Eichstätt. – Ein Impfjahr ist geschafft. 147 Millionen Dosen wurden in Deutschland bisher insgesamt – mit Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfung – verimpft. eine durchaus beeindruckende Zahl, die man sich beim offiziellen Start der Kampagne am 27. Dezember 2020 (einige Bundesländer hatten schon vorher begonnen) sehnsüchtig gewünscht hätte. Dennoch: Die Experten sind sich einig: Das wird bei der hochansteckenden Omikron-Variante nicht ganz reichen. Auch im Landkreis Eichstätt hinkt man da weiter deutlich hinterher. Genau weiß man es aber nicht.
Im Landkreis stagniert die Impfquote nach den offiziellen Zahlen seit einigen Wochen weitgehend. Aktuell liegt sie nach den im Landkreis registrierten Zahlen bei nur 60,8 Prozent vollständig Geimpften – und damit selbst weit unter der ohnehin bundesweit nur im unteren Mittelfeld liegenden Quote im Freistaat Bayern von 71,6 Prozent der gesamten Bevölkerung (mehr Daten dazu gibt es hier im offiziellen Impfdashboard). Doch in Wirklichkeit liege sie mit einiger Sicherheit deutlich höher, glaubt Christian Alberter, der Leiter der Eichstätter Malteser, die die beiden Impfzentren im Landkreis Eichstätt betreiben.
Denn viele Landkreisbürger könnten sich etwa auch bei ihrem Arbeitgeber wie Audi oder bei Sonderaktionen in Ingolstadt oder anderswo außerhalb der Landkreisgrenzen impfen haben lassen. Sie tauchen dann nicht in der Statistik im Landkreis auf. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass die Zweitimpfungen im Landkreis mit den genannten 60,8 Prozent sogar nicht unerheblich über der Quote der Erstimpfungen mit nur 58,9 Prozent liegen. Aber wer sich beim Arbeitgeber hat impfen lassen, wird wohl auch beide Impfungen dort bekommen haben. Demnach könnte die eigentliche Impfquote auch einen guten Teil höher liegen – ein Jahr nach dem Start der bundesweiten Impfkampagne aber wohl immer noch deutlich unter dem, was Experten für nötig halten, um die Omikronwelle in Grenzen zu halten.
Denn gestern vor genau einem Jahr startete am 27. Dezember 2020 offiziell die Impfkampagne in Deutschland – zunächst schleppend wegen fehlender Impfstoffe, später dann in den Impfzentren und in Praxen sowie später aufgrund stagnierender Impfbereitschaft auch mit mobilen Teams. Immerhin: Bis Ende Januar will man die 80-Prozent-Marke an Geimpften in der Gesamtbevölkerung erreichen. Bei den Erwachsenen liegt man ohnehin schon deutlich darüber: 81,5 Prozent der Über-18-Jährigen waren bis gestern bereits vollständig geimpft, 42,9 Prozent haben bereits eine Boosterimpfung erhalten.
Vier von fünf Menschen haben also weitgehend klaglos mitgemacht – auch wenn sie insgesamt nicht besonders zufrieden mit der Organisation der Kampagne waren: Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa unzufrieden mit der Organisation der Kampagne, wie Medien berichten. 19 Prozent der Befragten hätten sich „sehr unzufrieden“, weitere 31 Prozent „eher unzufrieden“ gezeigt. Auf der anderen Seite seien nur 36 Prozent „eher zufrieden“ und sieben Prozent „sehr zufrieden“. Weitere sieben Prozent machten keine Angaben.
Die 30 Millionen Impfdosen, die sich die neue Bundesregierung seit Mitte November bis zum Jahresende als Ziel gesetzt hatte, ist jedenfalls seit Sonntag erreicht. Fünf Millionen Dosen davon waren nach dpa-Angaben Erst- und Zweitimpfungen, die restlichen 25 Millionen waren Boosterimpfungen. Bis Ende Januar sollen weitere 30 Millionen Dosen verimpft werden, um die Menschen und die Krankenhäuser in der wohl anstehenden Omikron-Welle vor schweren Verläufen zu schützen. Vielleicht steigt bis dahin ja auch im Landkreis Eichstätt wieder die Impfquote.
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