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„Plattformökonomie“: Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte will Immobilienmarkt aufrollen

Neues Portal www.in-bayern-wohnen.de vorgestellt

München/Ingolstadt. – Es ist kein kleines Projekt, das die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte da geschultert hat – und es sind große Ziele, die sie sich damit vorgenommen hat: Ihr neues Immobilienportal www.in-bayern-wohnen.de, das heute im Presseclub München vorgestellt worden ist, soll zentrale Anlaufstelle rund um Immobilienfragen in Bayern werden und sei nichts anderes als „Bayerns größtes Immobilienportal“. Woran man das schon beim Start festmacht? Am Angebot: Denn auf dem Portal sollen Immobilienangebote aus verschiedenen anderen Immobilienportalen zusammenfließen.

Daumen hoch für www.in-bayern-wohnen.de: Generalbevollmächtigter Helmut Kundinger, Kai Füderer, Kristina Braun, die das Immobilienteam hinter dem Portal leitet, Günter Staud, Teamleiter Marketing der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte und Kai Fürderer, Geschäftsführer vom Technikpartner ÖKOport. Fotos: oh/Zengerle

Alles digital – so klingt heute vieles. Auch, wenn man Kai Fürderer zuhört, der immer wieder erklärt, wie das Team das Portal www.in-bayern-wohnen.de anhand der häufigsten Suchbegriffe rund um Immobilienfragen in der Suchmaschine Google optimiert habe. Nach diesen Themen habe man auch die Inhalte der Artikel aufbereitet, die die Seite auch bietet. Auch das nutzt: Denn auch solche Informationen rund um die passenden Themen werden vom Algorithmus der Suchmaschine berücksichtigt, was wiederum zusätzlich der Sichtbarkeit der Plattform zugute kommt. SEO-Optimierung nennt man solche Maßnahmen, eine Internetseite an die Suchroutinen der Suchmaschinen anzupassen. Das ist natürlich an sich keine neue Erfindung, sondern seit vielen Jahren Standard im professionell-digitalen Bereich, wie auch Fürderer bestätigt. Dennoch ließ er durchblicken, dass man durchaus ambitioniert an die Sache herangegangen sei – und wie komplex sozusagen die digitale Logistik hinter der Plattform-Idee ist.

„Plattformökonomie“ aus Ingolstadt

Denn das ist wohl auch die Logik dahinter: Plattformökonomie. Die großen Digitalkonzerne wie Amazon, Google, Apple, Meta (Facebook) oder andere, meist US-amerikanische Anbieter oder Tiktok als chinesischer Konzern vereinen immer mehr Daten auf sich, kontrollieren immer mehr Lebensbereiche – und zwar einerseits durch ihre Clouddienste technisch und andererseits durch die Steuerung und Lenkung des Zugangs zum Kunden in Sachen Marketing. Nicht nur die Verwertung der Daten, sondern vor allem Werbung und die Lenkung der Kundenströme bringen ihnen jedes Quartal Milliardengewinne ein.

Neutrales Auftreten: Logo und „Corporate Design“, also das öffentliche Erscheinungsbild, sollen unabhängig von der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte funktionieren.

Ganz so viel wird es bei www.in-bayern-wohnen.de auf absehbare Zeit nicht werden. Und dennoch setzt man auch bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte genau da an: Man will zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Immobilien in Bayern werden. Aus diesem Grund bietet man auf der deswegen auch extra mit eigener Marke und eigenem Logo aufgesetzten Plattform längst nicht nur die Immobilien im eigenen Portfolio an – sondern auch die aus mehreren anderen Immobilienportalen. Insgesamt steigt so die Vielfalt des Angebots und damit auch die Attraktivität der Seite. Und man kann weit über das eigene Filialgebiet mit seinen 772 Mitarbeitern in 45 Filialstandorten im geografischen Zentrum Bayerns hinaus tätig werden. „Dubletten“, also Immobilien, die auf mehreren Portalen parallel gelistet seien, würden herausgefiltert, erklärt Fürderer.

Der Kunde kann sich zwar auch einfach nur hier informieren und dann immer noch am Ende über einen direkten Link zum Originalanbieter des Angebots gelangen und seine Finanzierung am Ende auch bei seiner eigenen Hausbank abschließen. Aber, wenn sich das Portal tatsächlich im großen Stil etabliert, landet er zunächst einmal auf dem eigenen Portal der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, die so immer auch die Chance habe, mit ihrem eigenen Angebot zu Finanzierung, Beratung und anderen Fragen den Kunden zu überzeugen, so Helmut Kundinger als Generalbevollmächtigter der Bank bei der Pressekonferenz anlässlich des Starts.

Fülle an Informationen und Angeboten: das neue Portal in übersichtlicher Kacheloptik.

60-Sekunden-Check und Präsentationsplattform für Handwerker

Das funktioniert auf Wunsch auch mit einer schnellen Ersteinschätzung der Finanzierung: Der Kunde könne die wichtigsten Zahlen eingeben und erhalte dann binnen 60 Sekunden eine „unverbindliche Finanzierungszusage“, also eine Ersteinschätzung, ob und wie eine Finanzierung der Wunschimmobilie durch die Genossenschaftsbank voraussichtlich möglich sei, so Staud, der die Funktionen im Detail vorstellte. Natürlich ist auch gleich ein Ansprechpartner der Bank per elektronischer Visitenkarte genannt, und wer seine Traumimmobilie nicht findet, kann auch einen Suchauftrag aufgeben und erhält dann gegebenenfalls passende Angebote.

Das Portal soll daher auch mehr sein als nur ein Immobilienmarktplatz. Es bietet neben Artikeln und Informationen und Tipps rund um das Thema Bauen auch zahlreiche weitere interaktive Tools. Zum Beispiel kann man verschiedene Finanzierungskonditionen prüfen, sich über Fördermöglichkeiten informieren und anderes mehr. Ein weiterer Teil des Geschäftsmodells hinter der Plattform ist auch die Möglichkeit für Handwerker und andere in der Branche tätige Unternehmen, sich in der Rubrik „Top Dienstleister“ gegen Gebühr auf der Plattform zu präsentieren.

Digitale Wohnwelten für die Couch und auf allen digitzalen Geräten möchte das neue Immobilienportal bieten, das heute im Presseclub München vorgestellt wurde – hier ein Ausschnitt aus der Präsentation.

Zukunftsworkshop und baldiger Einstieg in Bitcoinhandel?

Nicht alles neu also, aber in der Fülle und Breite durchaus sehr ambitioniert für eine Genossenschaftsbank – auch wenn es sich bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte mit einem betreuten Kundengeschäftsvolumen von immerhin gut 10 Milliarden Euro um die drittgröße Genossenschaftsbank Bayerns handelt. Die Bank ist hier seit Jahren durchaus sehr aktiv und innovativ: Das aktuelle Portal ist Teil einer längerfristigen Digitalisierungsstrategie und ist aus einem Zukunftsworkshop über zukünftige Formen des Bankgeschäfts hervorgegangen. Ein weiterer neuer Schritt könnte schon bald folgen: Beim Landwirtschaftsforum Ende Januar hatte Vorstandsvorsitzender Richard Riedmaier angekündigt, dass man auch beim Thema Kryptowährungen „schon sehr weit“ sei. Man wolle sich zwar aus verschiedenen Gründen auf den Bitcoin beschränken. Aber der könnte bei der Bank bald handelbar sein. Stephan Zengerle

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