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Weglehner überzeugend, Rühl vor Verlängerung? VfB schlägt ASV Neumarkt mit 3:0

Eichstätter Bayernligist wahrt kleine Chance auf Aufstiegsrelegation zur Regionalliga

Eichstätt. – „Pflichtaufgabe“ im Aufstiegsrennen bravourös erfüllt: Der VfB Eichstätt hat seine minimale Chance auf den Relegationsplatz zur Regionalliga durch einen souveränen 3:0-Sieg am heutigen Freitagabend gegen den ASV Neumarkt gewahrt. Im letzten Heimspiel der Saison zeigte auch Winterneuzugang Timo Weglehner, dass er in der Bayernliga angekommen ist und zu einer wertvollen Verstärkung werden könnte. Auch eine weitere Personalfrage scheint sich positiv zu entwickeln: Trainer Dominic Rühl könnte auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen.

Gut lachen hatte Timo Weglehner (Mitte) – hier nach seinem Treffer zum 3:0 – heute: Der Winterneuzugang war an allen drei Toren beteiligt und machte seine ersten beiden Bayernligatore. Fotos: Traub

Nach dem Spiel strahlte Timo Weglehner über das ganze Gesicht. Kein Wunder: Es war so etwas wie sein endgültiger Durchbruch in der Bayernliga Nord, den die 417 Zuschauer in den 90 Minuten zuvor erleben durften. Schon in den Spielen zuvor hatte der Winterneuzugang aus der Bezirksliga (DJK Stopfenheim) angedeutet, dass er eine echte Verstärkung werden könnte. Heute allerdings war er mehr als das: Weglehner war an allen drei Toren beteilgt und machte zwei davon selbst. Seine ersten drei Scorerpunkte, und alle in einem Spiel – da darf man schon einmal strahlen.

Zuvor stand ein hartes Stück Arbeit, denn die Gäste hatten nicht vor, das Spiel einfach herzuschenken. Der VfB Eichstätt startete allerdings engagiert und druckvoll, setzte dem Tabellenneunten aus Neumarkt von Beginn an durch hohes Offensivpressing zu. Die Elf von Trainer Dominic Rühl sorgte immer wieder für Gefahr, ließ aber die frühe Führung liegen – vor allem nach einer guten Viertelstunde, als das Pressing des VfB Wirkung zeigte: Den ersten VfB-Angreifer ließ ASV-Abwehrmann Marlon Misetic noch per feinem Haken aussteigen, dann aber war Pascal Schittler zur Stelle, eroberte den Ball und bediente Lucas Schraufstetter, der alleine vor Gästekeeper Nick Guttenberger auftauchte. Sein Heber aus halbrechter Position ging zwar über den Schlussmann, aber auch knapp am Tor vorbei. Weglehner rettete ihn noch vor der Linie, bediente Nik Leipold, dessen Schuss Guttenberg aber auf der Linie parieren konnte (17.). In der 20. Minute war es dann der freigespielte Schittler, der halbrechts aus 15 Metern am kurzen Winkel vorbeizielte. Nach 22. Minuten war es erneut Schraufstetter, der nach einer Leipold-Ecke den Ball gefährlich ins Zentrum verlängerte, wo Johannis Zimmermann und Leo Eberle zur Stelle waren.

Weglehner und Lamprecht schlagen zu

Ein Tor aber ließ weiter auf sich warten – und wäre beinahe auf der anderen Seite gefallen: Nach einem Eckball brachte Fabian Pözl am langen Pfosten den Ball per feinem Heber zurück in die Mitte, wo Philipp Nutz völlig freistehend köpfen konnte. VfB-Schlussmann Philip Böhm hatte seine Mühe mit dem Aufsetzer, der Ball aber konnte geklärt werden (24.). Dann aber begann die Zeit von Timo Weglehner: Dominik Wolfsteiner bediente in seinem letzten Heimspiel für den VfB mit einem herrlichen langen Ball den auf der linken Seite startenden Weglehner, der sofort nach innen zog. Ein Haken nach rechts, ein Haken nach links, und der variabel einsetzbare Neuzugang hatte seinen Gegenspieler düpiert und zog mit links ab. Guttenberger war schon geschlagen, aber der Ball wäre wohl am Tor vorbei gegangen, doch Florian Lamprech stand am langen Pfosten goldrichtig und schob zur verdienten Führung ein (30.).

Ein Aktivposten war heute Florian Lamprecht – hier im Zweikampf mit ASV-Torwart Nick Guttenberger. Der Rechtsverteidiger erzielte nicht nur das 1:0 für den VfB. Er bereitete auch die beiden anderen Treffer vor.

