GlaubenKulturLebenTipp

Buch des Monats Oktober: „Es gibt die Zeit“

Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos empfiehlt Buch über Zeit, Momente und Gefühle

Eichstätt. – Ein philosophisches Bilderbuch über die Zeit, ihre gegensätzlichen Momente und Gefühle haben die Nachwuchsautorin Lena Raubaum und die Illustratorin Clara Frühwirth veröffentlicht. „Es gibt die Zeit“ heißt das Werk, mit dem Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos die Reihe „Buch des Monats“ der Schulabteilung der Diözese Eichstätt fortsetzt.

Alles hat seine Zeit: Titelblatt des Buches „Es gibt eine Zeit“. Illustration: Tyrolia-Verlag

„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Schon die Bibel greift im Alten Testament diese Weisheit im Buch Kohelet auf. Die österreichische Autorin Lena Raubaum verwebt diese biblische Weisheit auf geniale Weise mit eigenen Versen, füllt sie an mit Assoziationen aus der Welt (nicht nur) des Kindes und nimmt die Leser mit auf „eine poetische Reise durch die Augenblicke des Lebens“, in dem alles seine Zeit hat und braucht.

Einfühlsam und zeitintensiv, in einer Mischtechnik aus Aquarell und Radierung illustriert von Clara Frühwirth, lässt das kongeniale künstlerische Duo eintauchen in den Fluss der Zeit, in der „Morgenklänge und Sternenträume“ ebenso ihren Platz finden wie ein „trauriges Kinn“ und ein „lachender Bauch“. In ihr ist Raum für viele Stimmen – auch für das Lauschen und Wahrnehmen der eigenen (Herzens-)Stimme: „Alles unter dem Himmel hat seine Zeit, und alles kehrt wieder und wieder im Windspiel der Ewigkeit.“

Es gibt viel zu entdecken, im Buch selbst wie in der eigenen (Lebens-)Zeit, Schönes wie Schweres gleichermaßen. Und über allem schwebt der zugleich mahnende wie tröstende Satz, dass eben alles „seine Zeit hat“ – und das Schöne wie auch das Schwere vergehen wird. Ein Satz, der nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen in persönlichen Situationen ebenso wie auch gerade in der derzeitigen Weltlage Trost und Hoffnung geben mag.

Das philosophische Bilderbuch bleibt aber nicht dabei stehen, sondern führt die Leser weiter. Denn wie sich die Zeiten entwickeln, ist nicht nur Schicksal, sondern liegt eben auch mit in der eigenen Hand, in Händen der Menschen. So gibt es nicht nur eine Zeit für „wütende Worte und Furcht“, sondern auch eine Zeit „für friedliche Hände und ein mutiges Herz“, das sieht, was dem anderen, unserer Mit- und Umwelt gut tut; wo es gilt, zuzupacken und nicht nur tatenlos zuzusehen. Mögen die Menschen „friedliche Hände und ein mutiges Herz“ stets willkommen heißen, wo immer sie uns begegnen – und die (Lebens-)Zeit, die Gott uns schenkt, gut zu nutzen verstehen. Maria Hauk-Rakos

Gesprächsimpulse und kreative Ideen zum Buch sind unter www.bistum-eichstaett.de/schule abrufbar.

Infos zum Buch: Raubaum, Lena (Text), Frühwirth, Clara (Illustrationen): „Es gibt eine Zeit“. Verlag: Tyrolia, 2020, Preis: 16, 95 Euro, ISBN 978-3-7022-3902-2.

Quelle
pde
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"