies: Saisoneröffnung im Besuchersteinbruch

Roland Pöschl Besuchersteinbruch in Mühlheim öffnet am Samstag

Mühlheim. – „Hereinspaziert ins Steinbruch-Eldorado“, heißt es am kommenden Samstag, 25. März, wenn Roland Pöschl ab 10 Uhr seinen Besuchersteinbruch in Mühlheim für die diesjährige Saison öffnet – und zwar  mit einem kleinen Jubiläum. „Seit 15 Jahren bin ich wirklich jeden Tag vor Ort gewesen“, berichtet Roland Pöschl stolz. An seinem strahlenden und zugleich intensiven Blick ist aber eines zugleich erkennbar: Er freut sich auch in diesem Jahr genauso wieder auf den Start im Steinbruch wie bei der Ersteröffnung vor 15 Jahren.

Ausflug in die Urzeit: Am kommenden Samstag öffnet Roland Pöschls (links) Besuchersteinbruch bei Mühlheim wieder seine Pforten für den Publikumsverkehr. Fotos: Mayer

Dort, wo zwei Landkreise geografisch aufeinandertreffen, nämlich der Eichstätter und der Donau-Ries und damit auch die beiden Regierungsbezirke Oberbayern und Schwaben, hat Roland Pöschl zusammen mit seiner Frau Maritta ein wahres Fossiliensammlerparadies geschaffen. Ein Fleckchen Erde, an dem es gilt, mit Hammer und Meißel sich immer wieder aufs Neue auf eine zwar längst vergangene, aber umso spannendere und faszinierendere Entdeckungsreise in die obere Jurazeit, auf den Spuren des Urvogels Archaeopteryx, zu begeben.

Die Schautafeln am Eingang laden ein, den sensationellen Fund kennenzulernen, der unlängst den Mühlheimer Steinbruch so bekannt gemacht hat: der nach Roland Pöschl benannte „Alcmonavis Pöschli“, der zeitgleich mit dem berühmtesten Fossil, dem Archäopteryx lebte. Und diese zweite, im Archipel des Mörnsheimer Jurameeres lebende Urvogel-Gattung, war wohl noch höher entwickelt. Es handelt sich nämlich bei dem im Steinbruch von Roland Pöschl und Uli Leonhardt gefundenen Urvogel um den größten Fund seiner Art, wobei an diesem Exemplar die erstmals entwickelten Knochenmerkmale darauf hindeuten, dass Alcmonavis den aktiven Flatterflug beherrschte und in Gestalt sowie auch im Verhalten den heutigen Vögeln sehr viel ähnlicher war als der Archäopteryx.

Viel zu entdecken gibt es im Fossilienparadies oberhalb von Mühlheim – manchmal auch einzigartige Fossilien.

Von daher darf davon ausgegangen werden, dass in den vielfältigen Lagen des Mühlheimer Steinbruches noch weitere spektakuläre und für die Wissenschaft höchst interessante Funde zu erwarten sind. Roland Pöschl will noch nicht zu viel verraten, aber aktuelle Funde aus ganz jüngster Zeit warten in Karlsruhe bei Eberhard „Dino“ Frey auf ihre Auswertung. Allein der Spitzname des Paläontologen lässt also schon auf einem vermeintlichen Fossilien-Kracher schließen.

Wenn ab kommenden Samstag wieder Besuchergruppen, Wissenschaftler, Studentenseminare, Schulklassen und auch Familien mit ihren Kindern kommen, um in die Tiefen der Erdgeschichte vorzustoßen, dann erwartet Roland Pöschl wieder viel Andrang und Hochbetrieb. Mit einer großen Portion Optimismus geht Pöschl deshalb die neue Saison an: „Kindergeburtstagsfeiern sind bereits gebucht“, sagt der überzeugte Fossilienfan Pöschl und lädt zu sich in seinen Steinbruch ein. Der herrliche, weitläufige Blick hinüber ins Gailach- und Altmühltal, die reizvolle und anmutige Ruhe rund um das Steinbruchgelände sowie die Chance, erdgeschichtlich einen Volltreffer zu landen laden auf alle Fälle ein, einen Samstags- oder Sonntagsfamilienauflug ins Grenzgebiet zwischen Schwaben und Oberbayern zu unternehmen.

Geöffnet ist der Besuchersteinbruch nun bis in den Spätherbst, nämlich bis zum 5. November, täglich von 10 bis 16 Uhr. Unter www.besuchersteinbruch.de bekommt man die neuesten Infos. Übrigens sind nicht nur versteinerte Tiere dort zu finden: Denn auch Hunde sind erlaubt, wie Pöschl grinsend bestätigt. Edgar Mayer

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