Die Gäste aus Neumarkt taten sich im Spielaufbau weiter schwer gegen intensiv pressende Eichstätter und hatten immer wieder mit Ballverlusten zu kämpfen. Bis zum Seitenwechsel aber sprang abgesehen von zwei harmlosen Schussversuchen von Schraufstetter und Schittler nichts mehr heraus – es blieb bei der dennoch hochverdienten 1:0-Pausenführung.

Das änderte sich aber schnell nach dem Wiederanpfiff: Wieder war es die kongeniale Koproduktion von Lamprecht und Weglehner, die das Spiel frühzeitig entschied – und zwar gleich im Doppelpack. Erst kreuzte Lamprecht nach einem Abwehrversuch an der Strafraumgrenze und steckte dann herrlich auf den unwiederstehlich durchstartenden Wegkehner durch, der sich durchsetzte und den Ball aus wenigen Metern unhaltbar links unten versenkte (52.). Dann war es erneut Lamprecht, der nach einer Druckphase des VfB scharf von rechts flankte. Guttenberger ließ durchrutschen und erneut war Weglehner am langen Pfosten zur Stelle und schob ein (54.) – auch Lamprecht war also an allen drei Treffern beteiligt und holte sich drei Scorerpunkte.

Das Spiel war nun entschieden, der VfB bestimmte weiter das Geschehen, Neumarkt bemühte sich um den Ehrentreffer, schaffte es gegen eine gut stehende VfB-Defensive aber kaum, gefährlich vor das Tor des Tabellendritten zu kommen. Das Spiel verflachte nun etwas. In der 73. Minute war es erneut Lamprecht, der per Flanke von rechts beinahe das 4:0 eingeleitet hätte, seine Hereingabe brachte aber unter anderem der eingewechselte Fabian Eberle am kurzen Pfosten nicht mehr im Tor unter. Die Gastgeber ließen ansonsten nichts mehr anbrennen und zeigten, dass sie zurecht noch eine kleine Chance im Aufstiegsrennen haben.

Weiter an der Außenlinie? Die Gespräche über eine Verlängerung seines Engagements seien auf einem guten Weg, heißt es von VfB-Seite.

Sieben Verabschiedungen, positive Signale mit Rühl

Durch den völlig verdienten 3:0-Sieg im letzten Heimspiel der Saison hat die Rühl-Elf nämlich weiter die Möglichkeit, bei einem Sieg im letzten Spiel beim bereits abgestiegenen SV Donaustauf den zweiten Platz zu erobern. Allerdings müsste der direkte Konkurrent, der SC Eltersdorf schon patzen. Denn der SC hat heute ebenfalls souverän mit 4:0 gegen das Schusslicht, den ebenfalls längst abgestiegenen 1. SC Feucht, gewonnen. Eltersdorf muss am finalen Spieltag bei der SV Fortuna Regensburg antreten, während der Tabellenführer, die SpVgg Hankofen-Hailing, beim FC Coburg Platz eins und damit den direkten Aufstieg sichern will. Auf den Zweitplatzierten wartet dann noch einmal eine Verlängerung der Saison – am Ende aber könnte der Wiederaufstieg in die Regionalliga stehen.

Egal ob in der Bayernliga oder in der Regionalliga – gleich sieben Spieler des VfB werden dann nicht mehr dabei sein: Vor der Partie heute wurden Dominik Wolfsteiner, der nach Greding wechselt, Johannes Fiedler, Marcel Jasmann, der in Zukunft in seiner Heimat in Denkendorf auflaufen will, Philipp Böhm, der sich in dieser Saison im Tor als echte Verstärkung erwiesen hat, den es zur neuen Saison aber wieder Richtung Regensburg zieht, Christoph und Julian Hollinger sowie Jonas Halbmeyer verabschiedet. Der Trainer könnte dann allerdings weiter Dominic Rühl heißen. Nach anfänglich nicht ganz einfachen Gesprächen, wie es hinter den Kulissen heißt, sei man inzwischen auf einem guten Weg, bestätigt auch Vorstandsmitglied Dominik Schmidramsl. „Es wäre jedenfalls recht spät, um nicht zu verlängern“, sagt er augenzwinkernd.

Das Spiel in Kürze:

VfB: Böhm, Zimmermann – Herger (66.), Schraufstetter, Wolfsteiner – Fiedler (78.), L. Eberle, Fries, Lamprecht, Weglehner – Nitaj (71.), Mayer, Leipold – F. Eberle (30.), Schittler – Fazlji (84.).

ASV: Guttenberg, Majewski, Misetic, Braun, E. Meyer – D. Meyer (77.), Schrödl, Gümpelein, Heimisch, Pözl – Gerner (64.), Juric, Nutz.

Schiedsrichter: Xaver Fabisch; SV Seehausen

Tore: 1:0 (30.) Lamprecht, 2:0 (51.) Weglehner, 3:0 (53.) Weglehner

Verwarnungen: 31. Nutz (31.) und Pölz (60./beide ASV)

Zuschauer: 417.

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