Eichstätt. – Und sie lesen doch noch gerne – rund 350 Kinder und Jugendliche hörten diesmal aber eher gebannt zu, als die Kinder- und Jugendbuchautorin Stefanie Höfler an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) zu Gast war und aus ihrem Kinderbuch „Helsin Apelsin und der Spinner“ und ihrem Jugendroman „Mein Sommer mit Mucks“ las. Solche Termine aber seien selten geworden, sagt sie – vielleicht auch mit ein wenig mahnendem Zeigefinger in digitalen Zeiten.
Kurz vor Ende des Schuljahres hat der Lehrstuhl für Deutschdidaktik der KU am Montag ein besonderes Schmankerl für etwa 350 Kinder und Jugendliche geboten: Die Kinder- und Jugendbuchautorin Stefanie Höfler las aus zweien ihrer Werke in der nahezu vollgesetzten Aula der KU. Die Veranstaltung war Teil der seit 2017 bestehenden Reihe „KJL meets KU“, die jährlich renommierte Autoren nach Eichstätt einlädt. Nach Paul Maar, dem Vater des „Sams“, Margit Auer als Schöpferin der „Schule der Magischen Tiere“, Frank Maria Reifenberg sowie der Autorin und Illustratorin Antje Damm folgte nun Stefanie Höfler.
Insgesamt zehn Klassen der dritten bis sechsten Jahrgangsstufen von Schulen aus Eichstätt nahmen die Gelegenheit wahr, im Rahmen der Reihe eine Autorin wieder live zu erleben und nebenbei Einblick in ihre Arbeit zu bekommen. Denn coronabedingt musste die Veranstaltung im vergangenen Jahr noch rein online stattfinden. „Für mich sind solche Termine zuletzt selten geworden“, stellte Höfler fest und freute sich über die große Resonanz auf ihre Lesung. Ihr Werk umfasst sowohl Bilderbücher als auch Kinderromane und Jugendbücher.
Stefanie Höflers Jugendroman „Mein Sommer mit Mucks“, aus dem sie für die älteren Zuhörer vortrug, war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Für die jüngeren las sie aus „Helsin Apelsin und der Spinner“. Ihre Bücher widmen sich realitätsnahen Problemfeldern, wie zum Beispiel der Pubertät, Geheimnissen, zwischenmenschlichen Beziehungen mit allen Höhen und Tiefen sowie der Außenseiter-Thematik, die von authentischen Protagonisten durchlebt werden. Dabei kommen ihr auch die Erfahrungen als Lehrerin und Theaterpädagogin zugute.
Die Lesungen im Rahmen der Reihe „KJL meets KU“ sind sowohl für die Studierenden als auch das Publikum mehr als nur eine unterhaltsame Veranstaltung. Die Initiative wird von einem Seminar begleitet, in dem die Studierenden die Texte der Kinder- und Jugendliteratur analysieren, didaktisch-methodisch reflektieren und zudem die Literaturveranstaltungen als kulturelle Praxis aktiv mitgestalten. Generelles Anliegen ist es, dass die Lesungen im Unterricht aufgefangen und fortgeführt werden.
Weitere Informationen zu KJL meets KU unter ku.de/deutschdidaktik.