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„Herausragendes Engagement“: Minister Holetschek ehrt Caritas-Pflegekräfte

Eva-Maria Schork und Schwester Fidelia Winpassinger für ihre Arbeit in der Pflege geehrt

Eichstätt. – Für „herausragend viel Engagement in der Pflege“ sind die frühere Pflegefachreferentin des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt, Eva-Maria Schork, und die Seelsorgebeauftragte des Caritas-Seniorenheimes St. Pius Ingolstadt, Schwester Fidelia Winpassinger, von Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek geehrt worden. Gemeinsam mit rund 400 anderen Menschen, die von den bayerischen Pflegeverbänden vorgeschlagen worden waren, erhielten sie bei einem Staatsempfang im Kaisersaal der Residenz in München von dem Minister eine Gedenkmünze mit Bildnis von Florence Nightingale.

Einsatz für andere: Eva-Maria Schork und Schwester Fidelia Winpassinger wurden für ihr Engagement in der Pflege geehrt. Foto: Christine Berger/Caritas

Denn die britische Krankenschwester (1820 – 1910) war Wegbereiterin für die Einführung von ausgebildetem Pflegepersonal in einem damals rudimentären Gesundheitswesen und gilt vielen Pflegekräften als Vorbild. Mit etwas Verspätung wegen Coronaverschiebungen erhielten die beiden Pflegekräfte der Eichstätter Caritas nun neben der Auszeichnung auch jenes Bildnis von ihr – und zwar voll verdient, wie die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin, Hedwig Kenkel betont. Eva-Maria Schork habe sich vor allem durch ihre hohe fachliche Expertise verdient gemacht. Viele Projekte wurden von ihr initiiert und umgesetzt, etwa konzeptionelle Weiterentwicklungen in der Pflege und im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung. Besonders hervorzuheben sei die Unterzeichnung der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“ durch den Caritasverband Eichstätt im Jahr 2014, an deren Umsetzung Schork wesentlich beteiligt war. Damit einher ging ein Pilotprojekt im Verband zur Stärkung der Hospiz-und Palliativversorgung.

Schwester Fidelia Winpassinger wiederum zeichnet sich Kenkel zufolge besonders durch ihr Engagement im Bereich der Seelsorge und der Betreuung von schwerstkranken Menschen aus. Gerade als Ordensschwester sei sie ein lebendiges Zeugnis „der gelebten Kirche vor Ort“. Ihre warmherzige Fürsorge in der Begleitung und Betreuung sei für schwerstkranke Menschen ein ganz besonderes Juwel in der heutigen hektischen Zeit, so die Abteilungsleiterin. Kenkel betont, beide seien stellvertretend für viele engagierte Pflegekräfte in den Caritaseinrichtungen geehrt worden, denen ihr Dank gelte.

200 Jahre Pflegeberuf

Holetschek hob auf dem Staatsempfang „200. Geburtstag von Florence Nightingale – 200 Jahre Pflegeberuf“ die Bedeutung professioneller Pflege hervor. Diese sei essentiell für die Gesellschaft. Daher habe man den 200. Geburtstag der Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege zum Anlass genommen, stellvertretend mehrere besonders Engagierte auszuzeichnen. „Klar ist: Die professionelle Pflege ist ein Pfeiler unserer Gesellschaft“, so Holetschek. „Wie wichtig der Pflegeberuf ist, hat uns die Pandemie noch einmal deutlich vor Augen geführt. Wir brauchen jede einzelne Pflegekraft, im Freistaat und in Deutschland gleichermaßen, denn die Zahl der Pflegebedürftigen wird noch weiter steigen und auch die Krankenhäuser suchen händeringend nach Pflegepersonal. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, noch mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern.“

Dazu beitragen soll nach dem Minister auch der einfachere Berufszugang: „Die Ausbildung im Pflegebereich wurde 2020, also genau 200 Jahre nach Florence Nightingales Geburtstag, grundlegend reformiert. So wurde die generalistische Pflegeausbildung eingeführt, die die Ausbildungsgänge Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege zu einem Abschluss zusammenführt. Ergänzend zur beruflichen Pflegeausbildung wurde die Grundlage für einen primärqualifizierenden Pflegestudiengang geschaffen, für den Bayern ab dem kommenden Wintersemester ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen hat.“

Prekäre Situation der Versorgung absehbar

Die Weißenburgerin Eva-Maria Schork, die vor kurzem in den Ruhestand gegangen ist, freute sich über die Ehrung, sparte allerdings auch nicht mit Kritik bezüglich der Situation der Pflege in Bayern: „Der Dialog mit der Basis fehlt, Vorschläge werden schulterzuckend angehört, und dann wird auf die Zuständigkeit des Bundes verwiesen. Die Arbeitsbelastung sei nach wie vor hoch, ebenso wie die Erschöpfung der Pflegenden durch die Pandemie. Eine prekäre Situation der Versorgung sei absehbar. Da hilft auch ein Staatsempfang zu Ehren der Pflege nicht wirklich weiter.“

Quelle
Caritas Eichstätt
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