Eichstätt. – Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) bekommt einen neuen Kanzler. Eckhard Ulmer wird das Amt zum 1. Oktober 2022 übernehmen. Er folgt auf Thomas Kleinert, der die KU nach zehnjähriger Tätigkeit als Kanzler verlassen und zum 1. Mai das Amt des Finanzvorstands im Malteser-Verbund übernommen hatte.
„Mit Eckhard Ulmer haben wir eine herausragende Führungspersönlichkeit für unsere Universität gewonnen“, sagt KU-Präsidentin Gabriele Gien, die auf die langjährigen Erfahrungen Ulmers im Management von Unternehmen sowie in den Bereichen Changemanagement und -kommunikation verweist. Zudem habe Ulmer viel Expertise im Zusammenhang mit den Herausforderungen der digitalen Transformation und verfüge über ein großes nationales und internationales Netzwerk. In bisherigen Gesprächen habe sie Ulmer „als zupackende und zugleich integrative Persönlichkeit“ erlebt, so Gien weiter.
Vortstandsmitglied der ams.Solution in Düsseldorf
Eckhard Ulmer ist seit 40 Jahren in leitenden Positionen tätig. Er sammelte Erfahrungen sowohl in Konzernen als auch in mittelständischen Familienunternehmen. Seit 1997 arbeitet der Diplom-Ingenieur in unterschiedlichen Führungspositionen bei der ams.Solution AG. Das international agierende Beratungs- und Softwareunternehmen mit Sitz in Kaarst bei Düsseldorf hat rund 250 Beschäftigte. Ulmer ist schwerpunktmäßig für Projektmanagement, Prozessentwicklung und die Beratung von Unternehmen mit bis zu 1.500 Mitarbeitern zuständig. 2016 wurde Ulmer in den Vorstand der ams.Solution AG berufen. Erfahrung bringt der 65-Jährige damit sowohl in der Personalführung und -verantwortung als auch im kaufmännischen Bereich mit.
Die Vorsitzende des Hochschulrats, Barbara Loos, nennt es einen Glücksfall für die KU, dass es gelungen sei, innerhalb kurzer Zeit „eine derart kompetente und erfahrene Führungspersönlichkeit“ für das Amt des Kanzlers zu gewinnen. Die KU stehe auch in der Verwaltung und Organisation vor großen Herausforderungen. Loos verweist auf die bevorstehende Generalsanierung der Kollegiengebäude für rund 84 Millionen Euro, die Fortsetzung der erfolgreichen Personalentwicklung, die nachhaltige Weiterentwicklung der Finanzen der Universität sowie die Implementierung des angekündigten Hochschulinnovationsgesetzes. „Dafür braucht die KU einen Kanzler mit viel Erfahrung und der Fähigkeit, komplexe Herausforderungen kreativ und im Team zu lösen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Herrn Ulmer.“
Bereits Lehrbeauftragter an KU
Eckhard Ulmer lebt seit mehr als 30 Jahren mit seiner Frau in Eichstätt. „Ich habe die Entwicklung der KU in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt. Über 14 Jahre hinweg konnte ich die Universität zudem als Lehrbeauftragter im Bereich Elektronische Datenverarbeitung erleben“, so Ulmer. Dass er für das Amt des Kanzlers angefragt wurde, habe ihn überrascht, aber auch sehr gefreut. „Ich fühle mich der KU schon lange verbunden und will gerne meine Fähigkeiten und Erfahrungen für die weitere Entwicklung der Universität einbringen.“ Auch ansonsten ist Ulmer in Eichstätt kein Unbekannter: Er ist Mitglied des Rotaryclubs Eichstätt-Altmühltal.
Ulmer wird das Amt des Kanzlers an der KU am 1. Oktober 2022 antreten und bis 30. April 2027 übernehmen. KU-Präsidentin Gien hatte nach der Ankündigung des Weggangs von Thomas Kleinert entschieden, die Stelle befristet wiederzubesetzen, um so ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin im Präsidentenamt die Möglichkeit zu geben, einen Kanzler oder eine Kanzlerin selbst auszuwählen. Giens laufende Amtszeit als Präsidentin dauert bis 2026, im vergangenen Jahr wurde sie für weitere fünf Jahre wiedergewählt.
In den mehrstufigen Auswahlprozesses waren neben der Hochschulleitung auch die Leiter der Verwaltung, der Bibliothek und des Rechenzentrums sowie die Vorsitzenden von Hochschulrat und Stiftungsrat eingebunden. Die Grundordnung der KU sieht vor, dass der Kanzler oder die Kanzlerin der Universität auf Vorschlag des Hochschulrats nach Benennung durch die Präsidentin vom Vorsitzenden des Stiftungsrates ernannt wird. Am gestrigen Donnerstag stellte sich Eckhard Ulmer dem Hochschulrat vor, der anschließend den Personalvorschlag der Präsidentin bestätigte. Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Peter Beer, hat der Ernennung Ulmers bereits zugestimmt.