Eichstätt. – Der nächste Befreiungsschlag: Der VfB Eichstätt gewinnt nach dem jüngsten 3:0-Sieg gegen Buchbach am Dienstag heute erstmals in dieser Saison ein zweites Spiel in Folge – und das zudem vollauf überzeugend: Mit einer starken Leistung gewann die Mattes-Elf auch in dieser Höhe verdient mit 4:0 (3:0) gegen den FC Augsburg II und sammelt damit weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Vielleicht war ausgerechnet das wegen des ungewöhnlichen Zeitpunktes kritisierte Nachholspiel am vergangenen Dienstag, das mangels eines ligatauglichen Flutlichts schon um 16 Uhr angepfiffen werden musste, so etwas wie ein Brustlöser und Wendepunkt: Wie sonst selten in dieser Saison zeigte der VfB dabei über 90 Minuten eine kämpferisch wie auch spielerisch überzeugende Leistung. Die Abwehr stand weiter sicher, die Mannschaft spielte sich zahlreiche Torchancen heraus und verwandelte auch drei davon. Zudem scheint Markus Mattes eine Formation gefunden zu haben, die im heutigen Heimspiel gegen den FC Augsburg II nahtlos an die starke Leistung vom Dienstag anknüpfte.
Erneut setzte Mattes, der in dieser Saison meist mit der Dreierkette hatte spielen lassen, auf die Viererkette aus Florian Lamprecht, Alexander Moratz, Emanuel Gstettner und Johannes Golla, die erneut sicher stand und so gut wie nichts zuließ. Mit Jonas Halbmeyer und Daniel Haubner sowie dem ebenfalls am Dienstag neu in die Mannschaft gerückten Timo Meixner präsentierte sich auch das Mittelfeld stark verbessert und spielte erneut zahlreiche Torchancen heraus – die erste davon bereits nach fünf Minuten: Lamprecht und Haubner spielten sich per schönem Doppelpass durch, doch Lamprecht zielte aus wenigen Metern über das Gästetor.
Chancen im Minutentakt und zwei Tore
Wenige Minuten später aber machte Lamprecht es besser: Erneut bediente Haubner mit einem schönen Zuspiel den gestarteten Linksfuß, der den Ball diesmal mit rechts aus acht Metern flach zur 1:0-Führung versenkte (13.). In der 18. Minute war es dann Toptorjäger Fabian Eberle, der eine schöne Flanke von Julian Kügel am langen Pfosten nur knapp verpasste (18.). Nur zwei Minuten später war es Haubner, der nach einer Eberle-Flanke freistehend zum Kopfball kam, den Ball aber fast genau in die Arme von Gästekeeper Marcel Lubik köpfte (20.). Dann war es Kügel, der gerade noch per Fußabwehr von Lubik gestoppt wurde (22.). Die nächste der Chancen beinahe im Minutentakt nutzte Kügel dann allerdings: Nach einer Freistoßflanke von der linken Seite war der Flügelspieler zur Stelle und köpfte sehenswert unhaltbar zum 2:0 ein (26.).
Danach hatte auch Augsburg seine erste richtige Chance, als Hendrik Hofgärtner einen abgewehrten Ball von Moratz direkt aus der Luft nahm, aber auch weit über das Tor zielte (28.). Kurz darauf hatte VfB-Torhüter Felix Junghan wenig Mühe mit einem Drehschuss von Hofgärtner. Das Spiel beruhigte sich nun etwas und nahm erst kurz vor der Pause wieder Fahrt auf. Zuerst zielte Kügel per Direktabnahme über das Tor (42.), dann war Alexander Moratz zur Stelle: Nach einer Freistoßflanke von Haubner von der rechten Seite stand der Abwehrmann goldrichtig und köpfte den Ball zu seinem ersten Saisontor ein (47.). Eine hochverdiente 3:0-Führung zur Pause – das hat es auch eine Weile nicht gegeben.
Eberle mit kuriosem siebtem Saisontreffer
Gästecoach Tobias Strobl probierte es in der zweiten Hälfte mit Davide Dell’Erba statt Deniz Haimerl. Die erste Chance aber hatte erneut der VfB: Kügels Kopfball aber verpasste das Gästegehäuse. Der VfB ließ es nun ruhiger angehen, ließ aber vor allem in der Defensive weiter so gut wie nichts zu. So dauerte es bis zur 69. Minute ehe es wieder richtig gefährlich wurde: Der in der 64. Minute für Halbmeyer eingewechselte Philipp Federl bediente per Kopf Eberle, der noch zweimal aufzog, dann aber an der Strafraumgrenze knapp am rechten Pfosten vorbeizielte.
In der 73. Minute dann aber die endgültige Vorentscheidung: Als Kristijan Taseski Kügel foulte, gab Schiedsrichter Simon Schreiner dem Augsburger die Gelb-Rote Karte und entschied auf Strafstoß. Diese Chance ließ sich Eberle nicht entgehen und stellte mit seinem siebten Saisontreffer auf 4:0 (75.). Kurios dabei: Eberle hatte im ersten Versuch noch links vorbeigeschossen. Der Strafstoß wurde aber wiederholt, weil ein Augsburger zu früh in den Strafraum gelaufen war. Der zweite Versuch saß dann. Das Spiel war nun entschieden und der VfB hatte gegen schwache Augsburger keine Mühe, den hochverdienten Sieg ohne Gegentor über die Zeit zu bringen.
Die positive Bilanz gegen den FCA II ist so mit nunmehr zehn Siegen bei zwei Unentschieden und drei Niederlagen noch einmal besser geworden. Viel wichtiger ist aber, dass das neu formierte VfB-Team mit dem zweiten überzeugenden Sieg in Serie auf eigenem Platz hat jetzt wieder den Anschluss an das Tabellenmittelfel hergestellt und auch seine Heimbilanz deutlich aufgebessert hat: Aus zehn sind seit Dienstag inzwischen 16 der insgesamt allerdings erst 17 Punkte in dieser Saison geworden. Jetzt gilt es die mickrige Ausbeute auf fremden Plätzen aufzubessern: In den bis dato erst sechs Auswärtspartien hat der VfB erst einen einzigen Punkt geholt. Damit ist man in der Auswärtstabelle noch Letzter, während das Team durch die beiden Siege insgesamt jetzt wieder einen Platz geklettert ist und nunmehr 18. ist.
Das Spiel in Kürze:
VfB Eichstätt: Junghan – Lamprecht, Gstettner, Moratz, Golla – Meixner, Graßl, Halbmeyer, Kügel – Haubner, Eberle.
FC Augsburg II: Lubik – Gruber, Haimerl, Subaric, Taseski – Deger, Hofgärtner, Rathgeber – Cevis, Ivanovic, Müller.
Schiedsrichter: Simon Schreiner
Tore: 1:0 Lamprecht (13.), 2:0 Kügel (26.), 3:0 Moratz (45.+2), 4:0 Eberle (75.).
Gelbe Karten: VfB: Halbmeyer, Graßl; FCA II: Taseski, Rathgeber.
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Taseski (73.); Fabian Eberle verwandelt Foulelfmeter
Zuschauer: 360