Kantersieg in Rain: VfB klettert auf Nichtabstiegsplatz

Eichstätt/Rain. – Die nächsten „Big Points“ sind für den VfB Eichstätt eingefahren: Mit einem fulminanten 6:1-(4:0)-Auswärtssieg haben sich die Grünweißen gestern beim Abstiegskonkurrenten TSV Rain die drei wichtigen Punkte geholt und verbesserten sich mit nunmehr 31 Punkten auf den zwölften Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern. Die Domstädter untermauerten damit ihre derzeit gute Verfassung, während die Rainer mit 29 Punkten auf einen direkten Abstiegsplatz rutschten (17.) und sich nach einer desolaten Leistung gestern große Sorgen machen müssen.

VfB-Trainer Markus Mattes verfiel trotz des Kantersieges, bei dem schon zur Halbzeit alles klar war, in seiner Analyse nicht in Euphorie: „Wir sind zur Zeit gut drauf und das haben wir heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die erste Halbzeit war richtig gut und danach haben wir das Spiel kontrolliert.“ Komplett in die andere Richtung ging die Analyse von Maximilian Käser, dem neuen Trainer des TSV Rain: „Nach dem Punktgewinn beim FC Augsburg II hatten wir uns das heute ganz anders vorgestellt. Von Beginn an nahmen wir die Zweikämpfe nicht an und liefen dem Gegner nur hinterher. Deshalb haben wir auch in dieser Höhe verdient verloren.“

Während Käser auf die beiden gelbgesperrten Arif Ekin und den ehemaligen Eichstätter Lucas Schraufstetter verzichten musste, veränderte Mattes seine Startelf nach dem 3:0-Erfolg gegen den FC Pipinsried auf zwei Positionen. Alexander Moratz rückte für Luca Trslic in die Innenverteidigung und Tobias Stoßberger ersetzte Timo Meixner im Angriff. Der VfB war von Beginn an im Spiel, gewann die Zweikämpfe und spielte sich zahlreiche Chancen heraus. Nach einem missglückten Ausflug von Rains Torhüter Kevin Schmidt traf Stoßberger auf Zuspiel von Fabian Eberle zum vermeintlichen 0:1, doch Stoßberger befand sich knapp im Abseits. Der agile Eberle scheiterte in der elften Minute mit einer Drehschuss an Schmidt, aber eine Minute später musste der sich dann doch geschlagen geben: Stoßberger gewann ein Laufduell am rechten Flügel und seine scharfe Hereingabe drückte Julian Kügel zum 0:1 über die Torlinie. Rain fand nicht statt, während der VfB auf den zweiten Treffer drängte.

Der gelang in der 21. Minute Tobias Stoßberger. Ein Eckball von Daniel Haubner konnte die Abwehr der Gastgeber nicht klären. Gstettner gewann das Kopfballduell, über Kügel kam das Leder zu Stoßberger und dieser traf aus nächster Nähe zum 0:2. Selbst die Rainer Zuschauer schüttelten ob der desolaten Darbietung ihrer Mannschaft nur die Köpfe. Pech hatte erneut Eberle, als sein Schuss um Zentimeter neben dem Tor landete. Beim 0:3 ließ Gstettner einen weiten Einwurf von Kügel passieren, Stoßberger reagierte am schnellsten und erzielte per Direktabnahme seinen zweiten Treffer (33.).

Nur zwei Minuten später gelang sogar der vierte Treffer: Haubner führte einen Eckball kurz aus, lief in Position und setzte das Zuspiel von Moratz mit einem sehenswerten Schuss vom Strafraumeck hoch ins entfernte Toreck. Rain kam zu keinem einzigen Torabschluss und hatte sogar Glück, dass zunächst ein Kopfball von Kügel nur am Querbalken landete und Schmidt dem allein durchgebrochenen Kügel noch das Leder vom Fuß nahm.

Mit dem ersten Angriff nach dem Seitenwechsel war Philipp Federl zum 0:5 erfolgreich. Moratz hat sich mit in den Angriff eingeschaltet und Federl setzte dessen Zuspiel mit einem Heber über Kevin Schmidt in die Maschen. Der VfB nahm das Tempo aus dem Spiel und kontrollierte den Ablauf. Rain? Weiter Fehlanzeige. Nach zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten, gelang auch Haubner der Doppelpack. Kügel passte quer durch den Strafraum auf den Leistungsträger im VfB-Mittelfeld, der überlegt seinen bereits zehnten Saisontreffer erzielte.

Ein wenigstens etwas versöhnliches Ende gab es für den TSV Rain nach einer allerdings ansonsten desolaten Leistung. Eine Unachtsamkeit nach einem Eckball führte in der 89. Minute dann doch noch zum 1:6, als David Bauer mit einem Kopfball erfolgreich war. Während der TSV Rain am kommenden Freitag auf Wiedergutmachung beim Tabellenletzten SV Heimstetten hofft, muss der VfB am Samstag um 14 Uhr bei der punktgleichen SpVgg Ansbach antreten. Sepp Schiebel