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„Überwiegend zufrieden“: Nassenfelser Kulturtage trotz des Wetters mit positiver Bilanz

Rund 2.000 Besucher kamen zur 18. Auflage in den Burghof

Nassenfels. – Mit gefühlt herbstlichen Temperaturen inklusive Regen und Wind sind die Nassenfelser Kulturtage im Burghof zuende gegangen – allerdings auch mit einem musikalischen Leckerbissen und trotz der Wetterkapriolen einer positiven Bilanz. „Überwiegend zufrieden“, so lautet das Resümee, das Veranstalterin Lena Oginski über die 18. Auflage der Kulturtage Burg Nassenfels zieht, die am Sonntag zuende gegangen sind.

Vollblütiger Abschluss der Nassenfelser Kulturtage – mit oberbayerischen Klängen von „Dreiviertelblut“. Fotos: Gabler

Insgesamt sei man zufrieden mit der Resonanz, so Veranstalterin Lena Oginski über die 18. Auflage der Kulturtage in der Burg Nassenfels. Fest steht auch, dass es auch eine 19. Auflage im nächsten Jahr geben werde. Leider spielte das Wetter während der fünf Veranstaltungstage nicht so richtig mit. Das Kulturtage-Team hätte sich statt nasskalter Atmosphäre lieber laue Sommerabende statt kalter Regentage gewünscht. Trotz der unbeständigen Witterung kamen über 2.000 Besucher zu den Konzerten von Quadro Nuevo, dem Oimara und Dreiviertelblut sowie den Kabarett-Abenden mit Rolf Miller und Christine Eixenberger – jedoch statt in T-Shirt und Flipflops mit wasser- und winddichter Winterjacke und Regenschutz – so auch beim großen Finale und unterhaltsamen Abschluss mit der oberbayerischen Band „Dreiviertelblut“.

Die Besucher waren vorbereitet oder versorgten sich auf die Schnelle noch mit einem „Plastikmantel“ an der Kasse. So gab es im Publikum ein farbenfrohes Besucherbild mit den bunten Regencaps unter dem trüben Grau am Himmel – dafür aber mit strahlendem Licht und ganz eigenen Tönen auf der Bühne. Die oberbayerische Band „Dreiviertelblut“ bezeichnet ihre Musik als „folklorefreie Volksmusik“ und ist auch schon mit Filmmusiken in Erscheinung getreten. Ihr eigenkreierter Musikstil ist ihr Markenzeichen. Der Name stammt aus der Wörterkombination „Dreivierteltakt“ und „Herzblut“. Sie waren erstmals auf dem Festival in Nassenfels und zogen gut 500 Besucher an. Das widrige Wetter störte irgendwann weder die Band, noch die Besucher.

Mut zur „Wampe“, wie sie es selbst formulierte, zeigte Christine Eixenberger mit ihrem Programm „Einbildungsfreiheit“.

Die Musiker hatten die Stimmung von Anfang an in ihren Instrumenten und gaben der Atmosphäre einen fröhlichen, auch manchmal fast melancholischen Touch. Am Tag zuvor hatte Kabarettistin Christine Eixenberger mit ihrem Programm „Einbildungsfreiheit“ noch ordentlich auf die sprachliche Pauke geschlagen und sich auch nicht vor einer kleinen Freizügigkeit gescheut – indem sie ihre „Wampe“ zur Schau stellte, wie sie es selbst nannte. Die Bühne kennt sie ohnehin gut: Schließlich hat sie beruflich ein zweites Standbein als Schauspielerin, wie sie erzählte. Einem weiten Besucherkreis dürfte sie durch die ZDF-Herzkinoreihe mit „Marie fängt Feuer“ bekannt sein. Sie hat ein abgeschlossenes Lehramtsstudium für Grundschulen und baut dies immer mal mit eigenen Erfahrungen in ihre Sichtweise auf die Welt ein. Pointenreich nahm sie alles, was die Welt so an oft zweifelhaften oder „unsinnigen“ Ereignissen auftischt. Zum Finale dann zeigte „Dreiviertelblut“ dann, dass sie eben auch Vollblutmusiker sind und sorgte zum Abschluss der 18. Kulturtage noch einmal für innerlich warme Stimmung inmitten der für den Auguist dann doch zu niedrigen Temperaturen.

Der Stimmung bei den Kulturtagen aber tat das allerdings kaum einen Abbruch: Bei Oimara und Dreiviertelblut wurde ausgelassen getanzt, Quadro Nuevo entführte die Zuhörer musikalisch in warme Gefilde, und Lachsalven ertönten bei den treffend gesetzten Pointen der Kabarett-Stars. Über allem schwebten jeden Abend die Störche über dem Burghof ein – mal mit mehr, mal mit weniger windbedingten Schwierigkeiten beim Landeanflug. Für das nächste Jahr wünscht sich das Veranstalter-Team wieder besseres Wetter und verabschiedet sich nach den letzten Aufräumarbeiten nun in die Sommerpause. Von Hans-Peter Gabler

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