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Wiedersehen mit Göttlicher und Haas: VfB trifft auf Würzburger Kickers

Mattes sieht sein Team gegen ambitionierten Drittligaabsteiger als „krassen Außenseiter“

Eichstätt. – Erstmals bestreitet der VfB Eichstätt am morgigen Samstag ein Auswärtsspiel beim FC Würzburger Kickers. Anstoß für das letzte Auswärtsspiel des Jahres in der Flyeralarm-Arena, Am Dallenbergweg in Würzburg, ist um 14 Uhr. Schiedsrichter ist Felix Grund von der SRG Isar-Rott. Und der VfB Eichstätt fühlt sich nicht nur als krasser Außenseiter – er ist es auch. Der VfB trifft dabei auch auf zwei Spieler, die bereits selbst das grün-weiße Trikot getragen haben.

Heiß umkämpft war nicht nur dieses Duell zwischen Felix Göttlicher (links) und Julian Kügel (Mitte), im August 2021. Damals spielte Göttlicher noch für die SpVgg Unterhaching. Inzwischen jagt er den Tabellenführer aus dem Münchner Umland mit den Kickers. Foto: Traub

Der Gegner aus Würzburg ist ein Beispiel dafür, dass Höhenflüge manchmal auch abrupt enden: Vor zwei Jahren spielten die Würzburger noch in der 2. Bundesliga. Es folgte ein Doppelabstieg über die 3. Liga bis in die Regionalliga Bayern. Der Sprung aus dem Amateurbereich, den die Regionalliga Bayern abgesehen von den Zweitvertretungen der Bundesligamannschaften und wenigen Ausnahmen wie eben den Würzburgern  darstellt, in den Profibereich ist eben nicht so einfach – dafür steht auch der Abstieg des ebenfalls so ambitionierten Türkgücü München, das nun ebenfalls wieder Regionalligaluft schnuppert. Beim Aufstieg müssen, neue, teurere Spieler her, Etats steigen, vieles wird umgekrempelt. Nach einem Abstieg muss man sich dann aber sowohl finanziell, als auch personell wieder komplett neu aufstellen. Die Würzburger Kickers haben genau das hinter sich, sich aber in dieser Saison auch wieder gefunden.

Knappes 2:3 im Hinspiel

Mit dem neuen Trainer Marco Wildersinn, zuletzt vier Jahre Trainer bei der TSG Hoffenheim II, soll wieder der Aufstieg in die 3. Liga gelingen. Nach einer Findungsphase zu Beginn der Saison haben die Kickers mit der besten Offensive der Liga zwischenzeitlich mehrere Gegner quasi mit Kantersiegen miut sechs Toren und mehr aus dem Stadion geschossen – vor allem aus ihrem eigenen. Aber es gab eben auch bittere Niederlagen gegen den FC Bayern München II oder eben gegen den schärfsten Knkurrenten um den Aufstieg: die SpVgg Unterhaching. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer. Und so ist für die Würzburger in ihrem letzten Heimspiel der Saison ein Sieg gegen jene Eichstätter, die definitiv zu jenen reinen Amateurteams der Regionalliga zählen, Pflicht. Allerdings war es im Hinspiel in Eichstätt beim 2:3 für die Würzburger durchaus knapp: Erst in der 83. Minute stellte Würzburg durch Franjic auf Sieg, nachdem zuvor Sebastian Graßl und Julian Kügel zweimal die Führung der Kickers ausgeglichen hatten.

Hart umkämpft war das Hinspiel in Eichstätt. Am Ende mussten sich Daniel Haubner – hier im Zweikampf mit Maximilian Zaiser – und sein VfB Eichstätt den Würzburger Kickers mit 2:3 geschlagen geben Fotos: Traub

Göttlicher trifft nach trubulentem Jahr auf Ex-Team

Dabei gibt es für den VfB auch ein Wiedersehen mit zwei ehemaligen VfB-Akteuren. Thomas Haas und Felix Göttlicher waren selbst einst beim VfB im Kader, wenn auch Göttlicher, der aus dem Altmühltal stammt und dessen Vater Helmut einst für den ebenfalls in Eichstätt beheimateten SV Marienstein auflief, nur kurz. Anfang 2020 wurde er, damals noch als 17-jähriger U19-Bundesligaspieler, der aber auch regelmäßig bei den Herren dabei war, von Unterhaching an den VfB Eichstätt ausgeliehen, um dort bei den Herren in der Regionalliga Spielpraxis zu sammeln. Er kehrte dann aber nach der coronabedingt mehr oder weniger ausgefallenen Rückrunde nach Unterhaching zurück, wo er zwar mit Trainer Sandro Wagner ein gutes Verhältnis gehabt habe, wie er sagt. Dann aber wurde er nach zahlreichen Einsätzen vor rund einem Jahr wegen eines geplanten Vereinswechsels von Haching-Präsident Manni Schwabl auf die Bank verbannt: Wer seinen Vertrag nicht verlängere, dürfe nicht mehr spielen, so die harte Entscheidung.

„Natürlich ist das eine der schwierigsten Situationen für mich. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass ich als 18-Jähriger schon 22 Drittliga-Spiele absolvieren durfte“, so Göttlicher noch im März diesen Jahres in einem Interview. Dann klappte es im Sommer mit jenem Wechsel – allerdings zunächst zu Aue ins Erzgebirge. Dort aber lief es so gar nicht für den Fußballer, der in seiner Jugend schon einige Stationen hinter sich hat – unter anderem beim FC Bayern München, beim FC Augsburg, der JFG Neuburg und eben dann in Unterhaching. Ziel ist weiter der größere Profifußball, und deshalb wollte er Spielzeit, die er nun auch in Würzburg bekommt, wo der 20-Jährige nach nur wenigen Wochen in Aue Ende August per Leihe landete – sein Vertrag in Aue läuft noch bis 2025.

Golla fehlt beim VfB, Toptorjäger Sané bei den Kickers

Göttlicher und Haas sind beide Stammspieler bei den Kickers, wobei „Hasi“, wie er in Eichstätt genannt wurde, bereits zwei Tore und Neuzugang Göttlicher auch schon drei Tore erzielen konnten – und das als Defensivakteure. Voraussichtlich verzichten muss der Drittligaabsteiger allerdings auf Toptorjäger Saliou Sané (15 Tore), der sich einen Rippenbruch zugezogen hat.

Dennoch gehen die Kickers natürlich als klarer Favorit ins Spiel. Das sieht natürlich auch VfB-Trainer Markus Mattes so: „Die Kickers haben mit 68 Toren mit Abstand die meisten Tore erzielt (Unterhaching 49) und mit 21 auch die wenigsten Gegentore kassiert. Ihr Spieltempo ist sehr hoch und die Qualität des gesamten Kaders herausragend. Wir sind krasser Außenseiter, wollen uns aber so teuer wie möglich verkaufen. Leider fällt Johannes Golla verletzt aus.“ Der Neuzugang, der selbst vom Drittligaaufsteiger Bayreuth gekommen war, hat sich als Rechtsverteidiger zu einem echten Leistungsträger entwickelt. Morgen wird er fehlen, dafür wird Felix Göttlicher dabei sein und um den Wiederaufstieg für die Kickers kämpfen. Der VfB aber braucht die Punkte im Abstiegskampf selbst und hofft deshalb auf die Überraschung beim Aufstiegs-Mitfavoriten. Im Hinspiel war man jedenfalls nur wenige Minuten von einem Punktgewinn entfernt.

Quelle
VfB Eichstätt
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