Eichstätt – bei Eichstätt am Figurenfeld, auf der Sonnleiten bei Dollnstein sowie am Lorenzberg bei Mühlheim lichtet der Landschaftspflegeverband Eichstätt (LPV) in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde Eichstätt bis Ende Februar die Gehölzbestände auf, um die wertvollen Magerrasen und ihre Artenvielfalt zu erhalten.
Der ein oder andere Besucher des Figurenfelds mag sich aktuell über die häufig laufenden Kettensägen wundern, denn dabei denkt man gewöhnlich nicht zuerst an Naturschutz. Aber in diesem Fall ist es genau das, erklärt Christina Geith, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Eichstätt. „Denn die Lebensraumqualität der Magerrasen und ihre unglaubliche Artenvielfalt sind untrennbar mit einer starken Besonnung und intensiver Beweidung verbunden“, betont sie. „Stehen Gebüsche, Wacholder und andere Bäume zu eng, wird der Magerrasen zu stark beschattet und der Schäfer kann die Fläche nicht mehr gut genug beweiden, sodass das Gras und aufkommende Gebüsche nicht mehr ausreichend abgefressen werden“, verdeutlicht Peter Riegg, Gebietsbetreuer für die ökologische Beweidung im Landkreis Eichstätt.
Das verbliebene hohe Altgras und die zunehmende Verbuschung ändern die Lebensbedingungen, es wird kälter und feuchter und die vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten der Magerrasen verschwinden. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, entnehmen die Landschaftspfleger aktuell gezielt Gehölze. „Die Maßnahme wird in enger Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde Eichstätt durchgeführt“, betont Christina Geith. Gemeinsam mit Experten des Bund Naturschutzes wurden die aufzulichtenden Bereiche und die Fahrstrecken zum Abtransport des Schnittguts festgelegt.
Dadurch, dass die Magerrasen eine derart hohe naturschutzfachliche Wertigkeit haben und eine Vielzahl bedrohter und teils sogar vom Aussterben bedrohter Arten beherbergen, werden die Arbeiten mit 90% Prozent über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien des Freistaats Bayern gefördert. „Es ist immer wieder schön, mit eigenen Augen in der Praxis sehen zu dürfen, was wir mit diesen Geldern draußen in unserer Landschaft bewirken können“, freut sich Tanja Schorer-Dremel, die nicht nur als Landtagsabgeordnete für die finanzielle Ausstattung der Landschaftspflege und Naturparkrichtlinie verantwortlich ist, sondern gleichzeitig auch Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands ist.