Eichstätt. – Die Bayernliga-Fußballer des VfB Eichstätt konnten auch ihr zweites Testspiel im Kalenderjahr 2024 erfolgreich gestalten. Gegner war auf dem heimischen Kunstrasen der alte Rivale FC Pipinsried, den man aufgrund einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit verdient mit 2:1 besiegen konnte. Die Eichstätter Tore erzielen nach einem 0:1-Pausenrückstand Jonas Fries per Foulelfmeter und Christoph Hollinger.
Von Manni Riedl
Auch diese Partie begannen die Schützlinge von VfB-Trainer Dominic Rühl mit viel Elan, was in den ersten Minuten zu einer gewissen optischen Überlegenheit führte. Doch die Gäste aus dem Dachauer Hinterland, für die es der erste Test nach der ersten Trainingswoche war, fingen sich bald und übernahmen bald das Geschehen. Für das erste Ausrufezeichen für die Grünweißen in einer insgesamt mäßigen Begegnung sorgte jedoch ein Freistoß, den Timo Meixner aus knapp 20 Metern direkt ans Lattenkreuz setzte (12.). Und auch die zweite Möglichkeit des Spiels verbuchte der VfB für sich, doch einen Querpass von der rechten Seite schoss Lucas Schraufstetter aus rund zehn Metern genau in die fangbereiten Hände von FCP-Schlussmann Max Retzer.
FC Pipinsried geht verdient in Führung
Dann aber setzte sich die bessere Spielanlage der Pipinsrieder mehr und mehr durch. Nach 21 Minuten zischte ein Schuss von der Strafraumgrenze des erst kürzlich verpflichteten Arif Ekin (Türkgücü München, zuvor TSV Rain) knapp über das von Eichstätts „Blitzverpflichtung“ Nikolai Sauernheimer (SC Großschwarzenlohe, zuvor SC Eltersdorf) gehütete Tor. Drei Minuten später forderten die Gäste vehement einen Strafstoß, nachdem Kevin Gutia und Sauernheimer am linken Strafraumeck aufeinanderprallten. Schiedsrichter Stefan Treiber aus Neuburg ließ aber wohl zu Recht weiterspielen, denn der Keeper war einfach schneller am Ball.
Nach knapp einer halben Stunde Spielzeit ging der FCP dann mit 1:0 in Führung. Auf der halblinken Angriffsseite der Gäste verhielten sich gleich einige Eichstätter zu passiv im Zweikampf. Nenad Petkovic ließ dann mit einer einfachen Körpertäuschung einen weiteren Gegner ins Leere laufen und zirkelte den Ball aus 16 Metern gekonnt flach und unhaltbar ins lange Eck (28.). Auffällig war in dieser Phase, dass Pipinsried immer wieder über links – mit dem Ex-Löwen- und Ex-FC-Bayern-Spieler Angelo Mayer – gefährlich vor das VfB-Tor kamen. Kurz vor der Pause bot sich dann auf der Gegenseite plötzlich Elias Herger noch eine gute Torchance, die jedoch Torwart Retzer entschärfte.
Wechsel bringen die Wende
Während der Pause nahmen beide Trainer zahlreiche Spielerwechsel vor. Während der FCP einige Leistungsträger vom Platz nahm, wechselte der VfB bis auf Senih Fazlji die komplette Mannschaft. Und diese „zweite Garnitur“ machte ihre Sache spürbar besser. Fortan war man beweglicher und vor allem zielstrebiger im Spiel nach vorne. Man attackierte Pipinsried energischer und auch früher. Zwar hatten Petkovic und Fabian Benko noch jeweils eine gute Möglichkeit, doch danach spielten nur noch die Grünhemden. Gut ins Spiel kam Angreifer Christoph Hollinger, der sehr agil und stets gefährlich war. In der 63. Minute wurde ein Schuss von ihm gerade noch geblockt, doch in der 68. Minute war er nur noch regelwidrig im Strafraum von Ludwig Räuber (bis zum 30. Juni 2023 in Diensten des FC Ingolstadt II) zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Jonas Fries sicher zum 1:1.
Nur zwei Minuten später zappelte der Ball erneut im FCP-Tor. Florian Lamprecht spielte sich auf der linken Außenbahn sauber durch und passte scharf nach innen, wo er in Christoph Hollinger einen Abnehmer fand. Wenig später verfehlte ein Schuss von Ferat Nitaj haarscharf sein Ziel und der agile Hollinger traf nur die Latte. Zwischen der 60. und 80. Minute hatte der VfB ein klares Chancenplus, konnte aber keine seiner vielen Möglichkeiten mehr zu einem weiteren Treffer nutzen. Nachdem Johannis Zimmermann kurz vor Spielende noch die einzige nennenswerte Möglichkeit des FCP vereitelte, blieb es beim verdienten 2:1-Erfolg des VfB Eichstätt. Anzumerken ist jedoch aus Sicht der Heimelf, dass man gerade in den ersten 45 Minuten größere Probleme hatte, sich aber nach dem Seitenwechsel – mit neuem Personal – deutlich steigern konnte. Allerdings baute der Gegner im gleichen Maße deutlich ab.
Das nächste Testspiel bestreitet der VfB am Dienstag, 6. Februar, abermals zuhause gegen den Landesligisten TSV 1860 Weißenburg. Anstoß ist dann um 19 Uhr.
Die zweite Mannschaft des VfB empfing nach diesem Testspiel den Landesligisten TSV Jetzendorf zu ihrem ersten Vorbereitungsspiel. Dabei musste sich die Truppe um Spielertrainer Julian Scholl erst in der Schlussphase mit 0:3-Toren geschlagen geben.
Das Spiel in Kürze:
VfB: Sauernheimer (46. Böhm), Schraufstetter (46. Zimmermann), Eberle (46. Fiedler), J. Hollinger (46. Wolfsteiner), E. Herger (46. Nitaj), Jasmann (46. Chr. Hollinger), Fazlji, Vollnhals (46. Fries), Meixner (46. Lamprecht), Y. Herger (46. Weglehner), Schittler (46. Leipold).
FCP: Retzer (46. Kirr), Ekin (46. Keßler), Gutia (46. Kozica), Greifenegger (46. Pirku), Gerstmayer (46. Kampmann), Petkovic (60. Scintu), Rodriguez-Benitez, Benko, Lobenhofer, Mayer (46. Djayo), Räuber.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Gruppe Neuburg)
Tore: 0:1 (28.) Nenad Petkovic, 1:1 (68.-FE) Jonas Fries, 2:1 (70.) Christoph Hollinger
Zuschauer: 100.