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„Wie Papa wieder lachen lernt“: Neues Kinderbuch für Soldatenfamilien

Neues Kinderbuch für Soldatenfamilien aus Eichstätt thematisiert psychische Erkrankungen

Eichstätt/Berlin. – Es ist ein buntes Kinderbuch mit einem ernsten Hintergrund: „Wie Papa wieder lachen lernt“ – unter diesem Titel hat das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ein neues Kinderbuch herausgegeben: Es versteht sich als „Mutmachbuch für Soldatenfamilien, wenn ein Elternteil seelisch erkrankt ist“. Der im Herder-Verlag erschienene Band ist entstanden im Rahmen des „Mutmacher“-Projektes, für das die Deutsche Härtefallstiftung und die Katholische Familienstiftung für Soldaten mit dem Psychotraumazentrum der Bundeswehr kooperieren. Ziel ist es dabei, für die Behandlung der Krankheitsbilder Angst und Depression ergänzende Hilfsangebote zu entwickeln und umzusetzen.

„Buchübergabe“ (von links): Rainer Krotz (Katholische Familienstiftung für Soldaten), Peter Wendl (wiss. Projektleiter am ZFG), Militärgeneraldekan Matthias Heimer (Evangelisches Kirchenamt für die Bundeswehr), Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann (KMBA), Oberstarzt Peter Zimmermann (Psychotraumazentrum der Bundeswehr), Alexandra Hoff-Ressel und Peggy Puhl-Regler (ZFG) sowie Andras Hecker (Persönlicher Referent des Militärbundesrabbiners) und Stabshauptmann Sven Loik für die Deutsche Härtefallstiftung bei der Vorstellung des Bandes. Foto: KS/Doreen Bierdel

Wenn Eltern von Soldatenkindern aus schwierigen und psychisch belastenden Auslandseinsätzen etwa in Kriegsgebieten zurückkommen, bringen sie manchmal Probleme mit, die sich auch auf auf ihre Kinder auswirken – die Posttraumatische Belastungsstörung etwa. Die Kinder spüren diese Veränderung und leiden mit. Ein neues Buch soll nun dabei helfen, besser damit umzugehen. Stabshauptmann Sven Loik von der Deutschen Härtefallstiftung und Vorstand Rainer Krotz von der Katholischen Familienstiftung überreichten den Band nun symbolisch bei einem Treffen in Berlin an Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann für die Katholische Militärseelsorge, Militärgeneraldekan Matthias Heimer für die Evangelische Militärseelsorge und Andras Hecker für die Jüdische Militärseelsorge. Das neue Kinderbuch soll ab April durch die Militärseelsorge, den Sanitätsdienst, den Psychologischen Dienst der Bundeswehr und den Sozialdienst der Bundeswehr in der Arbeit mit Soldatenfamilien eingesetzt werden, wenn eine entsprechende seelische Belastung bei Eltern vorliegt.

Der Band richtet sich an Kinder von vier bis acht Jahren und wurde seitens des ZFG von Dr. Peter Wendl, Alexandra Ressel und Peggy-Puhl-Regler gemeinsam mit der Illustratorin Ilonka Baberg konzipiert und umgesetzt. Die fachliche Beratung erfolgte durch Oberstarzt Peter Zimmermann vom Psychotraumazentrum der Bundeswehr. „Angst und Depression sind als Krankheitsbilder in unserer Gesellschaft stark verbreitet. Bundeswehrangehörige können in ihrem Beruf wiederum speziellen Belastungen ausgesetzt sein – etwa durch Einsätze in Krisengebieten oder jahrelange Pendler- und Fernbeziehungen. Liegt tatsächlich eine seelische Erkrankung vor, wirkt sie sich auch auf das familiäre Umfeld und insbesondere die Kinder von Betroffenen aus“, erläutert Peter Wendl.

„Mutmachbuch“: Zielgruppe des neuen Buches sind Kinder zwischen vier und acht Jahren, aber auch Angehörige und Betroffene. Foto: Schulte Strathaus/upd

Altersgerecht erklärt das Buch, warum Mama oder Papa verändert und oft traurig sind. Damit will das Autorenteam den Kindern dabei helfen, ihre eigene Wahrnehmung besser einzuordnen und Bedürfnisse und Ängste zu artikulieren. Wendl schildert: „Kinder haben am allerwenigsten die Möglichkeit, starke Veränderung bei den Eltern zu verstehen und suchen deswegen nicht selten die Schuld bei sich selbst oder werden immer stiller, um kranke Eltern nicht zu stören.“

Beim Vorlesen des Kinderbuches können aber auch erwachsene Angehörige und Betroffene Impulse für sich selbst erhalten, beziehungsweise es könne auch die Therapiearbeit durch den Band bereichert werden, so die Macher. Zudem sei es ein Anliegen der Beteiligten, einer generellen gesellschaftlichen Unsicherheit mit Krankheitsbildern wie Angst, Depression oder auch Traumata entgegenzuwirken.

Das Buch setzt zugleich eine Kinderbuchreihe des ZFG fort, die in Kooperation mit dem Katholischen Militärbischofsamt (KMBA) vor einigen Jahren rund um Wochenendbeziehungen und Herausforderungen von Auslandseinsätzen begonnen wurde. Das ZFG kooperiert seit über 20 Jahren mit dem KMBA rund um die Erforschung der Auswirkungen des Soldatenberufs auf Partnerschaft, Familie und Erziehung sowie für die Begleitung von Familien und Paaren im Kontext von Auslandseinsätzen, Fernbeziehungen oder Krisenphasen.

Alle Bundeswehrangehörige können ab April ein kostenloses Exemplar des Buchs in ihrem Militärpfarramt, im Bundeswehrkrankenhaus oder Sanitätsunterstützungszentrum, dem Sozialdienst oder dem Psychologischen Dienst der Bundeswehr anfordern, solange der Vorrat reicht. Der Band kann außerdem im Buchhandel zum Preis von 15 Euro erworben werden (ISBN 978-3-451-71705-5).

Weitere Informationen zum Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft unter www.ku.de/zfg.

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Quelle
upd
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