Eichstätt. – Ob in jungen Jahren zur Überbrückung bis zu einer Ausbildung sowie zur Berufsorientierung oder im höheren Alter, um sich noch gebraucht zu fühlen: Freiwilligendienste bei der Caritas bieten nahezu jedem Interessierten eine Möglichkeit. 75 Plätze bieten katholisch-soziale Einrichtungen im Bistum Eichstätt in diesem Jahr an, so Jakob Streller mitgeteilt, der beim Diözesan-Caritasverband die Dienste koordiniert: 56 im Bundesfreiwilligendienst (BFD) und 19 für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).
Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann ab dem 1. September in elf Einrichtungen des Caritasverbandes absolviert werden. Möglichkeiten bieten die Caritas-Seniorenheime Denkendorf, Greding, Heilsbronn und Nürnberg-Langwasser. Weitere Plätze gibt es im Caritas-Zentrum St. Vinzenz Ingolstadt, in dem Menschen mit Behinderung betreut werden, in der heilpädagogischen Einrichtung Caritas-Kinderdorf Marienstein, im Kinder- und Jugendtreff des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Ingolstadt sowie im Kinderhaus Marienheim und im Kindergarten St. Konrad in Ingolstadt.
Viele Gelegenheiten, auch für Geflüchtete und Vorruheständler
Außer dem speziell auf junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren ausgerichteten Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) können sich Interessierte jeden Alters für jede Zeit auf die 56 Plätze für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) in gut 30 katholischen Einrichtungen bewerben. Allein 15 Caritas-Seniorenheime bieten diese an: in Abenberg, Berching, Deining, Denkendorf, Dietfurt, Eichstätt, Freystadt, Gaimersheim, Ingolstadt, Ingolstadt-Gerolfing, Nürnberg-Altenfurt, Nürnberg-Langwasser, Schwabach, Spalt und Weißenburg. Ferner gibt es Stellen in vier Einrichtungen für Menschen mit Behinderung: im Caritas-Zentrum St. Vinzenz Ingolstadt, bei Regens Wagner Absberg, Lauterhofen und Zell.
Hinzu kommen Gelegenheiten für den BFD in den Caritas-Sozialstationen Eichstätt – erstmals auch ein Platz in der Tagespflege – und Ingolstadt, in den Caritas-Kreisstellen Eichstätt, Ingolstadt und Weißenburg sowie im Caritas-Kinderdorf Marienstein, in den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten Ingolstadt, im Kinderhaus Marienheim, in den Kitas Postbauer-Heng und Schernfeld, im Kinder- und Jugendtreff Pius des SkF und in der Benediktinerabtei Plankstetten. Außerdem gibt es einen Platz in der Caritas-Zentrale in Eichstätt.
Auch und gerade ukrainische und afghanische Geflüchtete oder solche aus anderen Ländern könnten sich um eine BFD-Stelle bewerben, wie Jakob Streller betont. Von derzeit 52 Bundesfreiwilligendienstleistenden im Caritas-Diözesanverband kämen 25 aus anderen Ländern. Streller weist zudem darauf hin, dass Geflüchtete aus der Ukraine, die unter 27 Jahre alt sind, aufgrund ihrer „fluchtbedingten Belastungen“ einen BFD auch in Teilzeit absolvieren können, wobei die Stundenanzahl über 20 liegen müsse.
Neben Menschen mit Fluchthintergrund denkt Streller auch erneut an solche im Rentenalter. Für diese böten sich insbesondere Tätigkeiten in der Caritas-Zentrale mit Post-, EDV-, Hausmeister und Verwaltungsdiensten, in der Tagespflege Ringsee der Caritas-Sozialstation Ingolstadt für Mithilfe in der Pflege, Betreuung, Fahrdienste und Hausmeistertätigkeiten, im Kinderdorf Marienstein für Hausmeister-, Verwaltungs- und Fahrdienste, im Caritas-Zentrum St. Vinzenz Ingolstadt zur Unterstützung des Technischen Leiters, für Gartenarbeiten und Fahrdienste sowie im Caritas-Seniorenheim Eichstätt für Ver- und Entsorgung, Garten- und Malerarbeiten und zur Unterstützung des Hausmeisters an. Streller erwartet auch erneut Bewerbungen von Beamten der Postnachfolgeunternehmen und der Bahn. Denn diese können nach wie vor ab 55 Jahren ohne Abschläge in den Vorruhestand gehen, wenn sie danach mindestens für zwölf Monate einen BFD oder eine vergleichbare ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Bereits sieben Personen haben zuletzt laut Streller diese Möglichkeit genutzt.
Pädagogin unterstützt Dienstleistende im BFD
„Ein Freiwilligendienst ist viel mehr als ein Praktikum. Das Besondere daran ist, dass Freiwillige nicht nur in einer gemeinnützigen Einrichtung arbeiten, sondern auch intensiv pädagogisch begleitet werden sowie regelmäßig an Bildungsseminaren teilnehmen“, erläutert die Diplom-Pädagogin Sarah Strasser, die beim Caritasverband diese Begleitung für BFDler wahrnimmt. Einsatzstellenbesuche, die zuletzt wegen Corona digital stattfanden, führt sie jetzt wieder vor Ort durch. In Gesprächen mit den BFDlern geht es unter anderem um die Verarbeitung von belastenden Erlebnissen sowie Fragen zur persönlichen Lebensgestaltung bis hin zur Zukunftsplanung und Berufsorientierung.
Auch vermittelt sie immer wieder einmal, wenn es einmal Probleme zwischen Einsatzstelle und Freiwilligen gibt. Strasser bietet auch einmal im Monat Onlinesprechstunden für einen Praxisaustausch mit Impulsfragen an, bei denen sich Freiwillige kennenlernen und auch Probleme geklärt werden können. Im Rahmen von jetzt wieder stattfindenden Seminaren und Bildungstagen erhalten die Freiwilligendienstleistenden die Möglichkeit, ihre gesammelten Erfahrungen zu reflektieren sowie ihre sozialen, ökologischen, kulturellen und interkulturellen Kompetenzen zu stärken.
Ob ein FSJ oder ein BFD im Einzelfall geeignet ist, bespricht Jakob Streller mit Interessierten gerne persönlich. Für Auskünfte – auch zur Vergütung und Sozialversicherung – steht er telefonisch (Telefonnummer 08421/50 975) oder per E-Mail (freiwilligendienste@caritas-eichstaett.de) zur Verfügung. Da Plätze fortlaufend vergeben werden, empfiehlt Streller Interessierten, sich frühzeitig zu bewerben. Über die Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten im BFD kann man sich bei Sarah Strasser unter der Telefonnummer 08421/50 944 erkundigen. Über das FSJ informiert speziell Andrea Schieri vom BDKJ unter der Nummer 089/532 931-32 oder über info.fsj@bdkj-bayern.de , ebenso die Internetseite www.bdkj-bayern.de/fsj. Interessierte an Freiwilligendiensten können sich auch direkt an die Einrichtungen wenden. Die einzelnen Platzangebote im BFD in der Diözese werden in einer Handreichung gelistet, die unter http://www.caritas-eichstaett.de/bfd dargestellt ist. Angebote auf Bundesebene finden sich unter www.bundesfreiwilligendienst.de.