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Verheiratete Kirchenmänner: Bischof Hanke weiht zwei ständige Diakone

Ralf Helmut Kerber aus Wendelstein und Alexander Lutz aus Ingolstadt geweiht – „Sorgen der Menschen im Blick“

Eichstätt/Wendelstein. – Bei einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Wendelstein bei Nürnberg hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria zwei Männer zu ständigen Diakonen geweiht: Ralf Helmut Kerber aus Wendelstein und Alexander Lutz aus Ingolstadt. Beide sind verheiratet und gehen einem Zivilberuf nach, den sie auch nach der Weihe weiter ausüben werden. Zu den Aufgaben eines ständigen Diakons gehören unter anderem die Feier der Taufe, der kirchlichen Trauung und des Begräbnisses sowie die Verkündigung des Evangeliums und die Predigt im Gottesdienst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in den verschiedenen caritativen Diensten, zu denen ein Diakon durch die Weihe gesandt ist.

Besondere Weihe: Alexander Lutz (links) und Ralf Helmut Kerber bei der Diakonenweihe mit Bischof Gregor Maria Hanke. Foto: pde/Andreas Schneidt

In seiner Predigt dankte der Eichstätter Bischof ausdrücklich den Ehefrauen der beiden Weihekandidaten, die mit einer zustimmenden Haltung den Weg der Entscheidungsfindung mitgegangen seien. Letztlich sei es der Heilige Geist gewesen, der irgendwann auf dem Lebensweg der Männer eine innere Unruhe verbreitet habe. Doch dieser Geist „überfährt nicht den Menschen, er bedient sich vielfältiger Möglichkeiten, um Menschen zu bewegen, oft angepasst an unser menschliches Fassungsvermögen“, so Hanke. Aus diesem Geist heraus berufe Jesus immer wieder Menschen in seine Nachfolge, „nicht, um Betriebspersonal zu rekrutieren, um die Kirche als Institution am Laufen zu halten. Er beruft in der Taufe in eine neue Existenzweise als Mensch, in die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch und der Menschen untereinander.“

An die Mitbrüder im Priesteramt gewandt, erinnerte der Bischof, dass jeder Geistliche einmal zum Diakon geweiht wurde und somit die Bereitschaft zum Dienen abgelegt habe. „Die Weihestufe des Diakonats ist nicht Treppe einer Laufbahn nach oben, sondern das Fundament für das Ministerium (Dienstamt) des Priesters und Bischofs, das in der Haltung des Dienens verankert bleiben muss.“ In diesem Sinne ermunterte Hanke die neuen Diakone, die Ränder der Kirche und der Gesellschaft in den Blick zu nehmen. „Seien Sie Auge der Pfarrei, das die Schwachen, Armen und Kranken im Blick hat.“ Damit würden sie nicht von den Gläubigen in der Pfarrei oder ihren Ehefrauen abrücken. „Ganz im Gegenteil, sie rücken durch die Weihe näher an die Sorgen und Hoffnungen der Menschen“, sagte Hanke.

Verheiratete Kirchenmänner: Bischof Gregor Maria Hanke mit den neuen Diakonen und ihren Ehefrauen: (von links) Iris und Ralf Helmut Kerber und Alexander und Andrea Lutz. Foto: pde/Andreas Schneidt

Nach ihrer Weihe bleiben die beiden Diakone in ihren Heimatpfarreien tätig: Ralf Helmut Kerber in der Pfarrei St. Nikolaus in Wendelstein und Alexander Lutz in der Pfarrei Herz Jesu in Ingolstadt. Der Weihegottesdienst in Wendelstein wurde live im Internet übertragen und kann nachgesehen werden unter: www.bistum-eichstaett.de. Dort ist auch ein Porträt über die neuen Diakone zu finden.

Quelle
pde
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