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Gelingt der nächste Coup? „Heimspielkönige der Liga“ müssen zu „kleinen Bayern“

VfB Eichstätt braucht in Rückrunde Auswärtserfolge und hofft auf Überraschungserfolg gegen FC Bayern München II wie vor vier Jahren

Eichstätt. – Der VfB Eichstätt trift auf den FC Bayern München. Auch wenn es hier nur um die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters geht – der größte Name des deutschen Fußballs liest sich in der Überschrift immer gut. Die Begegnungen gegen den FC Bayern München II waren und werden es für den VfB wohl immer bleiben: etwas ganz Besonderes. Am Freitagabend um 19 Uhr wird das Spiel bei den Bayern im Grünwalder Stadion von Schiedsrichter Christopher Schwarzmann (SRG Bamberg) angepfiffen. Dann möchte man am liebsten an ein Spiel vor fast genau vier Jahren anknüpfen, als man die „kleinen Bayern“ in München völlig überraschend besiegte. Solche Auswärtserfolge werden auch nötig sein: Denn der VfB ist bisher so etwas wie der heimliche „Heimspielkönig der Liga“.

Oft einen Schritt voraus waren die „kleinen Bayern“ – hier Eyüp Aydin (rechts) im Zweikampf mit Daniel Haubner, der damals sein erstes Ligaspiel für den VfB Eichstätt bestritt – beim 4:0-Sieg im Hinspiel in Eichstätt. Nun wollen Haubner & Co einmal mehr die Bayern in München ärgern. Fotos: Traub

Bislang gab es im Grünwalder Stadion drei Duelle mit den Bayern. Mit 2:0 und 6:3 gewannen die Bayern zweimal, doch dann war da auch jener ganz besondere Tag, an den sich viele sehr gerne erinnern, die es mit dem VfB halten: Am 2. November 2018 setzte sich der VfB als absoluter Außenseiter und noch recht unerfahrenes Team in der Regionalliga Bayern sensationell mit 3:0 Toren beim damals dominierenden Ligakonkurrenten in München durch.

Im Hinspiel noch chancenlos

Das Hinspiel zum Saisonstart endete in der aktuellen Saison allerdings deutlich mit 4:0 für die „kleinen Bayern“, und auch in das Heimspiel gehen sie – wie könnte es bei Bayern München auch anders sein – als klarer Favorit. Auch wenn der VfB seine letzten vier Partien in der Regionalliga Bayern allesamt gewinnen konnte, geht man daher erneut als krasser Außenseiter ins Spiel. Trainer Markus Mattes sieht dies auch so: „Kommen sie ins Rollen, wird es verdammt schwer, sie aufzuhalten“, so  der Erfolgstrainer der letzten Jahre, der mit seiner Mannschaft nach einem phasenweise sehr schwachen Saisonstart nun wieder in die Spur gekommen ist. „Diese Spieler haben alle ein Ziel: Profifußball. Mit Selbstvertrauen und Mut wollen wir dieses Bonusspiel bestreiten.“

Von solchen Profiambitionen kann – abgesehen von Träumen, die die allermeisten Fußballer schon als junge Kicker irgendwann einmal haben und auch haben dürfen – beim VfB Eichstätt keine Rede sein. Im Gegensatz zu Bayern und seinen Profibedingungen versucht man in Eichstätt seit Jahren, vieles über eine gute Kaderzusammenstellung, Teamgeist und ehrenamtliches Engagement im Umfeld auszugleichen. Und auch das langjährige Trainerteam um Cheftrainer Markus Mattes hat es immer wieder geschafft, aus dem jeweiligen Kader eine absolut konkurrenzfähige Mannschaft zu formen, die nicht selten auch die Favoriten der Liga ärgern konnte.

VfB will mit fast komplettem Kader Auswärtsbilanz aufpolieren

Vielleicht ja auch diesmal. In dieser Saison hat es nicht nur aufgrund von Verletzungen dann doch etwas gedauert, bis aus dem durchaus gut und breit aufgestellten Kader ein funktionierendes Team zu formen. Nun aber scheint der Knoten geplatzt, und gegen den FC Bayern München II können Mattes und Co-Trainer Florian Grau zudem aus dem Vollen schöpfen: Julian Kügel hat seine Gelbsperre abgesessen und steht somit wieder im Kader. Bis auf die Langzeitverletzten stehen dem VfB somit alle Akteure zur Verfügung. Ob Kügel seine angestammte Außenposition wieder einnimmt, oder ob Tobias Stoßberger, der ihn zuletzt vertrat, wieder seine Chance bekommt, wird man sehen. Ansonsten dürfte es weitgehend auf die Formation hinauslaufen, die zuletzt so erfolgreich war – und in München mit etwas Glück gerne die Siegesserie von zuletzt vier Siegen fortsetzen möchte.

Auswärtspunkte werden auch dringend nötig sein. Denn eines ist klar: Die Mattes-Elf muss auch auswärts anfangen, regelmäßig und möglichst freidach zu punkten. Denn durch die Spielansetzungen in der Vorrunde ist eine durchaus etwas kuriose Situation entstanden: Während Türkgücü München und der Gegner am Freitag, der FC Bayern München II, jeweils erst sieben ihrer 19 Saisonspiele auf eigenem Platz absolviert haben, ist es beim VfB Eichstätt umgekehrt: Erst sieben Auswärtsspiele haben die Grünweißen bisher absolviert und dabei bei einem Torverhältnis von 8:18 nur vier Punkte geholt.

Demgegenüber stehen 19 Punkte in zwölf Heimspielen (25:18 Tore). Damit liegt man in der Heimtabelle auf Platz drei der Liga – allerdings verzerrt durch die Vielzahl an Heimspielen. Das bedeutet aber auch, dass es in der nun beginnenden Rückrund eben umgekehrt sein wird. Auswärtsstärke ist also gefragt beim VfB – vielleicht ja schon zum Auftakt in die Rückserie am Freitag in München. Sepp Schiebel/Stephan Zengerle

„Kleine Bayern“ zu groß: VfB verliert Auftaktmatch mit 0:4

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