Eichstätt. – Der Klimawandel lässt das ewige Eis in den Alpen immer schneller schmelzen. Beim Abbruch eines Eisblocks am Marmolata-Gletscher in den Dolomiten sind vor Kurzem neun Menschen ums Leben gekommen. Nicht nur wegen solcher tödlichen Gefahren sind wissenschaftliche Beobachtungen der Gletscherwelt wichtig. Geographen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) vermessen in einem Forschungsprojekt die Gletscher in den Alpen, um herauszufinden, wie sich das Verschwinden des Eises auf die Geomorphologie auswirkt – so können frühzeitig Gefahren wie Felsstürze oder Überflutungen erkannt werden.
Ein Team des ZDF hat jetzt die Forschungsarbeit der Geographen Florian Haas und Manuel Stark mit der Kamera begleitet. In der Dokumentation „Gebirgswelten: Höhenrausch und Leidenschaft in den Alpen“, die am Donnerstag, 28. Juli um 22.15 Uhr in der Reihe „ZDF-Zoom“ ausgestrahlt wird, begleitet das Fernsehteam die beiden KU-Forscher mit dem Hubschrauber und ihren Messinstrumenten auf den Gepatschferner in Österreich. Kein anderer Gletscher in Österreich schmilzt in so rasantem Tempo wie dieser Gletscher oberhalb des Kaunertals in Tirol. Zuletzt verlor er in einem Jahr mehr als 100 Meter.
Die Geographen Haas und Stark vermessen den Gletscher und die umliegenden Berghänge mit einem hochpräzisen Laserscanner und erstellen Aufnahmen mit einer Drohne. Durch Zeitreihenuntersuchungen können die Veränderungen am Berg durch das Abschmelzen des Eises gemessen und auch Prognosen für zukünftige Entwicklungen erreichnet werden. Die Arbeit findet statt im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts SEHAG („Sensitivität HochAlpiner Geosysteme gegenüber dem Klimawandel ab 1850“). Dabei erforschen die KU-Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen von vier weiteren Universitäten die Folgen des Klimawandels für hochalpine Lagen.
Zwischen Gletscherspalten: Eichstätter Geographen erforschen Landschaften unter dem Eis