Ingolstadt. – Gerade hat die Bundesregierung Entlastungen für Pendler diskutiert, während andererseits mobiles Arbeiten und Homeoffice wohl gekommen sind, um zu bleiben. Dennoch ist die Bereitschaft zum Pendeln in der Region 10 weiter hoch, wie die Agentur für Arbeit Ingolstadt ermittelt hat. Dabei zeigen sich auch große Unterschiede in der Region. Während die Stadt Ingolstadt etwa von vielen Einpendlern lebt, ist der Landkreis Eichstätt der größte „Auspendler-Landkreis“. Und Gaimersheim ist die „Pendler-Kommune“ schlechthin.
„Mobiles Arbeit ist in den vergangenen Jahren, insbesondere infolge der Corona-Pandemie, zunehmend in den Fokus gerückt und hat damit einen wertvollen Beitrag zur Eindämmung des Infektionsgeschehens geleistet. Dennoch ist Mobilität auf Seiten der Arbeitnehmer auch weiterhin stark gefragt und gilt als ein wichtiger Ausgleichsmechanismus, um regionale Unterschiede zwischen der Arbeitskräftenachfrage und dem Arbeitskräfteangebot auszugleichen. In unserer Region ist die Bereitschaft zu pendeln sehr ausgeprägt“, erklärt Peter Kundinger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt.
Stadtgebiet Ingolstadt und die Landkreise – große Unterschiede
Nach den Ergebnissen der jüngsten Pendlerstatistik wohnten zum Stichtag 30. Juni 2021 insgesamt rund 222.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region 10, rund 1.500 mehr als ein Jahr zuvor und beinahe 32.000 mehr als noch am 30. Juni 2013. „Ähnlich deutlich fiel die Steigerung bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen aus. Waren es 2013 noch 191.000, stieg die Zahl innerhalb von acht Jahren um knapp 32.800 auf aktuell 223.800. Interessant ist jedoch, dass nach vielen Jahres des Wachstums zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang – von 2020 zu 2021 um gut 200 Arbeitsplätze – zu verzeichnen ist“, erklärt Peter Kundinger.
Innerhalb der Stadtgrenzen Ingolstadts arbeiten täglich 103.708 Beschäftigte sozialversicherungspflichtig, ihren Wohnsitz haben hier aber „nur“ 62.991. Knapp 41.200 Ingolstädter haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Stadtgebiet. 62.500 kommen von außerhalb zur Arbeit ins Stadtgebiet, 21.820 verlassen es, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, bevorzugt Richtung Eichstätt (7.061), München (3.626) und Pfaffenhofen (3.619).
Wesentlich anders stellt sich die Situation im Landkreis Eichstätt dar: Hier wohnen 57.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, es arbeiten aber „nur“ 41.680 in der Altmühlregion. Während knapp 19.900 „Auswärtige“ zur Arbeit in den Landkreis pendeln, kommen ihnen täglich 36.065 entgegen, die als Auspendler unterwegs sind, in erster Linie nach Ingolstadt (24.888), Pfaffenhofen (1.854), München (1.661) und Neuburg-Schrobenhausen (1.223). 21.747 Menschen wohnen und arbeiten im Landkreis Eichstätt.
Ähnlich die Situation im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Während dort gut 43.500 Beschäftigte ihren Wohnsitz haben, sind es auf den Arbeitsort bezogen mehr als 10.400 Menschen weniger (33.142). Täglich verlassen 22.532 den Landkreis (gegenüber 12.103 Einpendlern), am meisten nach Ingolstadt (8.567), Pfaffenhofen (3.147), München (1.954) und Richtung Eichstätt (1.838). 21.015 Bürgerinnen und Bürger haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Landkreis.
Auf dem Areal des Landkreises Pfaffenhofen hatten am 30.06.2021 insgesamt 45.282 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort, wohnhaft sind hier allerdings beträchtlich mehr, nämlich 58.266. Gut 22.500 Menschen passieren täglich die Landkreisgrenze, um in Pfaffenhofen und naher Umgebung zu arbeiten. Dem gegenüber stehen 35.029 Arbeitnehmer, die außerhalb beschäftigt sind und täglich in erster Linie nach Ingolstadt (11.040), München (10.517), Freising (2.299) und Eichstätt (2.092) zur Arbeit fahren. Mehr als 23.200 Beschäftigte leben und arbeiten im Landkreis Pfaffenhofen.
