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„Eine Welt-Kitas“: Tabeki-Kitas Sankt Walburg und Tabeki Hofgarten zertifiziert

Die Tabeki-Kitas St. Walburg und Tabeki Hofgarten sind ab sofort „Eine Welt-Kitas“ und „fair und global“

Eichstätt. – Die Fairtrade-Stadt Eichstätt hat zwei neue Akteure, die sich dem fairen Handel verschrieben haben: Die Tabeki-Kindertageseinrichtung Sankt Walburg in der Westenstraße sowie im Hofgarten dürfen ab sofort den neuen Titel „Eine Welt-Kitas: fair und global“ tragen. Die lang ersehnten Zertifikate, mit dem die beiden Kitas für ihr umfangreiches Engagement im Bereich globales Lernen, interkulturelle Bildung und im Ausbau des Fairtrade-Gedankens ausgezeichnet wurden, nahmen Kita-Gesamtleiterin Osana Dittrich, Michaela Neumeyer, Leiterin von Tabeki St. Walburg, und Carolin Baumann, Hausleiterin von Tabeki im Hofgarten, in der ersten Februarwoche im Rahmen einer kleinen Feier in der Westenstraße entgegen. In Anwesenheit des Eichstätter Oberbürgermeisters Josef Grienberger und Dagmar Kusche, der Vorsitzenden der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Eichstätt und Welt-Brücke-Vorstandsmitglied, sowie Elternbeiräten feierten das Tabeki-Team und die Kinder ihre Auszeichnung zur fairen Kita.

Große Freude über die Zertifizierung der beiden Tabeki-Kitas Sankt Walburg in der Westenstraße und Tabeki Hofgarten herrschte am Dienstagnachmittag bei der kleinen Feierlichkeit, an der neben dem Tabeki-Team unter Leitung von Osana Dittrich (hintere Reihe 2.v.l.), Eltern und Kindern auch Oberbürgermeister Josef Grienberger (hintere Reihe 3.v.l.) teilnahm. Fotos: Kusche

„Die Stadt Eichstätt ist sehr stolz darauf, dass Tabeki den Schritt hin zu einer ,Eine-Welt-Kita‘ gemacht und sich damit der großen Aufgabe angenommen hat, sich als Team und zusammen mit den Kindern intensiv mit den Herausforderungen der Globalisierung auseinanderzusetzen“, lobte OB Grienberger die Entscheidung der Tabeki-Kitas, in den vergangenen zwei Jahren Schritt für Schritt die anspruchsvollen Kriterien für die Auszeichnung umzusetzen. Auch Kinder seien unmittelbar vom Zusammenwachsen der Welt betroffen und müssten sich mit den Chancen einer nachhaltig positiven Gestaltung der Welt, aber auch mit den Risiken der Globalisierung auseinandersetzen.

Grienberger nahm auch Bezug auf die Zertifizierung der Stadt Eichstätt zur Fairtrade-Stadt im Jahr 2014. Er freue sich sehr, dass mit Tabeki nun neue Akteure in der Fairtrade-Stadt begrüßt werden könnten: „Diese Auszeichnung hat das Thema des weltweit fairen Umgangs der Menschen miteinander und den globalen Ungerechtigkeiten tief in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger gebracht“, betonte er. Immer wieder an die Verantwortung zu erinnern, die jeder Mensch hinsichtlich der „Einen Welt“ habe, sei eine ganz entscheidende Aufgabe, mit der sich auch Kindergartenkinder schon beschäftigen können, so Grienberger. Als Geschenke überbrachte er je einen fairen Spielball sowie ein faires Geschenk der Stadt Eichstätt.

Je einen fairen Ball als Geschenk erhielten Michaela Neumeyer, Leiterin von Tabeki St. Walburg, und Carolin Baumann, Hausleiterin bei Tabeki im Hofgarten, von Oberbürgermeister Josef Grienberger.

