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Aids nicht vergessen: HIV-Testwochen bis 30. November

Landkreis erinnert mit Aktionswochen an kostenlose und anonyme Testmöglichkeiten

Eichstätt. – Vor lauter Coronaaufregung ist ein anderes Virus fast ein wenig in Vergessenheit geraten: das HIV- oder Aids-Virus. Vielen ist es im Laufe ihres Lebens schon einmal passiert: Einmal unvorsichtig gewesen, dann kommt diese Unsicherheit: Habe ich mich mit HIV angesteckt? „Die Vogel-Strauß-Taktik macht in diesem Fall keinen Sinn. Von selbst merkt man nicht, ob eine Ansteckung stattgefunden hat. Der sichere Weg ist eigentlich ganz einfach: ein HIV-Test beim Gesundheitsamt“, sagt Eva Maria Czernoch vom Sachgebiet Gesundheitswesen im Landratsamt Eichstätt. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, solle man lieber testen und sich und andere schützen – am besten gleich und im Landkreis Eichstätt anonym und kostenfrei.

Wollen das Thema Ansteckung mit HIV wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken: (v.li.) Die Mediziner Alexander Pluntke und Amtsärztin Regina Lindl, Sozialpädagogin Eva Maria Czernoch und ihre Kollegin Irene Domokosch.                Foto: Petra Preis/Landkreis Eichstätt

Kostenlose Tests sorgen für Sicherheit

Im Gesundheitsamt sei der Test sogar anonym und kostenfrei möglich. Um diesen Umstand in Erinnerung zu rufen, finden auch dieses Jahr wieder HIV-Testwochen statt, nämlich ab sofort bis zum 30. November. Die Bürger haben zu den üblichen Öffnungszeiten die Möglichkeit, ihren Status zu erfahren. „Ein HIV-Test ist nicht nur bei Hochrisikogruppen sinnvoll“, meint auch Regina Lindl, Amtsärztin und Leiterin des Eichstätter Gesundheitsamtes. Er könne sogar bei frischen Beziehungen eine gewisse Sicherheit für beide Partner herstellen. Zudem sei dieser Test nicht nur in diesem begrenzten Zeitraum im November, sondern das ganze Jahr über möglich. Die diesjährigen HIV-Testwochen sollen außerdem als Vorlauf zum jährlichen Welt-Aids-Tag am 1. Dezember gesehen werden.

Gut behandelbar statt „Todesurteil“

Inzwischen sei eine Ansteckung mit HIV zudem kein „Todesurteil“ mehr. Frühzeitig erkannt, kann die Viruslast durch medikamentöse Behandlung auf ein Minimum reduziert werden und Erkrankten letztlich ein durchschnittliches Lebensalter erreichen lassen. Zudem hilft das Wissen um den eigenen Status, Ansteckungen von Sexualpartnern zu verhindern. Um generell zu Risikosituationen zu informieren, haben die Sozialpädagoginnen der Schwangerenberatungsstelle des Landkreises, die ebenfalls im Gesundheitsamt zu finden ist, für die Aktionswochen Übersichten und Informationsmaterial vorbereitet.

„Bei Interesse können wir in Schulen, neben unseren allgemeinen sexualpädagogischen Veranstaltungen, auch Workshops gezielt zum Thema HIV anbieten,“ sagt Irene Domokosch. Letztlich sei Wissen über Ansteckungssituationen und richtige Verwendung von Kondomen der Schlüssel zur Prävention. „Für alle, die sich in diesen Aktionswochen testen lassen, gibt es sogar noch eine kleine Überraschungstüte mit Informationen und mehr,“ ergänzt Eva Maria Czernoch. Weitere Informationen gibt es über die Telefonnummer 08421/70-512 oder per Mail an gesundheitswesen@lra-ei.bayern.de. lkr

Quelle
Landkreis Eichstätt
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