Während sich die Profireserve des FC Augsburg durch einen 1:0 -(0:0)-Erfolg über den VfB Eichstätt endgültig den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern sicherte, konnte sich der VfB mit seinem neuen Trainer Jürgen Steib für einen sehr couragierten Auftritt im Abstiegskampf nicht mit drei wichtigen Punkten belohnen.
Vor 300 Zuschauern, darunter sehr viele Fans des VfB, startete der VfB im Spiel eins nach der Ära von Markus Mattes, sehr motiviert. Bereits in der vierten Spielminute hätte Julian Kügel die Führung erzielen können, doch sein Schuss aus zentraler Position war zu hoch angesetzt. Nach einem schlampig ausgeführten Freistoß von Hendrik Hofgärtner ging Jonas Fries dazwischen, nach seinem feinen Pass in die Tiefe traf Daniel Haubner allerdings nur das Außennetz. Die Maßnahme von Trainer Jürgen Steib, das technisch versierte Duo Fries und Haubner gemeinsam im Mittelfeld aufzubieten, machte sich sehr positiv im Spiel des VfB bemerkbar.
Nach rund 20 Minuten kamen die Gastgeber etwas besser ins Spiel und verzeichneten durch einen Schuss von Hans Rathgeber eine ihrer wenigen Torchancen. Gefährlicher war da schon der verdeckt angesetzte Schuss von Franjo Ivanovic, der knapp das von Florian Rauh gehütete VfB-Gehäuse verfehlte. Das Spiel machte aber weiterhin der VfB. Zielstrebig wurden die Angriffe vorgetragen und auch in den Zweikämpfen waren die VfB-Akteure präsenter. Einzig beim Torabschluss versagten erneut die Nerven und das sollte sich auch bis zum Spielende so fortsetzen. Nach einem harten Einsteigen gegen Haubner sah Raphael Akoto die gelbe Karte. Haubner musste minutenlang behandelt werden, konnte aber leicht angeschlagen weiterspielen.
Eberle fehlen nur Zentimeterm Haubner verschießt Strafstoß
Beim folgenden Freistoß von Fries köpfte Philipp Federl zur vermeintlichen 1:0-Führung ein, allerdings verstummte jäh der Torjubel des VfB-Anhangs, da eine Abseitsposition angezeigt wurde. Nach einer Balleroberung des fleißigen Dominik Wolfsteiner setzte Fabian Eberle zu einem Sololauf an, zielte aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff des guten Unparteiischen Florian Böhm kam erneut Eberle frei aus zehn Metern Torentfernung zum Abschluss und auch hier fehlten nur Zentimeter.
Weiter im Vorwärtsgang begann der VfB die zweite Halbzeit. Nach nur wenigen Sekunden landete ein abgefälschter Schuss von Haubner über dem Querbalken. Dann die 47. Minute und Elfmeter für den VfB. Fabian Eberle war im Strafraum von Fabian Wessig gefoult worden und Schiedsrichter Böhm zeigte sofort auf den Punkt. Vielleicht hatte Elfmeterschütze Haubner zu viel Zeit zum Überlegen, da Eberle länger auf dem Spielfeld behandelt werden musste, denn Haubner setzte den Strafstoß in die Wolken.
„Chancenwucher“ rächt sich
Wie sollte es anders sein, der Chancenwucher des VfB wurde prompt bestraft. Zunächst verweigerte der Unparteiische dem FCA einen Strafstoß, als Florian Rauh dem Augsburger Marcus Müller den Ball vom Fuß spitzelte. Das Spiel lief jedoch weiter und nach der scharfen flachen Hereingabe von Dorian Cevis brauchte Müller nur den Fuß hinhalten und Augsburg führte mit 1:0 (52.).
Es folgte ein einziger Sturmlauf des VfB, es boten sich Chancen über Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Tor. Selbst FCA-Trainer Tobias Strobl konnte das Glück seiner Mannschaft kaum fassen: „Zunächst einmal ein riesiges Kompliment an Eichstätt, das uns über weite Strecken des Spiels beherrscht hat. Noch nie hat eine Mannschaft hier in der Rosenau so unverdient gewonnen wie heute meine Mannschaft. Für uns ging es nur um den Klassenerhalt und der ist uns gelungen.“ Jürgen Steib war natürlich enttäuscht, sah aber auch viel Positives: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sehr gut Fußball spielen kann. Leider konnten wir uns nicht mit Toren und drei Punkten belohnen. Jetzt gilt es die Köpfe der Jungs freizubekommen, um am kommenden Samstag gegen Heimstetten zu gewinnen.“
Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit hielten die Gastgeber dem Angriffsdruck des VfB stand. Immer wieder fehlten die berühmten Zentimeter oder Torhüter Marcel Lubik war auf dem Posten. Als er auch noch einen fulminanten Flachschuss von Julian Kügel aus dem rechten Eck abwehren konnte, war der Augburger Klassenerhalt perfekt, während die Spieler des VfB erst einmal getröstet werden mussten.
Das Spiel in Kürze:
VfB Eichstätt: Rauh – Golla (90. Waffler), Moratz, Trslic, Lamprecht – Fries (85. Halbmeyer), Federl, Haubner (85. Meixner), Wolfsteiner (71. Stoßberger) – Kügel (90. L. Eberle), F. Eberle.
FCA II: Lubik, Subaric, Haimerl, Wessig, Rathgeber (59. Katic), Kömür (71. Gruber), Ivanovic (79. Dell Erba), Müller (90. Berisha), Cevis, Hofgärtner, Akoto
Schiedsrichter: Florian Böhm
Tore: 1:0 (52.) Marcus Müller
Gelbe Karten: VfB: Golla, Fries – FCA II: Akoto, Wessig
Besondere Vorkommnisse: Haubner verschießt Elfmeter für VfB
Zuschauer: 300