Pendlersalden
Zieht man in den einzelnen Kommunen die Auspendler von den Einpendlern ab, ergibt sich für das Stadtgebiet der Schanz ein Einpendlersaldo von plus 40.652 Beschäftigten, für die Landkreise Eichstätt (-16.176), Neuburg-Schrobenhausen (-10.429) und Pfaffenhofen (-13.040) jeweils ein deutliches Minus. „Wohn- und Arbeitsort sind in unserer Region häufig unterschiedlich und unterstreichen die große Bereitschaft, Wegstrecken in Kauf zu nehmen“, erläutert Kundinger.
Pendlerkommunen Gaimersheim und Karlskron
Als wahre Pendlerkommune erweist sich im Landkreis Eichstätt der Markt Gaimersheim. 4.731 Auspendlern kommen täglich 9.511 Einpendler entgegen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen herrscht – abgesehen von den beiden genannten Stadtkommunen – in Karlskron die meiste Bewegung. Dort stehen 1.584 Einpendlern 2.199 Auspendlern gegenüber. Im Landkreis an Ilm und Paar passieren in Manching – abgesehen von der Stadt Pfaffenhofen – am meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte das Ortschild. 6.993 Einpendler und 4.859 Auspendler wurden hier gezählt.
„BA-mobil“: Kunden-App feiert ersten Geburtstag
Ingolstadt. – Einen Rekordwert an offenen Stellen hat das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) gerade erst vermeldet: 1,69 Millionen offene Stellen habe man registriert – der höchste seit dem Start der Erhebung 1989 je registrierte Wert. Schon daher hat die Vermittlung von passenden Arbeitskräften auch für die Wirtschaft wachsende Bedeutung. Dazu beitragen kann in digitalen Zeiten die Kunden-App „BA-mobil“ der Agentur für Arbeit. Sie war seit ihrer Einführung vor einem Jahr um wichtige Funktionen ergänzt worden und erfreue sich einer wachsenden Beliebtheit.
Mit der App hat die IT der Bundesagentur für Arbeit (BA) einen mobilen Begleiter entwickelt, der aktuelle Informationen, wichtige Mitteilungen und nützliche Funktionen sicher und bequem auf dem Smartphone oder Tablet bereitstellt. Seit ihrem Go-Live wurde die App fast 200.000 Mal heruntergeladen. Kunden hätten ein rundum positives Feedback gegeben, was sich in den Download-Zahlen der App widerspiegle, so die BA.
„Von Monat zu Monat erweitern wir die Funktionen für unsere Kundinnen und Kunden – gerade auch anhand des Kunden-Feedbacks“, sagt Markus Schmitz, Generalbevollmächtigter der BA. Die App „BA-mobil“ sie mit ihrer bequemen, schnellen und sicheren Handhabung ein weiteres wichtiges Puzzleteil bei der Digitalisierung unserer Behörde.“
Veränderungen mitteilen und Bescheide einsehen: Viele nützliche Funktionen sind hinzugekommen
Im letzten Jahr gingen zunächst Funktionen wie „Mitteilungsservice“, „Termine“, „Kontakt“ und „persönliche Daten“ an den Start. Inzwischen beinhaltet die App zehn nutzerfreundliche Funktionen, die ständig weiterentwickelt würden. Die Spannweite ist dabei groß: von Nachrichten schreiben über Termine einsehen bis zum Aufruf von Stellenempfehlungen, Vermittlungsvorschlägen oder Bescheiden und Nachweisen. Inzwischen können Kunden auch Veränderungen anzeigen, wie zum Beispiel eine Arbeitsaufnahme.
Die App werde auch in diesem Jahr um weitere nützliche Funktionen ergänzt – und zwar mit dem Feedback der Kunden als Grundlage, heißt es. Die App richtet sich an alle, die ein BA-Benutzerkonto (Profil) und einen persönlichen Ansprechpartner in ihrer Agentur für Arbeit haben. Die „BA-mobil“-App kann im Apple App Store und im Google Play Store über QR-Codes bequem heruntergeladen werden.
Nähere Informationen zur App und den QR-Codes finden Sie unter:
https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslosengeld/app-ba-mobil?pk_vid=c0337fbf9dbecff816437060578ce847