Maser/Sant‘ Urbano. – Bei ihrem Ersteinsatz im Nationaltrikot enttäuschte Sophia Schrödel Bundestrainer Josef Schüller und ihre Mannschaftkolleginnen nicht. Mit einem zweiten Platz beim 3. Trofeo Rosa „Green Bike“ als beste Deutsche und mit Platz 15 tags zuvor beim Giornata Rosa Gran Premio Primavera in Norditalien im Hauptfeld, darf sie mit neuen Aufgaben im Nationaltrikot rechnen. „Nach dem ersten Rennen am Sonntag, hätte ich das nie gedacht, dass es so gut laufen kann. Denn die Italienerinnen sind schon sehr gut drauf“, postete Schrödel ihren Sportfreundinnen und Sportfreunden kurz nach ihrer Rückkehr aus Italien.
Denn beim ersten Rennen mit über 100 Starterinnen vorwiegend aus Italien, aber mit den beiden U17-Nationalmannschaften aus Kroatien und Deutschland, machten es die Bergspezialistinnen unter sich aus. Am Ende des 55 Kilometer langen Rundstreckenrennens bei Treviso wartete in Maser ein Schlussanstieg über zwei Kilometer mit bis zu 18 Prozent Steigung. Schrödel, eingeteilt als Helferin für die beiden deutschen Kletterinnen Klara Dworatzek (RSC Cottbus) und Laura Nollau (RSV Chemnitz) erreichte als Anfahrerin für Nollau, die das Podium knapp verpasste, beim Sprint im Hauptfeld des stark besetzten Rennens noch einen ausgezeichneten 15. Platz. Der Sieg ging an die Italienerin Linda Sanarini.
Der 1. Mai wurde für die Allrounderin vom SV Marienstein im wahrsten Sinne des Wortes zum Tag der Arbeit: extrem hart, aber gekrönt mit dem wohl größten Erfolg ihrer erst dreijährigen Karriere. Die 3. Trofeo Rosa „Green Bike“ in Sant´ Urbano nahe Padua, ein flaches Rundstreckenrennen (54 km, 93 Starterinnen), war gekennzeichnet von zahlreichen Attacken vor allem der italienischen Fahrerinnen. Trotz böigem Wind konnten die aber allesamt von der deutschen Mannschaft gekontert werden. Bereits fünf Kilometer vor dem Ziel fasste sich Schrödel ein Herz und fuhr eine erfolgreiche Attacke. Im Alleingang setzte sie sich deutlich vom Hauptfeld ab. Bei starkem Gegenwind führte die italienische Mannschaft allerdings die Sprinterin Chantal Pegolo aus dem Friaul 200 Meter vor dem Ziel wieder heran. Im anschließenden Endspurt musste Schrödel dann dem langem Solo Ritt Tribut zollen und sich nur knapp geschlagen geben.
Insgesamt natürlich dennoch überglücklich über diese hervorragende Platzierung bereits am zweiten Tag ihres Einsatzes für die Nationalmannschaft und nach weiterer wichtiger Rennerfahrung auf hohem Niveau freut sich Schrödel vor allem auch über die schnell geschlossenen – auch privaten Beziehungen – mit den starken Italienerinnen. „Das professionelle Umfeld, die unzähligen Zuschauer und die Begeisterung für den Radsport waren ein tolles zusätzliches Erlebnis“, schwärmte Schrödel.
Aufgrund ihrer gezeigten Leistungen wird sie in diesem Jahr bei der kleinen Friedensfahrt am Wochenende vom 12. bis 14. Mai in Gotha dieses Jahr nicht im Trikot des Bayernkaders fahren. Beim Kräftemessen mit der italienischen und polnischen Nationalmannschaft sowie Teams aus den Beneluxländern darf sie stattdessen wieder im Nationaltrikot für Deutschland in die Pedale treten. Anschließend folgt an Christi Himmelfahrt aber dann die bayrische Straßenmeisterschaft in Passau. Sepp Vogel
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