Zu einem glücklichen, aber dennoch verdienten 2:2 (1:1) Unentschieden kam der VfB Eichstätt in seiner Auswärtsbegegnung der Regionalliga Bayern beim FC Memmingen. „Spieler des Tages“ war zweifelsohne VfB-Kapitän Philipp Federl, der mit seinen Saisontoren zehn und elf seiner Mannschaft wenigstens einen , allerdings einen sehr wichtigen, Punkt sicherte. Der Jubel bei seinem späten zweiten Treffer war groß – schließlich gelang ihm der Ausgleichstreffer zum 2:2 erst in der 89. Minute.
Von Sepp Schiebel
Co-Trainer Florian Grau vertrat den erkrankten Markus Mattes erfolgreich und sein Fazit viel entsprechend aus: „Die Punkteteilung geht auf jeden Fall in Ordnung. Ich denke, wir hatten sogar die besseren Möglichkeiten. Die Jungs haben nie aufgehört, an sich zu glauben und belohnten sich mit dem späten Ausgleich für ihren hohen Aufwand.“
Den erkrankten Jonas Halbmeyer ersetzte Florian Grau mit dem offensiven Dominik N’gatie. Mit einer Fünferabwehrreihe sollte der zu erwartende Sturmlauf der Memminger in Schach gehalten werden. Dieser blieb jedoch aus, denn Memmingen war nach den letzten erfolglosen Wochen die Unsicherheit anzumerken. Den Torschrei auf den Lippen hatte der kleine VfB-Anhang in der 11. Spielminute, als N’gatie nach einer Freistoßflanke von Ralf Schröder einen Kopfball ins linke Eck setzte, doch Torhüter Martin Gruber kratzte das Leder mit letztem Einsatz von der Torlinie.
Graßl verschießt Elfmeter
Auf der Gegenseite war ein Kopfball des aufgerückten Nicolai Brugger etwas zu hoch angesetzt, und Torhüter Felix Junghan musste nicht eingreifen. Als N’gatie über die linke Seite in den Strafraum eindrang, wusste sich Brugger nur mit einem plumpen Foulspiel zu helfen und Schiedsrichter Assad Nouhoum zeigte sofort auf den Punkt. Sebastian Graßl, zuletzt noch per Elfmeter gegen Heimstetten erfolgreich, versagten die Nerven und der erfahrene Martin Gruber wehrte den unplatziert getretenen Strafstoß ab (29.) Das war bereits der vierte Fehlschuss von sechs Versuchen vom Punkt aus.
Rückschlag und Ausgleich vor der Pause
Dies rächte sich wenig später, als Memmingen mit 1:0 in Führung ging. Ex-Profi Martin Dausch, Dreh- und Angelpunkt im Memminger Spiel, zog einen Eckball scharf vor das Tor des VfB. Wieder einmal konnte das Leder nur unzureichend abgewehrt werden, den Schuss aus dem Gewühl heraus von Brugger schlug Federl von der Torlinie, aber den Abpraller versenkte Oktay Leyla technisch hochwertig aus zehn Metern flach ins linke untere Toreck (33.). Die passende Antwort gab der VfB fünf Minuten später mit dem 1:1-Ausgleich. Einen Freistoß aus der eigenen Hälfte brachte Schröder an den Elfmeterpunkt, Torhüter Gruber verschätzte sich beim Herauslaufen und Federl köpfte unter Mithilfe von Gruber zum Ausgleich ein.
Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Kabinen, und erneut bot sich dem VfB die Möglichkeit zur Führung: Nach einem Ballverlust im Memminger Spielaufbau leitete Fabio Pirner weiter auf Tobias Stoßberger und dessen Flanke landete über Gruber nur auf dem Querbalken. Memmingen forcierte nun das Tempo, während der VfB viel zu passiv in der eigenen Hälfte agierte. Dies rächte sich in der 53. Minute mit der 2:1-Führung für die Gastgeber. Eine flache Hereingabe kam zu kurz abgewehrt zu Oktay Leyla, der sich geschickt bis zur Grundlinie durchsetzte, und seinen Querpass musste Lars Timo Gindorf nur noch über die Torlinie drücken.
Memmingen muss sich letztlich den Vorwurf gefallen lassen, nicht auf weitere Offensivaktionen gedrängt zu haben. Fabian Neumeyer und Christian Heinloth kamen auf Seiten des VfB ins Spiel, während von der Memminger Bank aus nur die Defensive verstärkt wurde. So drängte in der Schlussviertelstunde der Gast aus Eichstätt auf den Ausgleich. Pirner trieb das Offensivspiel an, und Federl hatte Pech, als ein Kopfball nur knapp das Tor verfehlte.
Federl krönt Eichstätter Schlussoffensive
Die Zeit lief dem VfB davon, aber in der 89. Minute wurden „die Jungs“ doch noch mit dem 2:2 belohnt. Ausgangspunkt war Torhüter Felix Junghan, der aus dem eigenen Strafraum das Leder in die gegnerische Hälfte schlug. Die Memminger Abwehr stand schlichtweg falsch, als Pirner aus dem Halbfeld mit dem Kopf auf den einlaufenden Federl verlängerte, der mit seinem schwächeren linken Fuß aus zehn Metern hoch ins linke Eck zum 2:2 traf. Am Torjubel an der Eckfahne beteiligten sich nicht nur alle Spieler, sondern auch das Trainerteam und die mitgereisten Verletzten (Fries, Waffler, Kügel) warfen sich auf die Spielertraube.
Am kommenden Samstag um 14.00 Uhr folgt nun das Bonusspiel gegen den FC Bayern München II im Liqui-Moly-Stadion.
VfB Eichstätt: Junghan – Schröder (88. Mayer), Fiedler, Kraus (73. Heinloth), Akmestanli, Lamprecht – Graßl – Pirner, Federl – Stoßberger (65. Neumayer), N’gatie
FC Memmingen: Gruber, Brugger, Dausch, Fundel, Mihajlovic, Leyla, Moser (61. Akcakaya), Maier (83. Gebhart), Scholz, Hirschle (72. Gräser), Gindorf
Schiedsrichter: Assad Nouhoum (Oberweikertshofen)
Tore: 1:0 (33.) Oktay Leyla, 1:1 (38.) Philipp Federl, 2:1 (53.) Lars Timo Gindorf, 2:2 (89.) Philipp Federl
Besondere Vorkommnisse: Sebastian Graßl scheitert mit Foulelfmeter an Torhüter Martin Gruber (29.)
Gelbe Karten: VfB: Schröder – Memmingen: Brugger, Hirschle, Dausch
Zuschauer: 506