Obereichstätt. – Erst die Fast-Auflösung, dann gestern die Aufstiegsfeier auf dem Traktor – da ist wohl viel passiert innerhalb eines Jahres beim FV Obereichstätt: Ihr ganz persönliches kleines Fußballmärchen erlebten die Obereichstätter Fußballer in der abgelaufenen Saison, das mit dem Aufstieg in die A-Klasse endete. Eine stolze und glückliche Fußballmannschaft feierte diesen besonderen Tag der Abteilung in Obereichstätt mit einer Traktorfahrt durch die gesamte Gemeinde – und das gleich mehrmals, damit es auch keiner verpasste. Dabei sah es zu Beginn der Saison eher düster aus. Im Juni 2021 lag die Abteilung fast vollständig am Boden – man dachte sogar an die Auflösung des Teams, das in der B-Klasse aufgeschlagen war.
Pollenfeld und Limes in Relegation erfolgreich, Dollnstein steigt ab
Viel zu feiern gab es in den letzten Tagen für viele Fußballvereine der Region im Fußballkreis Neumarkt/Jura West. Die DJK Pollenfeld sicherte sich em Dienstag durch einen 1:0-Sieg in einem wilden Spiel gegen die DJK Freystatt, in dem ein etwas überforderter Unparteiischer insgesamt vier Rote Karten verteilte und eine Spielunterbrechung von rund zehn Minuten anordnete, den Verbleib in der Kreisliga, den der SV Marienstein bereits zuvor in der Tasche hatte. Zudem kehrt nun auch die DJK Limes, die in den letzten Jahren in der Relegation noch nicht so erfolgreich war, durch einen 3:1-Sieg nach Verlängerung gegen den Henger SV ebenfalls in die Kreisliga zurück. Die DJK Dollnstein muss sich wieder aus der Kreisklasse West verabschieden und steigt in die A-Klasse ab – wo sich nächstes Jahr nun auch der FV Obereichstätt wiederfinden wird.
Dabei hatte es noch im Sommer 2021 überhaupt nicht danach ausgesehen: Der Verein hatte kaum noch einen aktiven Fußballspieler. Die Verantwortlichen dachten sogar über eine Abmeldung nach. Doch es kam alles anders als gedacht: In kürzester Zeit formierte sich letztlich doch eine Truppe, die für den FVO die lange Fußballgeschichte fortschreiben sollte. Zusammen mit ihren Coaches „Storch“ (Tobias Heindl) und „Husch“ (Helmut Hruchowsky), die „zu jeder Sekunde an die Jungs geglaubt“ hatten, starteten sie in eine insgesamt tolle Saison mit vielen Höhen und Tiefen.
Rückkehr in die A-Klasse statt A-Klasse gefeiert
Wochenlang konnten sie zwischenzeitlich auf dem ersten Platz übernachten. Irgendwann reifte so bereits das „klare Ziel mit einem starken Willen“, wie sie ein wenig martialisch mitteilen: „Wir wollen am Ende der Saison weiterhin ganz oben stehen“. Am 29. Mai war es dann soweit: Nach nur einem Jahr Vorbereitung gewannen sie das letzte Spiel gegen die SpVgg Wellheim II mit 4:2 und beendeten die Saison mit dem zweiten Platz. Die Mannschaft hatte damit nach der Fast-Auflösung bereits viel geleistet und sogar die Relegation erreicht.
Doch mit dem Glück des Tüchtigen und aufgrund neuer Regeln wurde ihnen dann auch noch der Aufstieg mitgeteilt. Damit kickt der FV Obereichstätt im nächsten Jahr wieder in der A-Klasse. „Die Mannschaft bedankt sich bei allen, die sie über die gesamte Saison unterstützt hatten und besonders den Fans, die jedes Wochenende so zahlreich die Spiele verfolgten und die Mannschaft anfeuerten“, so die euphorische Austeigertruppe, die sich natürlich auch ganz besonders beim Trainerteam mit den ehemaligen prominenten Spielern Tobias Heindl und Helmut Hruchowsky bedankt – denn ohne die vielen Unterstützer wäre der Aufstieg nicht möglich gewesen, sagt die Truppe, die es sonst ja auch vielleichtr gar nicht mehr gegeben hätte. hpg/sze