Lenting/Eichstätt. – Jeden Tag vier bis fünf Stunden Büroarbeit, in normalen Zeiten rund 20.000 Kilometer pro Jahr unterwegs – und das alles ehrenamtlich. Martin Lackner ist als Kreisbrandrat Chef der 144 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Eichstätt sowie der Werksfeuerwehr in der GUNVOR-Raffinerie sowie der Betriebsfeuerwehr bei Uniper. Mit ihm tauschte sich die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, die zugleich Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung ist, nun über das „so wichtige Engagement der Einsatzkräfte“ aus.
Rund 6.000 aktive Feuerwehrleute
Es sind durchaus beeindruckende Zahlen: Derzeit leisten in den zahlreichen Wehren im Landkreis rund 6.000 aktive Feuerwehrmänner und -frauen ehrenamtlichen Feuerwehrdienst, etwa 900 Jugendliche in 82 Jugendgruppen sind Feuerwehranwärter, zudem gibt es sieben Kinderfeuerwehren. Sie alle sind nicht nur im Ernstfall wichtig, wenn es brennt oder als Hilfe bei Verkehrsunfällen oder anderweitigen Katastrophen – sie übernehmen auch vielfältige gesellschaftliche Aufgaben gerade im dörflichen Leben. Sie vermitteln jungen Leuten nicht nur Verantwortung und Hilfsbereitschaft, sondern auch zahlreiche andere Kompetenzen und Fähigkeiten und sind Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Das betont auch Eva Gottstein. immer wieder.
Aber das alles ist nicht selbstverständlich und muss gepflegt werden. Bedarf sieht Lackner bei der Ausbildung der Jugend, hierzu gibt es bereits Ideen mit dem Landesfeuerwehrverband. Auch die Herausforderungen für die Einsatzkräfte in der Coronapandemie kamen zur Sprache. Lackner zeigte sich dabei trotz aller Herausforderungen etwa in der Ausbildung zuversichtlich: „Wir haben bislang Glück gehabt und mussten noch keine Feuerwehr im Landkreis wegen Corona-Ausfällen abmelden.“
Rentenzuschuss als Zeichen der Wertschätzung?
Sein Vorschlag, ehrenamtlichen Einsatzkräften etwa mit einem symbolischen Beitrag zur Rente mehr Wertschätzung zu zeigen zu lassen und dadurch zugleich die Attraktivität des Ehrenamtes zu steigern, stieß bei Gottstein grundsätzlich auf offene Ohren. „Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe jeder Gemeinde. Wenn diese nicht mehr durch Ehrenamtliche unterstützt würde, käme es richtig teuer für die Kommunen.“