In Vertretung für den Verein „Eine Welt-Netzwerk Bayern“ als Projektträger der „Eine Welt-Kitas“ überreichte stellvertretend Welt-Brücke-Vorstandsmitglied Dagmar Kusche die Zertifikate an Osana Dittrich, Michaela Neumeyer und Carolin Baumann. Sie erinnerte an die ersten Gespräche mit den Tabeki-Verantwortlichen, die vor rund zwei Jahren mit dem Wunsch an die Welt-Brücke herangetreten waren, die Tabeki-Kitas fair zu gestalten und die Auszeichnung der „Eine Welt-Kita“ anzustreben: „Mit viel Ausdauer, Engagement und Energie haben die Tabeki-Häuser im regen Austausch mit allen Teammitgliedern, Eltern, Kindern, dem Welt-Brücke-Vorstandsteam und dem Eine-Welt-Netzwerk Bayern die vielen notwendigen Veränderungsschritte vollzogen, um heute die Auszeichnung erhalten zu können“, betonte Kusche. Damit leisteten sie einen großen Beitrag, um die Menschen in den Ländern des globalen Südens zu unterstützen und die unfaire Behandlung und Armut zu beenden. Denn eine „Eine Welt-Kita“ schärfe den Blick für faire und nachhaltige Produkte, für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unserer Welt sowie für Fairness und Gerechtigkeit: „Ihr könnt stolz darauf sein, dass ihr in Eichstätt nun in zwei von knapp 40 Eine Welt-Kitas geht, die es in Bayern bisher gibt.“

Das „Eine-Welt-Kita“-Logo dürfen die beiden Tabeki-Kitas jetzt tragen. Bis Sommer soll auch die am Domplatz folgen.

Zuvor hatten die Tabeki-Kinder ihre Gäste mit einem fröhlichen Eine-Welt-Song „Unterm Himmelszelt leben Kinder Einer Welt“ begrüßt. In einem kurzen Rückblick hatte Tabeki-Chefin Osana Dittrich dann die zweijährige Ausbauarbeit ihrer Häuser hin zu Eine Welt-Kitas erläutert. Die Erfüllung von insgesamt sieben Kriterien für die Zertifizierung hätten die Teams in der Westenstraße und im Hofgarten immer wieder vor große Herausforderungen gestellt. Doch der allgemeine Wunsch des Teams und auch der Eltern, das Thema ‚Eine Welt‘ bei Tabeki zu einer dauerhaften begleitenden Fragestellung zu machen, habe sich sehr schnell durchgesetzt.

Das Thema „Fair und Global“ sei bereits zu einem festen Bestandteil der Arbeit geworden, beinhalte aber die Notwendigkeit, das eigene Handeln, Inhalte, Konsummuster bei Tabeki immer wieder neu zu hinterfragen, betonte Dittrich: Eben jenes Hinterfragen – ob bei Lebensmittel-, Spielzeug- oder Bücherkauf oder bei der Themenauswahl – führe dazu, Schritt für Schritt Veränderungen herbeizuführen und auch bei den Kindern schon den Blick für bewussteres Handeln zu schärfen: „Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, den Titel zu erhalten, denn wir wissen, was wir dafür getan haben“, ergänzte sie abschließend. ddk

Welche Kriterien erfüllt eine Eine Welt-Kita?

Das Projekt „Eine Welt-Kita:fair und global“ hat sich zum Ziel gesetzt, „Eine Welt-Themen“ beziehungsweise „Globales Lernen“ als Bildungskonzept in bayerischen Kindergärtn stärker zu verankern und pädagogische Mitarbeitende bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Für die Anerkennung als Eine Welt-Kita muss eine Kita:

  1. einen Beschluss fassen und den Antrag stellen, dass sich die Einrichtung dauerhaft an dem Konzept der Eine Welt-Kita orientiert und die Auszeichnung anstrebt;
  2. Ein Eine Welt-Kita-Team bilden, das aus geschulten Mitarbeitenden sowie aus weiteren Akteuren, zum Beispiel Eltern besteht und für die Umsetzung und Aktualisierung der Konzeption sowie die Einhaltung der Kriterien sorgt;
  3. eine kultursensible Haltung und Bildungsarbeit zum Bestandteil der pädagogischen Arbeit machen und dies verbindlich in der Einrichtungskonzeption verankern. Zudem müssen mindestens zwei Aktivitäten zum Globalen Lernen pro Jahr in der Einrichtung realisiert und dokumentiert werden;
  4. eine kultursensible Ausstattung erwerben, das heißt Lern- und Bildungsmaterialien sowie sonstiges Spielmaterial spiegeln den Eine Welt-Gedanken wider;
  5. faire Produkte verwenden. Es müssen in der Kita mindestens zwei Produkten aus fairem Handel verwendet werden;
  6. das soziale Umfeld über Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen in Bildungsaktivitäten einbeziehen und über die Aktivitäten als „Eine Welt-Kita: fair und global“ berichten;
  7. kontinuierlich für Qualitätssicherung, Dokumentation und Vernetzung sorgen. Die Einrichtung gibt alle zwei Jahre Selbstauskunft und nimmt an Austauschtreffen sowie der Vernetzung mit anderen Eine Welt-Einrichtungen teil. Ebenso bildet sich die Einrichtung themenspezifisch fort und dokumentiert ihre Aktivitäten zur Qualitätssicherung. dkk
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