Das Großprojekt nimmt konkrete Formen an: Das neue Wirtschaftsgebäude der Bayerischen Bereitschaftspolizeiabteilung II. BPA in Eichstätt rückt näher. Die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW) und weitere Fraktionskollegen der Freien Wähler im Landtag informierten sich nun vor Ort über das Vorhaben und signalisierten ihre Unterstützung.
Rund 1.400 Beschäftigte hat die II. Bereitschaftspolizeiabteilung in Eichstätt, damit zählt sie zu den größten Arbeitgebern der Stadt und ist derzeit voll ausgelastet: 1.066 Beamte befinden sich in Ausbildung oder Einsatzstufe. Sie müssen täglich verpflegt werden. Dabei gibt es nun jedoch ein Problem: Das bestehende Wirtschaftsgebäude, das unter anderem Großküche und Speisesaal beherbergt, ist baulich in einem desolaten Zustand, es besteht Handlungsbedarf.
Die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein war daher kürzlich zusammen mit ihren Fraktionskollegen Bernhard Pohl und Wolfgang Hauber zu Besuch und informierte sich vor Ort über die Pläne: „Mir ist es ein Anliegen, dass man Eichstätt hier weiterhin gut positioniert“, stellt sie klar. Abteilungsführer, Leitender Polizeidirektor Manfred Gigl, seine Stellvertreterin, Polizeirätin Andrea Seitz, und Regierungsrat Thomas Zwinger, der als Stabsbereichsleiter Polizeiverwaltung innerhalb der Bepo verantwortlich ist, erläuterten die Problematik und gaben eine grobe Übersicht über das geplante Vorhaben: So liefen konkrete Überlegungen für einen Neubau unterhalb des bestehenden Gebäudes bereits seit 2017.
Logistik und und Nachhaltigkeit gefragt
„Durch eine Erhöhung der Sitzplatzkapazitäten soll die Anzahl der Verpflegungsschichten reduziert werden, sodass wir dann dreimal täglich insgesamt bis zu 1.000 Essensportionen anbieten können“, schilderte Zwinger. Zugleich müsse man auf die Verpflegung größerer Einheiten zu Einsatzzeiten rund um die Uhr vorbereitet sein. Geplant sei daher auch die Einrichtung eines Lunchpaketeraums, in dem sich jede Person ihre Brotzeiten nach eigenem Bedarf selbst zusammenstellen kann und nur das nimmt, was auch gegessen wird.
Insgesamt lege man bei dem Projekt ein großes Augenmerk auf Nachhaltigkeit, betonte der Regierungsrat. So sollen das bestehende Wirtschaftsgebäude möglichst für anderweitige Nutzungen erhalten bleiben und großflächige Photovoltaikinstallationen für nachhaltige Stromerzeugung sorgen. Der Eichstätter Bepo-Chef Gigl betonte, dass man nicht „im Wolkenkuckucksheim“ plane, sondern ein funktionales und dennoch sehr ansprechendes Konzept anstrebe: „Es wird ein Bau, der uns in die Zukunft trägt und der unsere Bedürfnisse erfüllt.“
Heizhaus, Medizinischer Dienst und bisheriges Wirtschaftsgebäudes als weitere „Baustellen“
Wolfgang Hauber, innenpolitischer Sprecher der FW-Landtagsfraktion, wünschte sich, dass sich die Auszubildenden „wohlfühlen können, da sie einen Großteil ihrer Ausbildungszeit in der Kaserne verbringen werden“. Er hoffe auf eine angenehme Atmosphäre und zügige Umsetzung des Vorhabens. Bernhard Pohl, haushaltspolitischer Sprecher, erkundigte sich nach weiteren Baumaßnahmen, mit denen in den kommenden Jahren zu rechnen sei. Gigl nannte in diesem Zusammenhang das sogenannte „Heizhaus“, einen festen Standort für den Medizinischen Dienst, der momentan in Containerbauten untergebracht ist, und nicht zuletzt die Sanierung des jetzigen Wirtschaftsgebäudes.
Von eben diesem konnten sich die Abgeordneten bei einem Rundgang selbst ein eindrucksvolles Bild machen. Mit Blick auf die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie betonte Gigl den wichtigen Grundsatz der Präsenz: „Wir brauchen die Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Polizei kann man nicht studieren, das muss man erlernen und sich handwerklich erarbeiten.“ Die Bedeutung der Bepo und ihrer Angehörigen für Eichstätt in verschiedensten Bereichen hob Eva Gottstein abschließend hervor. Sie nannte insbesondere die Kooperationen mit der Katholischen Universität, was beispielsweise gemeinsame Sportangebote oder die gegenseitige Nutzung von Räumlichkeiten und Veranstaltungssälen anbelangt, vorbildlich.