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Vier Bäume auf Reisen: KU lässt vier Bäume verpflanzen

Vorbereitungen für Generalsanierung des Schattnercampus – zwei Kastanien für Biergarten in Altmühlaue

Eichstätt. – „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, lautet eine Redensart. Doch sie trifft heutzutage längst nicht mehr auf alle älteren Menschen zu, auf die das Sprichwort gemünzt ist. Und auch das Bild passt nur noch bedingt, seit der technische Fortschritt es erlaubt, auch größere Bäume zu versetzen. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Sanierung der Kollegiengebäude der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) sind nun auf dem Campus vier Bäume verpflanzt worden. Zwei davon  wanderten nur wenige Meter, zwei weitere bekamen eine ganz neue Funktion: Sie spenden in Zukunft den Gästen im Biergarten in den Altmühlauen Schatten.

Ein Baum zieht um: Die beiden Bäume vor der Universitätsbibliothek müssen wegen der beginnenden Generalsanierung versetzt werden. Fotos: Klenk/upd

Im Bereich der Zentralbibliothek wurden zwei Linden mit Hilfe eines Spezialfahrzeugs ausgegraben und jeweils gut 50 Meter entfernt wieder aufgestellt. Die beiden stattlichen Bäume sind rund 40 Jahre alt und waren im Zusammenhang mit dem Neubau der von Architekt Günther Behnisch geplanten Zentralbibliothek gepflanzt worden. Sie mussten umgesetzt werden, weil für die bevorstehende Generalsanierung der Kollegiengebäude ein Interimsgebäude auf der Fläche entlang der Universitätsallee errichtet wird.

Kastanien für Biergarten in Altmühlauen

Die beiden Bäume hatten mitsamt des ausgegrabenen Wurzelballens ein Gewicht von rund acht beziehungsweise zehn Tonnen. Zwei jüngere Kastanien mussten im Bereich der Cafeteria der KU entfernt werden. Die Wiese, auf der sie bisher wuchsen, wird während der Sanierung als Logistikfläche für die Baustelle benötigt. Die Kastanien wurden der Stadt Eichstätt überlassen und in der Nähe des Herzogstegs eingepflanzt – sie werden künftig den Besuchern des neu geplanten Biergartens an den Altmühlauen Schatten spenden.

Aufwendige Vorbereitungen seit dem letzten Jahr

Auf ihre Verpflanzung waren die Bäume zuvor aufwändig vorbereitet worden. Der Wurzelballen wurde bereits im vergangenen Jahr bis unter den Hauptwurzelbereich freigegraben, die Wurzeln behandelt und der späteren Form für die Verpflanzung angepasst. Anschließend wurden die Bäume mit Drahtseilen abgespannt – um sie zu sichern und vor allem um eine erneute Wurzelbildung durch den Wind gering zu halten. Außerdem mussten die Bäume nach der Wurzelbehandlung regelmäßig gewässert werden. Die Spezialmaschine grub nun den Baum samt Wurzelballen mit einer riesigen löffelartigen Schaufel aus und transportierte ihn bis zum ausgehobenen Loch für den neuen Standort.

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Quelle
upd
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